Über Uwe Hauth

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Treffen der Archivare des ehemaligen Regierungsbezirks Trier

Bericht vom 2. Treffen der Kirchen-, Ordens-, Stadt- und Kreisarchive des ehemaligen Regierungsbezirks Trier in den Räumen des Kreisarchivs Bernkastel-Wittlich in Wittlich am 16.06.2023.

Bei diesem Treffen ging es um die Fragen des Katastrophenschutzes und der Digitalisierung. Bei den Fragen zum Katastrophenschutz wurde festgestellt, dass es von Vorteil ist, wenn die Polizei, die Feuerwehr und das Technische Hilfswerk, die Örtlich- und Räumlichkeiten kennen, mit den Besonderheiten des Archivs und der Bibliothek vertraut sind und man eine Liste mit den Ansprechpartnern hat. Auch ist es gut, wenn man im Vorfeld Kontakte zu Schlachthäusern und großen Märkten aufnimmt und mit diesen für den Notfall einen Platz in deren Kühlräumen einplant.

Bei der Digitalisierung wurde besprochen, welche Geräte bei den Archiven zum Einsatz kommen können, oder ob die Digitalisierung von externen Dienstleistern durchgeführt wird. Es stellte sich heraus, dass die Kosten eine sehr wichtige Rolle spielen, ebenso wie die Festlegung welche Archivalien digital zu sichern sind.

Zum Abschluss des Treffens wurde noch die Bibliothek Mehs im Kreisarchiv Wittlich besichtigt. Das nächste Treffen ist im Stadtarchiv Trier geplant.

Nachfolgend der Link zum Kreisarchiv Bernkastel-Wittlich

https://www.bernkastel-wittlich.de/kreisarchiv/

Archive auf dem Kirchentag

Bericht vom Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg vom 07. – 11. Juni 2023 vom Gemeinschaftsstand der Archive und Bibliothekare in der Evangelischen Kirche und dem Kirchenbuchportal Archion. Vorab gilt ein ganz großer Dank den Kollegen/innen des Archives der Evangelischen Kirche in Bayern mit Sitz in Nürnberg für die Hilfe beim Auf- und Abbau des Standes. Von Mittwoch bis Samstag boten die Mitarbeiter des LAELKB den Besuchern eine Führung durch ihr Kirchenarchiv an. Am Freitagabend waren dann alle Teilnehmer und Helfer des Standes zu einem Umtrunk auf die Terrasse des Archives eingeladen. Im Vorfeld waren neben Nürnberg auch die Archivleitungen von Eisenach und Wolfenbüttel mit eingebunden. Die Befestigung des Transparentes zur Hintergrundgestaltung mit dargestellter Zeitleiste der Entwicklung der Medien zur Archivierung bereitete einige Schwierigkeiten, aber diese konnten gut gelöst werden.

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Landkartensammlung des Archivs der Evangelischen Kirche im Rheinland

8SL050 Kartensammlung / Magazin

Nach über einem Jahr der Bearbeitung ist der Bestand der Karten endlich abgeschlossen. Bei den vorhandenen 1457 Karten, die aus dem Zeitraum von 1575–2019 stammen handelt es sich überwiegend um Karten des Gebietes der ehemaligen Rheinprovinz, Gebietskarten von einzelnen Kirchenkreisen bzw. Regierungsbezirken und Karten zur kirchlichen Organisation, sowie Karten zur Statistik, der Diakonie, der Touristik, des Rheinlandes, Messtisch- und Topographische Karten, Missions-, Bibelkarten, Historische Karten und Kartenwerke finden sich auch darunter, aber auch Straßenkarten, die die Fahrer bevor es die Navigationsgeräte gab benötigten. Die älteren Karten sind meistens Nachdrucke. Die angegebenen Maße (Größe) beziehen sich immer auf das Kartenbild ohne Rand. Zum Teil sind die Größenangaben nicht mm genau, da die Kartenränder oder Kartenbegrenzungen fehlen. Bei den Kartenwerken finden sich die einzelnen Blätter aufgeführt in dem Feld mit der Beschreibung (zwischen 5 und 25 Karten sind in einer Einschlagmappe).

