Soldatenporträts des Ersten Weltkriegs im Archiv der Kirchengemeinde Baumholder

Listen mit Namen von gefallenen Weltkriegssoldaten sind trauriger Bestandteil vieler Gemeindearchive. Auch im Archiv der Evangelischen Kirchengemeinde Baumholder finden sich mehrere Tafeln mit den Namen von 117 Gefallenen des Ersten Weltkriegs, deren Todesdatum, -ort und -ursache sowie des Datums der jeweiligen Gedächtnisfeier. Ungewöhnlich hingegen ist ein großformatiges, aufwändig mit geprägtem Ledereinband, verzierter Schließe und Goldschnitt gestaltetes Fotoalbum mit den Porträts von 63 Soldaten der Jahre 1914-1918 aus Baumholder und den Dörfern der Umgebung, das den Kriegsteilnehmern ein Gesicht gibt.

aus Bestand: AEKR Boppard 4KG 139B (Baumholder)

Die fast ausschließlich in Ateliers entstandenen Porträts folgen dem traditionellen Schema der Soldatenfotografie: Die Männer unterschiedlichen Alters, zum Teil fast noch jungenhaft, in Uniform werden überwiegend in Dreiviertelfigur dargestellt, sie stehen stramm aufrecht, die rechte Hand ist meist auf ein Tischchen oder einen Stuhl gelegt. Abhängig von Rang und Status trägt der Soldat in der anderen Hand Handschuhe oder hat einen Offizierssäbel umgeschnallt. Das Gewehr, sofern vorhanden, wird senkrecht an der rechten Körperseite gehalten. Ganz individuell hingegen sind die Gesichtsausdrücke der Männer: Einige geben sich selbstbewusst und entschlossen, die meisten aber wirken ernst, einige können ihren Unwillen kaum verbergen und manchen steht sogar die Angst vor dem Bevorstehenden unübersehbar ins Gesicht geschrieben.

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14. Februar – Woher kommt eigentlich der Valentinstag ?

Liebespaar am Schaufenster beim Anschauen von Trauringen Ohne Datum Fotograf: Hans Lachmann Signatur: AEKR 8SL046 (Bildarchiv)

Am heutigen Tag fühlt man sich wie jedes Jahr erschlagen von den kommerziellen Angeboten und Werbungen zum Valentinstag.
Aber woher stammt dieses Brauchtum? Die Geschichte und Herkunft des Valentinstages ist einigermaßen kompliziert. Bischof Valentin von Terni in Italien wurde oftmals mit dem gleichnamigen Priester Valentin von Rom verwechselt und quasi zu einer Person formiert, da beide am selben Tag verehrt wurden. Der Gedenktag des hl. Valentinus am 14. Februar wurde von Papst Gelasius im Jahre 496 für die ganze Kirche eingeführt. Im Jahre 1969 wurde dieser jedoch aus dem römischen Generalkalender wieder gestrichen. Das Fest des heiligen Valentinus wurde erstmals im 14. Jahrhundert, als die Tradition der höfischen Liebe ein großes gesellschaftliches Thema war. Im 18. Jahrhunderts entwickelte sich der Tag vor allem in England zu einer Möglichkeit, seine Liebe mit kleinen Aufmerksamkeiten wie Blumen und oder Grußkarten zum Ausdruck zu bringen.
Gesamteuropäisch betrachtet ist der Valentinstag ein eher neuerer Brauch, der sich vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Kontinent ausbreitete, da er aus vorwiegend kommerziellen Gründen ab 1948 von einem Floristenverband eingeführt wurde.

Liebespaar sitzend am Fluss Ohne Datum Fotograf: Hans Lachmann Signatur: AEKR 8SL046 (Bildarchiv)
Liebespaar auf Parkbank Arm in Arm Ohne Datum Fotograf: Hans Lachmann Signatur: AEKR 8SL046 (Bildarchiv)

Neue Serie auf Facebook + Twitter

Unter dem Hashtag #NichtNurPapier hat das Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland auf den Social Media Plattformen Facebook und Twitter den Followern über ein Jahr hinweg verschiedene Objekte und Kuriositäten präsentiert. Diese reichten über Schenkungen, Vasa Sacra, Siegel bis hin zu Karnevalsorden und sogar Einrichtungsgegenstände wie einen Kanonenofen. Neben dieser Serie möchten wir in der kommenden Zeit gerne eine weitere Reihe etablieren.

Auf Grund dessen, dass die Fotosammlung des Fotografen Hans Lachmann von einem breiten Publikum so gut angenommen wurde, haben wir uns dazu entschieden, Ihnen einen Einblick in seine unzähligen und internationalen Reisen zu geben. So werden sie künftig regelmäßig Bilder dazu unter dem Hashtag #LachmannAufReise finden.

