Lücke bei den GOLDENEN WORTEN geschlossen

Die Plakatreihe der GOLDENEN WORTE ist ein besonders schönes Beispiel kontinuierlicher Plakatmission über ein Jahrhundert hinweg. Hier im Blog wurden zu diversen Anlässen – Ostern, Weihnachten, Neujahr – bereits passende Motive gezeigt. Im Fundus unserer Plakatsammlung lagen bereits etwa 300 Motive aus einer Zeitspanne von ca. 1925 bis 2001 vor. Eine auffällige Lücke klaffte aber zwischen den Jahren 1967 bis 1978.

Diese Lücke konnte nun bei der Verzeichnung der Neuzugänge unserer Plakatsammlung geschlossen werden. Mehr als 200 neue Motive der GOLDENEN WORTE sind hinzugekommen.

1967
1972
3/1976

Plakate aus der Reihe GOLDENE WORTE aus den Jahren 1967-1976, aus Bestand 8SL 049 (Plakatsammlung der EKiR)

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Neues Findbuch: Der MBK-Rheinland – Mehr als der Name verrät

Das Kürzel MBK stand ursprünglich für Mädchen-Bibelkreise und umschrieb die zwanglosen Bibeltreffen von Schülerinnen und Lehrerinnen aus der Gründungszeit in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Aber als sich der rheinische Verband dem Bund der MBK 1920 anschloss, verbarg sich bereits mehr dahinter. Natürlich war die Arbeit mit Schülerinnen und jungen Frauen immer ein Kerngeschäft, wobei auch dort die Bibeltreffen nur einen kleinen Teil des Programms beschreiben, viel bedeutender für die Vereinsmitglieder waren die jährlichen Freizeiten und Wochenenden, dies geht zumindest aus dem im Archiv der EKiR gelagerten Bestand hervor. Zahlreiche, liebevoll gestaltete Freizeitberichte von jungen Teilnehmerinnen bis in die 60er Jahre bezeugen die Beliebtheit und dankbare Annahme des Angebots. Begleitet wurden die Mädchen von sogenannten Reisesekretärinnen, die ihr Engagement nicht selten lebenslang dem MBK widmeten. Die Arbeit fruchtete. Viele der Mädchen übernahmen mit dem Heranwachsen ebenfalls Aufgaben der Vereinsarbeit.

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Camping-Seelsorge der Rheinischen Kirche, Teil 2

Campingmission, Kirche unterwegs, Kinderspiel, Die Sieger jubeln, Fotograf: Hans Lachmann, Bestand: AEKR 8SL 046 (Bildarchiv), 02712_026

Im vergangenen Herbst berichteten wir über „Kirche unterwegs“ als Camping-Seelsorge und das interessante Spezialfahrzeug, das für diesen Zweck eingesetzt wurde. Nun bekam ich ein Heft „Nachrichten aus der Rheinischen Volksmission“, Sondernummer, in die Hände mit der Überschrift „Kirche zwischen Wohnwagen und Zelten. Erfahrungen und Erkenntnisse aus zwei Jahren Campingmission“. Autor ist der Gemeindemissionar Gerhard Gruska, den wir bereits kennengelernt hatten. Er berichtet über die Campingarbeit 1963, also das erste vollständige Einsatzjahr des Busses. Weiterlesen

Christival ’76 – Kongress junger Christen in Essen

Christival, Essen, winkende Jugendliche vor der Grugahalle, Fotograf: Hans Lachmann, aus Bestand: AEKR 8SL 046 (Bildarchiv), 07214_21

In der ihm eigenen Art mahnte Karl Immer, Präses der  Evangelischen Kirche im Rheinland, zu Beginn des Jugendkongresses „Christival ’76“ die Veranstalter, „dass jeder, der die Jugend für sich einzunehmen versuche, in der Gefahr stehe, sie auch auf Irrwege zu führen.“ Er verwies in diesem Zusammenhang auf Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin, Mitglieder der terroristischen Vereinigung RAF, die aus der evangelischen Jugendarbeit gekommen seien. „Die Leitung der rheinischen Kirche sehe deshalb auch mit einer gewissen Sorge auf das, was sich in den nächsten Tagen beim „Christival“ abspielen wird.“