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„Freidenker“

Der Bestand „Freidenker“ hat eine Laufzeit von 1927-1935 und umfasst, Vordrucke, Flugblätter, Zeitungsauschnitte, Lieder, Vorträge, Sammlungen von Zeitungen usw. (siehe Bilder).

Heute bezeichnet man als Freidenker im weiteren Sinne Personen, die für eine politisch und sozial selbstverantwortliche Lebensgestaltung eintreten, nicht an eine höhere Macht glauben und religiöse Dogmen ablehnen. Sie verstehen sich als Atheisten, Agnostiker bzw. Skeptiker und treten für einen säkularen Humanismus ein. Im engeren Sinne bezeichnet der Begriff Anhänger der Freidenkerbewegung, insbesondere Mitglieder von Freidenkerverbänden. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vollzog sich unter dem Einfluss des naturwissenschaftlichen Weltbildes, der Religionskritik und des dialektischen Materialismus eine deutliche Akzentverlagerung von der religionsphilosophischen zur religionspolitischen Freidenkerbewegung. Der Streit der Freidenker mit der Kirche betraf in den Einzelfragen die radikale Forderung der Trennung von Kirche und Staat, darunter auch im Zusammenhang mit der Forderung der Feuerbestattung die Kontroverse um die Unsterblichkeit der Seele oder Auferstehung des Leibes. Bereits am 28. März 1931 schränkte die „Verordnung des Reichspräsidenten zur Bekämpfung politischer Ausschreitungen“ die Wirkungsmöglichkeiten des kommunistischen Freidenkertums in Deutschland stark ein. Eine weitere Verordnung vom 3. Mai 1932 verbot die kommunistischen Verbände mit dem Vorwurf der „Gottlosenpropaganda“; sie betraf ca. 150.000 Mitglieder. Unter der Diktatur des Nationalsozialismus wurden die bürgerlichen deutschen Freidenkerverbände, die 1932 etwa 540.000 Mitglieder zählten, durch gewaltsame SA-Aktionen aufgelöst, die Vermögenswerte der Feuerbestattungs-Kassen in die Neue Deutsche Bestattungskasse überführt; ferner wurde im März 1936 durch den Volksgerichtshof der Deutsche Freidenkerbund (DFV) zu einer hochverräterischen Organisation erklärt und verboten.

Link zum Findbuch: https://archiv.ekir.de/inhalt/8sl-117b-freidenker/

Weblink: https://de.wikipedia.org/wiki/Freidenker

Der Zeitschriftenbeobachtungsdienst

„Schon im September 1956 gab die Leitung der EKiR den Auftrag, zunächst für 6 Monate einen vertraulich arbeitenden Mitarbeiterkreis zusammenzurufen, um auf Grund der der Kirchenleitung bekannten laufenden Beanstandungen im westdeutschen Illustriertenwesen zu einer eignen Urteilsfindung zu kommen. Der ebenso sorgfältige wie großzügig und in fast übertriebener Objektivität arbeitende 15-köpfige Stab, der sich aus den verschiedenen Gemeinden, Altersklassen und Berufen zusammensetzte, beschäftigte sich in eigner Prüfung wie im gegenseitigen Erfahrungsaustausch zunächst mit den Blättern: Quick, Neue Illustrierte, Stern, Constanze, Münchner, Revue, Frankfurter und Hörzu.“

„Im April 1957 beschloss die Kirchenleitung in Düsseldorf:“ Das Ergebnis des Zeitschriftenbeobachtungsdienstes soll mit Vertretern des Sozialethischen Ausschusses, der Jugendkammer, der Kammer für Erziehung usw. besprochen werden.“ In der Begründung hieß es u. a. „Die Kirche schuldet ihren Gliedern, vor allem ihren jungen Gliedern, einen Wächterdienst.“ Im selben Jahr nahmen die 40 Mitarbeiter im Landeskirchenamtes unter Vorsitz von Oberkirchenrat Rößler ihre Arbeit auf.

