Transkribus mit EU Impact Award ausgezeichnet

Bereits zum zweiten Mal wurde dieses Jahr der von der Europäischen Kommission initiierte Horizon Impact Award verliehen. „A prize dedicated to EU-funded projects that have created societal impact across Europe and beyond“.
Die Plattform zur Erkennung und Transkription historischer Dokumente Transkribus gehörte dabei nicht nur zu den zehn nominierten Finalisten.

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Spröde Quellen zum Sprechen bringen – Presbyteriumsprotokolle und Jahresrechnungen

Unter diesem Titel warben wir bereits 2012 bei einer Fortbildungsveranstaltung für ehrenamtliche Archivbetreuer für das Crowdsourcing bei der Transkription früh-
neuzeitlicher Amtsbücher. In erster Linie kommen hier die Protokolle der örtlichen Presbyterien oder Konsistorien in den Blick. Sie bilden eine Quellengruppe von kaum zu überschätzender Bedeutung, von der bislang nur wenige Gemeindeserien als Editionen vorliegen. Einen aktuellen Überblick für das Rheinland finden Sie hier.

Im Unterschied zum Sprachgebrauch seit preußischer Zeit, der den Begriff Konsistorium auf die zentralen kirchlichen Oberbehörden einengt, ist hierunter in der frühen Neuzeit, vor allem im reformierten Kontext, das gewählte ehrenamtliche Leitungsgremium der Kirchengemeinde zu verstehen. Es entspricht dem heutigen Presbyterium und setzte sich zusammen aus den Ältesten, den Diakonen und dem
oder den Predigern. In den Protokollen bietet sich der historischen Forschung nun wirklich das alltägliche Leben in der dörflichen oder städtischen Gemeinde dar.

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NS-kritische Satire „Das Rotkäppchen“ fand ihren Weg auch nach Weiler

Im Archiv der Kirchengemeinde Merxheim-Weiler fand sich bei der Verzeichnung des Bestandes unter den von Pfarrer Martin Ernst Heinrich aus der Zeit des „Dritten Reiches“ nachgelassenen Dokumenten ein maschinenschriftlicher Durchschlag der NS-kritischen Satire „Das Rotkäppchen“, die 1937 in den „Münchner Netteste Nachrichten“, Faschingsausgabe der „Münchner Neueste Nachrichten“, erschienen und unter der Hand reichsweit verbreitet worden war. Die Satire erzählt das bekannte Märchen mit nationalsozialistischem Kolorit:

aus Bestand: AEKR Boppard 4KG 121B Merxheim-Weiler
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Frauenkalender gab es schon vor 115 Jahren

Frauenkalender, 1906, Archivbibl. Sig. ZK 1245

Hätten Sie gedacht, dass es schon vor 115 Jahren Kalender im Taschenbuchformat mit dem Titel „Frauenkalender“ gab? Das verbindet man doch eher mit der Emanzipationsbewegung der 1970er Jahre. Vor mir liegt der „Frauenkalender für 1906, herausgegeben vom Deutsch-Evangelischen Frauenbunde“, der im Verlag von Edwin Runge in Gr. Lichterfelde-Berlin seit 1904 erschienen ist.

Der Deutsch-Evangelische Frauenbund war 1899 gegründet worden, „die größtenteils aus bürgerlichem Milieu stammenden Mitglieder setzten sich für den gleichberechtigten Zugang zu Bildung und Beruf für Mädchen und Frauen ein“ (Wikipedia).

Was hat nun dieser Kalender seinen Leserinnen geboten? Ganz modern, ist dem Titelblatt ein Werbeblatt vorgeschaltet, mit ganzseitiger Reklame für „Palmin – feinste Pflanzenbutter“ und „Leonhardi’s Tinten“. Nach den obligatorischen Monats-Kalenderseiten folgen so praktische Angaben wie Maße und Gewichte und Post- und Telegraphen-Gebühren.

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Heiße Sommertage: Probleme für das Klima im Archivmagazin

Bestandserhaltung im Archiv ist ein wichtiges und präsentes Thema. Um eine dauerhafte Aufbewahrung und Erhaltung von Archivgut zu gewährleisten sind die in den Magazinen herrschenden Temperatur- und Feuchtigkeitswerte von essentieller Bedeutung. Ein Raumklima, das nicht an die dort gelagerten Archivalien angepasst ist, beeinträchtigt die Haltbarkeit, schädigt diese und reduziert somit die Lebensdauer maßgeblich. Weiterhin kann eine zu hohe Luftfeuchtigkeit und eine zu hohe Raumtemperatur dazu führen, Schimmel zu erzeugen und den chemischen Abbauprozess von Papier deutlich zu beschleunigen. Daher ist die Schaffung eines geeigneten und konstanten Magazinklimas eine zentrale Aufgabe im Archiv.

Archivmagazin K29
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