Bis nächstes Jahr…

Wir schauen zurück auf ein turbulentes Jahr 2020. Die Corona Pandemie hat auch uns im Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland schwer getroffen und unseren Arbeitsalltag massiv verändert. Dennoch haben wir es mit viel Engagement und Kreativität geschafft, neue Wege und Methoden zu finden, um den Arbeitsalltag weiterhin gestalten zu können. Wir konnten unser Bildarchiv in diesem Jahr weiter ausbauen, unser Social Media Angebot erweitern und auch unseren Blog weiterhin pflegen. Auch die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern ging in diesen Zeiten dank der heutigen Technik nicht verloren und so war ein Zusammenarbeiten zu jeder Zeit gegeben.
Auch Mitarbeiterkonferenzen und die wöchentliche Teilnahme an der hausinternen Andacht waren Dank Videoschalten möglich. Gleiches gilt auch für Fortbildungen. So war es uns Kolleginnen möglich, immerhin virtuell an Schulungen und auch an einer Fortbildung des LVR-AFZ teilzunehmen. Dies funktionierte (bis auf den einen oder anderen technischen Fehler) weitestgehend sehr gut. Daher sind wir guter Dinge, dass sich im neuen Jahr daran anknüpfen lässt. Man wird sehen, wie lange uns die Pandemie noch begleiten wird.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen einen guten Start in das neue Jahr 2021. Bleiben Sie gesund!

Jahresrückblick 2020 (Bilder AEKR)

Advent 1945 – Eine Zeit voller Entbehrungen

Dieses Jahr konnte der öffentlichen Presse vermehrt entnommen werden, dass die persönlichen Einschränkungen die härtesten seit der Nachkriegszeit seien. Da bietet es sich doch an, einmal die erste Nachkriegsweihnachtszeit 1945 anhand von aussagekräftigen Archivalien näher zu betrachten. Im Bestand des evangelischen Vereins der Mädchen-Bibel-Kreise Rheinland (MBK-Rheinland), dessen Findbuch auch auf unserer Homepage einsehbar ist, findet sich ein schönes Beispiel für eine solche Betrachtung. Dabei geht es um etwas, was wir heute entbehren müssen, aber Weihnachten 1945 wohl eines der wenigen Dinge war, die die Mädchen der Bibelkreise nicht missen mussten: Zeit miteinander. Um diese so schön und unterhaltsam wie möglich zu gestalten, haben die damaligen Vorsitzenden des MBK-Rheinlands, Käte Kreling und Gisela Biermann, eine „Tauschzentrale für Arbeitsmaterial“ eingerichtet, wie aus einem Rundbrief vom 3. Dezember 1945 hervorgeht.

Schreiben von Käte Kreling betreffend der Einrichung einer Tauschbörse vom 03. Dezember 1945
5 WV 045 (MBK-Rheinland) 37

Als Tauschobjekte werden neben den Materialien für die Ausgestaltung von Feiern wie Laien- und Rollenspiele, Liedtexte oder Gedichte, auch Ideen und Anregungen für Geschenke oder Dekorationsmaterialien wie z.B. die Wiederverwertung von Verdunklungsmaterial für Spruchbänder genannt. Gelobt wird die Gemeinde Elberfeld, die als Weihnachtsgeschenk für die Kinder ein Bild mit Klischees, einem günstigen Hochdruckverfahren, reproduzieren ließ.

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12 neue Findbücher online!

Auf der Website des Archivs der Ev. Kirche im Rheinland kann von nun an in 12 weiteren Findbüchern recherchiert werden.

Unter ‚Landeskirchliche Ämter und Einrichtungen‘ sind folgende Bestände zu finden:

2LR 002 Pfarrerdienst beim Evangelischen Konsistorium der Rheinprovinz, Konsistorialrat Helmut Rößler,
2LR 013M Evangelische Landvolkshochschule Altenkirchen,
2LR 036B Evangelische Studentengemeinde Bonn,
2LR 037 Evangelische Studentengemeinde Köln,
2LR 045 Kirchliche Hochschule Wuppertal (KiHo).

