Wilhelm Valentin Denhard war ein typischer Vertreter neuzeitlicher, reformierter Pfarrerfamilien im Rheinland: mit ausgeprägtem Traditionsbewusstsein und weit verzweigten Beziehungen zu einflussreichen Familien des protestantischen Bürgertums im Rheinland und darüber hinaus.
Sein Lebensweg ist gut dokumentiert.
Er wurde am 9. Oktober 1758 als Sohn des reformierten Pfarrers Johann Valentin Denhard in Gemarke geboren.
Er trat in die Fußstapfen seines Vaters und studierte Theologie in Duisburg und Marburg.
1778 wurde er an die Gemeinde Stolberg berufen, den Herkunftsort seiner Ehefrau Ida Gertrud Schleicher, die er im Jahr 1780 heiratete. Bis zu seinem Tod am 30. September 1798 blieb er in Stolberg – obwohl sich ihm 1791 noch eine weitere attraktive Möglichkeit bot: Die Berufung an die Hochdeutsche reformierte Gemeinde in Amsterdam.
Die Überlieferung zu dieser Berufung ist bemerkenswert dicht. Sie wirft einerseits ein interessantes Streiflicht auf die damalige Praxis bei der Pfarrstellenbesetzung, und ist andererseits ein spannender Einzelfall, denn die schlussendliche Absage Denhards kam einem Affront gleich.
Der spannende schriftliche Niederschlag dieses Pfarrstellen-Pokers, hier in Auszügen wiedergegeben, findet sich in der Sammlung Pfarrerfamilie Denhard (8SL 063, Nr. 13 u. 14). Weiterlesen