Die Skepsis von Präses Immer erwies sich als unberechtigt. Es sollte weder ein Kirchentag noch eine Bekenntniskundgebung werden, sondern ein Kongress für Mitarbeiter in der „missionarischen Jugendarbeit“. Jugendevangelisation und soziale Verantwortung erfordern ein klares biblisches Profil, so die Träger des eigens gegründeten Vereins für das Christival, das in einem Grundkurs sowie in den zahlreichen Seminaren des Kongresses herausgearbeitet und geschärft werden sollte und das die Teilnehmer anschließend in die permanente Arbeit vor Ort und darüber hinaus auch in Konzerten, Jugendwochen und Offenen Abenden einbringen sollten.

Christival, Essen, Grugahalle mit Blick auf die Bühne, 31.07.-03.08.1976, Fotograf: Hans Lachmann, aus Bestand: AEKR 8SL 046 (Bildarchiv), 02714_07

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„Kirche unterwegs“ – dahin, wo andere Urlaub machen

Kirchenbus

Campingmission, Kirche unterwegs mit Posauenchor im Hintergrund; Camper gehen zum Gottesdienst; Fotograf: Hans Lachmann, Bestand: AEKR 8SL 046 (Bildarchiv), 02712_02

„Camping-Seelsorge ist kein Werbetrick“ – so titelte das evangelische Sonntagsblatt „Der Weg“ einen Bericht über die Tätigkeit des Gemeindemissionars Gerhard Gruska. Er war der erste im Rheinland, der von Campingplatz zu Campingplatz reiste und Gottesdienste  abhielt. Die Campingseelsorge entspräche „der Erkenntnis, dass sich die Kirche nicht nur im traditionellen gottesdienstlichen Leben, sondern in allen Lebensbereichen verwirkliche.“ Der Urlaub sei die richtige Zeit, auf Menschen zuzugehen, weil sie Ruhe und Muße hätten.

Kirchenbus Gottesdienst

Ruf zum Gottesdienst am Sonntagmorgen, Campingmission im Sauerland, Fotograf: Hans Lachmann, Bestand: AEKR 8SL 046 (Bildarchiv), 02712_14

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Deutsche Auswandererseelsorge in Brasilien vor 1914

Pfarrersleute in Brasilien, in: 75 Jahre deutsch-evangelischer Diasporaarbeit in Nord- u. Südamerika – Eine deutsche evangelische Kirche im Urwalde Südbrasiliens, P.M. Dedekind, Elberfeld 1912

„Pfarrersleute in Brasilien“, so lautet der Titel dieser ca. 1912 entstandenen Aufnahme in der Festschrift der „Evangelischen Gesellschaft für die protestantischen Deutschen in Amerika“. Beim Blick auf das Pfarrerehepaar hoch zu Ross vermag man auch die praxisnahen „Ratschläge für die Ausrüstung“ (1,37 MB) nachzuvollziehen, die 1905 von der Gesellschaft für ausreisefreudige jüngere deutsche Theologen publiziert wurden. Dort wird den Pfarrfrauen unter anderem die Mitnahme eines Reitrocks, lang aus schwarzem, waschbaren Stoff, empfohlen. Dem Pfarrherrn wurde dringend nahegelegt: „1 guter Revolver mit Zentralfeuer und nötige Munition u. U. angenehm. Jagdflinte würde nur sehr seltenen Gebrauch finden. Praktisch ein längeres Jägermesser.“

Akten und Publikationen der 1837 ursprünglich in Langenberg gegründeten, später in Barmen beheimateten Gesellschaft befinden sich jetzt im Archiv der EKiR.

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