Operation Umzug: Johanneskirche in Moers wird neues Außenmagazin für das Archiv der EKiR

Das 2015 entwidmete Kirchengebäude in Moers-Meerbeck wird zu einem Archivmagazin für die evangelische Kirche im Rheinland umgebaut. Fläche, die dringend benötigt wird, da das Hauptarchiv in Düsseldorf buchstäblich „aus allen Nähten platzt“. Auf vier Etagen sind 8.000 neue Regalmeter angedacht, die ausgelegt für 30 Jahre  48.000  Archivkartons Platz bieten werden.

Die Bauarbeiten laufen nach Plan und werden voraussichtlich im Herbst 2016 abgeschlossen sein.

Besuch der Baustelle Johanneskirche: (von links) Dr. Stefan Flesch, Gudrun Gotthardt, Bettina Kaiser, Werner Maliska, Andreas Reuber und Marwin Burkhard.

Lesen Sie mehr auf:
>> WAZ.de – Johanneskirche in Moers wird Archivmagazin (Matthias Alfringhaus)
>> RP- Online: Moers- Kirche wird Archiv (Yannic Kascholke)
>> EKiR: Archivmagazin: Platz für 48.000 Kartons

Erstellung von Familienbüchern – Dienstleistung für die genealogische Forschung

Regelmäßig zweimal pro Woche betritt Michael Frauenberger mit Bleistift und Schreibblock bewaffnet den Lesesaal der Archivstelle Boppard. Er nimmt die ältesten, bis in die 1570er Jahre zurück reichenden Kirchenbücher der Gemeinden Bacharach und Steeg in Empfang – dann folgen drei Stunden intensivster konzentrierter Arbeit.

Dr. Michael Frauenberger bei der Kirchenbuchauswertung im Lesesaal der Evangelischen Archivstelle Boppard

Dr. Michael Frauenberger bei der Kirchenbuchauswertung im Lesesaal der Evangelischen Archivstelle Boppard

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Letzte Station Armenhaus: Zeugnisse des reformierten Armenwesens in Düsseldorf

Inventarliste der Margaretha van Veld bei Eintritt ins Armenhaus der Reformierten Gemeinde Düsseldorf, 1785

Inventarliste der Margaretha van Veld bei Eintritt ins Armenhaus der Reformierten Gemeinde Düsseldorf, 1785

1 große Kiste
1 kleine ditto
2 grüne (?) Frauen-Jacken,
1 schwartzen stoffen Jack und Rock
1 Violet ditto
1 Damasten-Rock
2 Greenen ditto
3 Schürtzen
3 Hals-Tücher
4 Hauben
6 Hembder
2 Bett-Lacken
1 Spinnrad
1 unbrauchbares Eisenpöttgen

Das war alles, was Margaretha van Veld mitbrachte, als sie am 27. Januar 1785 in das Armenhaus der Reformierten Gemeinde in Düsseldorf aufgenommen wurde.

Die Conditionen, welche von den Reformirten Armen, die in das Armen-Haus aufgenommen werden, bey der Aufnahme eigenhändig zu unterzeichnen sind, regelten weiterhin, dass die Aufgenommenen ihre mitgebrachten Güter, „Kleider, Bette, Meuble, Effecten und Haußgeräthe ohne Ausnahme“, weder „versetzen, noch sonst auf einige andere Weise veräußern“ durften. Weiterlesen

„Die Kohlenschaufel an den Kopf geworfen…“ Aus der Geschichte der Hugenotten im Rheinland

Ludwig XIV., König von Frankreich, AEKR 8SL 046 (Bildarchiv), 019_0022

Ludwig XIV., König von Frankreich, AEKR 8SL 046 (Bildarchiv), 019_0022

Die Hugenotten, Angehörige des reformierten Glaubens, wurden nach der Aufhebung des Edikts von Nantes 1685 durch den „Sonnenkönig“ Ludwig XIV. aus Frankreich vertrieben. Verschiedene deutsche Landesherren, unter ihnen Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg, luden sie zur Ansiedlung ein.

Einen hohen Stellenwert maßen die französischen Gemeinden der Ausübung der Kirchenzucht zu, um die „discipline“ zu wahren und kein Ärgernis in einem fremden Umfeld zu bilden. Zu einem peinlichen Vorfall kam es aber 1697 in Duisburg.
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Rheinischer Karneval und evangelische Kirche: Keine ziemlich besten Freunde

Der Karneval und wir? aus Bestand: AEKR Düsseldorf 1 OB 002 (Rheinisches Konsistorium), 809;

Der Karneval und wir? aus Bestand: AEKR Düsseldorf 1 OB 002 (Rheinisches Konsistorium), 809;

Am 11. Januar 1930 schickte der Westdeutsche Sittlichkeitsverein (Vors.: Pfarrer Karl Wendland in Köln) einen Brief an das Konsistorium der Rheinprovinz, in dem er als seine Hauptaufgabe (sic!) definierte, „…energisch gegen den Karnevalsunfug zu kämpfen.“ Beigefügt war das druckfrische Flugblatt des Vereins „Der Karneval – und wir?“ Bereits fünf Jahre zuvor hatte sich das Presbyterium der Evangelischen Gemeinde Köln in seinem Rundschreiben „Gegen das Wiederaufleben des Karnevals“ gewandt. Ja, war der rheinische Karneval denn 1925 abgeschafft? Weiterlesen

Aus evangelischen Archiven 55 (2015) jetzt online

Der neue Jahresband der Zeitschrift des Verbandes kirchlicher Archive ist jetzt auch online abrufbar. Er bietet wieder einen Überblick über aktuelle Projekte der landeskirchlichen und diakonischen Archive im Bereich der EKD. Das Spektrum reicht von Kirchenkampfsammlungen über historische Gemeindeverzeichnisse bis hin zu einer Studie über die Bibel als Bildmotiv bei Siegeln. Auch Fragen der archivischen Praxis wie die Einführung von Standards oder der Stellenwert der gemeindlichen Archivpflege werden behandelt. Die Fahne des Web 2.0 hält Tatjana Klein hoch, die unser rheinisches Weblog als Interaktions- und Kommunikationsinstrument vorstellt.