Zur Bestandsgruppe ‚Selbständige Werke und Einrichtung“ kamen hinzu:

5WV 005 Bergische Bibelgesellschaft,
5WV 014M Presseverband der Evangelischen Kirche im Rheinland.

Im Bereich der ‚Handakten‘ sind nun auch die des ehemaligen Präses Peter Beier einsehbar:

6HA 030 Präses D. Dr. phil. h.c. Peter Beier.

Eine Erweiterung erfuhr auch die Bestandsgruppe der ‚Nachlässe‘:

7NL 038 Pfarrer Wolfgang Scherffig,
7NL 094 Pfarrer Dr. Hermann Korth,
7NL 098 Superintendent Hermann Becker.

Innerhalb der ‚Sammlungen‘ ist die der Handschriften recherchierbar.

8SL 048 Handschriften.

„Finsternis bedecket das Erdreich und Dunkel die Völker“: Aus den Adventspredigten von Heinrich Held vor 80 Jahren

Heinrich Held, Pfarrer in Essen – Rüttenscheid. Hier mit Hilfsprediger Werner Reitz (l) und Vikar Wolfgang Disselhoff (r) im Pfarrgarten, Essen, Reginenstraße 47, 1940. Aus Bestand: AEKR Düsseldorf 8SL046 (Bildarchiv), 80017_053

Heinrich Held (1897-1957), Pfarrer in Essen-Rüttenscheid und 1948 zum ersten Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland gewählt, durfte nach dem Redeverbot, das die Gestapo 1938 gegen ihn verhängt hatte, nur noch in seiner Heimatgemeinde predigen. In der Online-Ausstellung „Evangelischer Widerstand“ und auf unserer Flickr-Präsenz finden Sie zahlreiche Bilddokumente zu seiner Biografie.

Seine im Nachlass überlieferten Adventspredigten aus dem Dezember 1940 enthalten zahlreiche verdeckte Spitzen gegen das NS-Regime. Helds persönlicher Mut ist umso höher zu bewerten, als Hitler damals, ein halbes Jahr nach dem Sieg im Westfeldzug, auf dem Höhepunkt seiner Popularität stand.

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So setzte Held am Ersten Advent unter dem Titelzitat aus Jesaja 60, 2 fort: „ Es wird Menschen geben, die das mit Entrüstung ablehnen, dass Dunkel über den Völkern liegt. Sie werden sagen: Die großen Tage unseres Volkes, die steigen nun mächtig herauf; und die deutsche Sonne, die wird einst über der Welt leuchten. Wir sind keine politischen Propheten, und wir wissen nicht, ob das wahr ist. Aber selbst wenn das so wäre, dann würde der Prophet doch recht behalten… Die Finsternis, die kommt nämlich daher, dass niemand die Bosheit und die Sünde austreiben kann. Mit Kanonen und mit dem Schwerte kann man nicht gegen die Sünde kämpfen.“

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Neues Online-Findbuch: Kirchengemeinde Adenau

Betsaal am alten Pfarrhaus, 1888, aus Bestand: AEKR Boppard 4KG 107B Adenau Nr. 57

Das um 1850 beginnende Archivgut der Kirchengemeinde Adenau spiegelt die extreme Diasporasituation einer Gemeinde wider, die sich zunächst nur aus wenigen in die rein katholische Hocheifel gekommenen Beamten und ihren Familien zusammensetzte. Sie wurden zuerst von Mayen, dann von Ahrweiler aus kirchlich betreut. Das Schriftgut dokumentiert nahezu lückenlos einen Zeitraum von 1847 bis 2013. Die Kirchengemeinde Adenau wurde am 1. April 1894 als Filialgemeinde von Neuenahr-Ahrweiler errichtet und am 21. Dezember 1906 zur eigenständigen Gemeinde erhoben. Zum 1. Januar 1977 wechselten nordrhein-westfälische Gemeindeteile zur Kirchengemeinde Flamersheim (KK Bad Godesberg). Das Findbuch der Kirchengemeinde 4KG 107B Adenau ist jetzt online auf der Website des Archivs verfügbar.