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Fotodigitalisierung im Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland

Unser Bildarchiv umfasst eine Vielzahl von Abbildungen, die zum Teil digitalisiert und mit Metadaten versehen sind und auf die Sie über Datenbanken und Kataloge zugreifen können. Dennoch ist der Großteil unserer Fotosammlung noch nicht digital abrufbar.

Die Corona-Krise hat uns aktuell dazu veranlasst den Prozess der Bilddigitalisierung im Homeoffice gleich mit mehreren Mitarbeitern voran zu treiben und Arbeitsprozesse zu überdenken und zu optimieren. Unsere Fotos befinden sich verteilt in drei Magazinräumen. Wir haben uns dazu entschieden, den Fotobestand im Keller 33 zunächst fortzusetzen. Hier befindet sich die Fotosammlung des Fotografen Hans Lachmann mit einer Unmenge an Bildmaterial, verpackt in Schachteln und alphabetisch nach Themen sortiert. Hinzu kommt, dass das Archiv die Verwertungsrechte an diesem Bestand besitzt und die Veröffentlichung der Bilder somit rechtlich gesehen unkompliziert ist.

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Hans Lachmann – Ein Fotografenleben

Fotograf Hans Lachmann, 1970; aus Bestand: AEKR 8SL046 (Bildarchiv), 19_001

Das Konterfei dieses rührigen Berichterstatters kennen Sie vielleicht bereits von der Titelseite unseres digitalen Bildarchivs, in dem aktuell knapp 6.000 Fotos kostenfrei abgerufen werden können. Der Fundus wird laufend erweitert. Ein Großteil der Bilder stammt von Hans Lachmann (1920-2006). Da unser Archiv in seinem Fall über die Nutzungs- und Verwertungsrechte verfügt, können wir sie der Öffentlichkeit unter der Creative Commons-Lizenz BY-SA 3.0 DE zur Verfügung stellen.

Wer aber war Hans Lachmann?

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Fröhliche Weihnachten wie in 1852

Wir wünschen allen fröhliche Weihnachten und verabschieden uns bis zum 04.01.2019 in die Weihnachtspause

Pfarrerfamilie Garschagen 1852

Familie Garschagen vor dem Weihnachtsbaum und einem Tisch mit Geschenken, um Weihnachten 1852, v.l.n.r.: Friedrich Wilhelm, Christiane Wilhelmine, Peter Karl, Lebrecht (Pfarrer), Julius (Pfarrer), Wilhelmine, Peter Carl, Richard; Bestand: AEKR 7NL 142 (Pfarrerfamilie Garschagen), Nr. 49

Sicherlich war auch das Weihnachtsfest der Pfarrerfamilie Garschagen fröhlicher und ausgelassener, als das Foto aus dem Jahr 1852 vermuten lässt. Man muss ihr wohl zu Gute halten, dass Fotografie damals eine seltene und ernste Angelegeheit war. Immerhin standen sich die Familienmitglieder recht nah. Die Brüder und späteren Pfarrer Leberecht und Julius, links und rechts neben dem Weihnachtsbaum, studierten sogar zeitweise gemeinsam. Umfangreiche Familienkorrespondenz und weitere Fotografien finden sich im Familiennachlass bei uns im Archiv.

In diesem Sinne: Feiern Sie ausgelassen und genießen Sie die Feiertage mit ihren Lieben!

„Kirche unterwegs“ – dahin, wo andere Urlaub machen

Kirchenbus

Campingmission, Kirche unterwegs mit Posauenchor im Hintergrund; Camper gehen zum Gottesdienst; Fotograf: Hans Lachmann, Bestand: AEKR 8SL 046 (Bildarchiv), 02712_02

„Camping-Seelsorge ist kein Werbetrick“ – so titelte das evangelische Sonntagsblatt „Der Weg“ einen Bericht über die Tätigkeit des Gemeindemissionars Gerhard Gruska. Er war der erste im Rheinland, der von Campingplatz zu Campingplatz reiste und Gottesdienste  abhielt. Die Campingseelsorge entspräche „der Erkenntnis, dass sich die Kirche nicht nur im traditionellen gottesdienstlichen Leben, sondern in allen Lebensbereichen verwirkliche.“ Der Urlaub sei die richtige Zeit, auf Menschen zuzugehen, weil sie Ruhe und Muße hätten.

Kirchenbus Gottesdienst

Ruf zum Gottesdienst am Sonntagmorgen, Campingmission im Sauerland, Fotograf: Hans Lachmann, Bestand: AEKR 8SL 046 (Bildarchiv), 02712_14

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