Ostern kann mit vielen Dingen in Verbindung gebracht werden. Ob man dabei an Osterhasen, bunte Eier, Eiersuchen, Schokolade, Hefegebäck, Schulferien, Ratschen oder Palmstöcke denkt, ist von Mensch zu Mensch verschieden. An Ostern feiert man die Auferstehung Jesu Christi und somit seinen Sieg über den Tod. Für die Christenheit ist Ostern das wichtigste Fest im Kirchenjahr.
Für die einen mag Ostern nun damit die Zeit der Besinnung und Ruhe sein. Für andere hingegen ist Ostern die Zeit des Protests und der Demonstration, genauer gesagt die Zeit der Ostermärsche.
Ostermärsche haben ihren Ursprung in der Nachkriegszeit in Großbritannien. Die Campaign for Nuclear Disarment (CND) protestierte 1958 zum ersten Male gegen die atomare Aufrüstung. Von London aus marschierten Aktivisten nach Aldermaston (Aldermaston March), wo ein Kernforschungszentrum angesiedelt war. Der Protestzug fiel dabei mit dem Osterfest zusammen, was keineswegs ein Zufall war. Man entschied sich viel mehr bewusst für den kirchlichen Feiertag, um die symbolische Bedeutung von Ostern, als Fest der Auferstehung, des Friedens und der Hoffnung, verstärkt in die Welt hinauszutragen.
Die Protestbewegung stieß international auf breite Resonanz. Bereits an Karfreitag 1960 fand auch in Deutschland der erste Ostermarsch statt. Die Ostermärsche entwickelten sich schnell zu einer Massenbewegung, die von vielen verschiedenen Friedensinitiativen und politischen Gruppen getragen wurde. Protestiert wurde gegen Atom- und Massenvernichtungswaffen, generell gegen Aufrüstung und Krieg (Vietnamkrieg) und für Frieden, Völkerverständigung, Menschenrechte und Umweltschutz.
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