In dem Zeitraum von 1956 – 1958 wurden insgesamt 21 Zeitschriften beobachtet. Das Ergebnis der Beobachtung findet sich in den Scans, die von diesen Rundschreiben beigefügt sind. Die Auszüge aus den Rundschreiben finden sich in der Sammlung II der Archivstelle Boppard. Anordnungen, Rundschreiben, Merkblätter unter der Registraturplangruppe 06-15. Mehr über den Zeitschriftenbeobachtungsdienst finden Sie hier.

Rundschreiben, „Zeitschriftenbeobachtungsdienst“ aus Sammlung II, Archivstelle Boppard
Rundschreiben, „Zeitschriftenbeobachtungsdienst“ aus Sammlung II, Archivstelle Boppard
Rundschreiben, „Zeitschriftenbeobachtungsdienst“ aus Sammlung II, Archivstelle Boppard

Besuch der Exponatec in Köln

Am Mittwoch dem 18.11.2021 besuchten wir als Mitarbeiter des Archivs der Evangelischen Kirche im Rheinland die Exponatec, die alle 2 Jahre stattfindet. Diese Messe stand für uns im Zeichen des Informationsaustausches und Wissenstransfer aus den Bereichen Restaurierung, Konservierung (Bestandserhaltung) und Lagermöglichkeiten von Archivalien, Büchern, Vasa Sacra und der Bekämpfung von Schädlingen in Archivalien, sowie die Klimatisierung von Magazinräumen. Dabei erfuhren wir, dass unsere Maßnahmen der Bekämpfung von Papierfischchen mit zu den effektivsten gehören. Darüber wurde schon in früheren Blogbeiträgen berichtet.

Ebenso interessant war es zu erfahren, welche Möglichkeiten es gibt, wertvolle Archivalien den Nutzern zu zeigen (auch in 3D) ohne diese direkt in den Händen zu halten. Es bot sich die Möglichkeit, nach dem Corona Lockdown die verschiedenen Lieferanten sowie ihre Produkte kennen zu lernen. Mit Kollegen/innen aus den Bereichen Museum, Bibliothek, verschiedenen Kultureinrichtungen und Restauratoren wurden sehr interessante Gespräche geführt. Man konnte feststellen, dass überall die gleichen Probleme wie Lagerung, Nutzung und Sicherung bestehen. Interessante Informationen erhielten wir über den Umgang mit geraubtem Kulturgut und mit menschlichen Überresten. Wir lernten einen Roboter kennen, der Besucher durch Ausstellungen führen kann und die verschiedenen Exponate erklärt. (Anmerkung: So ein Roboter wäre bei manchen Nutzern eine gute Hilfe.) Das Thema anlegen und verwalten von Datenbanken war auch noch ein Thema. Am Ende des Tages traten wir mit vielen Informationen im Gepäck die Rückreise an, um in den nächsten Tagen den Mitarbeiter des kirchlichen Archivwesens unsere Erkenntnisse mitzuteilen.

Bilder: EKiR

Hat Luther existiert?

Beweis, daß Luther nie existiert hat – Eine Satire auf alte und neue „Christusmythen“

Diesen Buchhinweis fand ich in einem Konvolut von Sammlungsgut, das noch erschlossen werden muss. Neugierig geworden sah ich mir diesen „Flyer“ in Postkartenformat genauer an.

Im Internet fand ich dann folgenden Hinweis auf diese Veröffentlichung: Bratenvorlesung beim Luther-Schiller Festmahle am 10. November 1837 in Berlin, gehalten von Professor Friedrich Heinrich von Hagen.

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