Über Uwe Hauth

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Der Zeitschriftenbeobachtungsdienst

„Schon im September 1956 gab die Leitung der EKiR den Auftrag, zunächst für 6 Monate einen vertraulich arbeitenden Mitarbeiterkreis zusammenzurufen, um auf Grund der der Kirchenleitung bekannten laufenden Beanstandungen im westdeutschen Illustriertenwesen zu einer eignen Urteilsfindung zu kommen. Der ebenso sorgfältige wie großzügig und in fast übertriebener Objektivität arbeitende 15-köpfige Stab, der sich aus den verschiedenen Gemeinden, Altersklassen und Berufen zusammensetzte, beschäftigte sich in eigner Prüfung wie im gegenseitigen Erfahrungsaustausch zunächst mit den Blättern: Quick, Neue Illustrierte, Stern, Constanze, Münchner, Revue, Frankfurter und Hörzu.“

„Im April 1957 beschloss die Kirchenleitung in Düsseldorf:“ Das Ergebnis des Zeitschriftenbeobachtungsdienstes soll mit Vertretern des Sozialethischen Ausschusses, der Jugendkammer, der Kammer für Erziehung usw. besprochen werden.“ In der Begründung hieß es u. a. „Die Kirche schuldet ihren Gliedern, vor allem ihren jungen Gliedern, einen Wächterdienst.“ Im selben Jahr nahmen die 40 Mitarbeiter im Landeskirchenamtes unter Vorsitz von Oberkirchenrat Rößler ihre Arbeit auf.

In dem Zeitraum von 1956 – 1958 wurden insgesamt 21 Zeitschriften beobachtet. Das Ergebnis der Beobachtung findet sich in den Scans, die von diesen Rundschreiben beigefügt sind. Die Auszüge aus den Rundschreiben finden sich in der Sammlung II der Archivstelle Boppard. Anordnungen, Rundschreiben, Merkblätter unter der Registraturplangruppe 06-15. Mehr über den Zeitschriftenbeobachtungsdienst finden Sie hier.

Rundschreiben, „Zeitschriftenbeobachtungsdienst“ aus Sammlung II, Archivstelle Boppard
Rundschreiben, „Zeitschriftenbeobachtungsdienst“ aus Sammlung II, Archivstelle Boppard
Rundschreiben, „Zeitschriftenbeobachtungsdienst“ aus Sammlung II, Archivstelle Boppard

Besuch der Exponatec in Köln

Am Mittwoch dem 18.11.2021 besuchten wir als Mitarbeiter des Archivs der Evangelischen Kirche im Rheinland die Exponatec, die alle 2 Jahre stattfindet. Diese Messe stand für uns im Zeichen des Informationsaustausches und Wissenstransfer aus den Bereichen Restaurierung, Konservierung (Bestandserhaltung) und Lagermöglichkeiten von Archivalien, Büchern, Vasa Sacra und der Bekämpfung von Schädlingen in Archivalien, sowie die Klimatisierung von Magazinräumen. Dabei erfuhren wir, dass unsere Maßnahmen der Bekämpfung von Papierfischchen mit zu den effektivsten gehören. Darüber wurde schon in früheren Blogbeiträgen berichtet.

Ebenso interessant war es zu erfahren, welche Möglichkeiten es gibt, wertvolle Archivalien den Nutzern zu zeigen (auch in 3D) ohne diese direkt in den Händen zu halten. Es bot sich die Möglichkeit, nach dem Corona Lockdown die verschiedenen Lieferanten sowie ihre Produkte kennen zu lernen. Mit Kollegen/innen aus den Bereichen Museum, Bibliothek, verschiedenen Kultureinrichtungen und Restauratoren wurden sehr interessante Gespräche geführt. Man konnte feststellen, dass überall die gleichen Probleme wie Lagerung, Nutzung und Sicherung bestehen. Interessante Informationen erhielten wir über den Umgang mit geraubtem Kulturgut und mit menschlichen Überresten. Wir lernten einen Roboter kennen, der Besucher durch Ausstellungen führen kann und die verschiedenen Exponate erklärt. (Anmerkung: So ein Roboter wäre bei manchen Nutzern eine gute Hilfe.) Das Thema anlegen und verwalten von Datenbanken war auch noch ein Thema. Am Ende des Tages traten wir mit vielen Informationen im Gepäck die Rückreise an, um in den nächsten Tagen den Mitarbeiter des kirchlichen Archivwesens unsere Erkenntnisse mitzuteilen.

Bilder: EKiR

Hat Luther existiert?

Beweis, daß Luther nie existiert hat – Eine Satire auf alte und neue „Christusmythen“

Diesen Buchhinweis fand ich in einem Konvolut von Sammlungsgut, das noch erschlossen werden muss. Neugierig geworden sah ich mir diesen „Flyer“ in Postkartenformat genauer an.

Im Internet fand ich dann folgenden Hinweis auf diese Veröffentlichung: Bratenvorlesung beim Luther-Schiller Festmahle am 10. November 1837 in Berlin, gehalten von Professor Friedrich Heinrich von Hagen.

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Bericht aus Bad Neuenahr: Bergung von Akten aus dem Gemeindearchiv.

Einige Tage nach dem schlimmsten Hochwasser im Ahrtal, wurden wir als Landeskirchliches Archiv von der Ev. Kirchengemeinde Bad Neuenahr um Unterstützung bei der Bergung ihres Archivguts gebeten. Schon bei der Anreise hatte ich den Eindruck durch ein „Kriegsgebiet“ zu fahren. An solche Bilder muss man sich erst mal gewöhnen. Ich wohne zwar an der Mosel und kenne Hochwasserlagen, aber das was ich sah, war einfach unvorstellbar.

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Sammlung von Dankesgrüßen auf Postkarten

In dem Bestand der Kirchengemeinde Meisenheim, der noch nicht in Acta Pro verzeichnet ist (Erschlossen 1977), fand sich bei der Überprüfung und Durchsicht des Bestandes ein Album, das selbst hergestellt wurde. In diesem wurden 158 Feldpostkarten gesammelt, diese haben eine Laufzeit von 1916-1917. Inhaltlich geht es um die Dankesgrüße der Soldaten des 1. Weltkrieges, die von dem Vaterländischen Frauenverein Meisenheim Geschenke erhalten hatten.

Der Vaterländische Frauenverein wurde von der preußischen Königin und späteren Kaiserin Augusta 1866 gegründet. Der vollständige Name des Vereins lautete: „Deutscher Frauenverein zur Pflege und Hilfe für Verwundete im Kriege.“ Im Laufe der Zeit bildeten sich in vielen Gemeinden Ortsvereine. Die Tätigkeit ergibt sich aus dem Wortlaut des Vereinsnamens. 1937 wurde der Vaterländische Frauenverein von den Nationalsozialisten aufgelöst und in das Rote Kreuz überführt.

Feldpostkarten, um 1917, Vorderseiten
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Suchtprobleme gab es schon immer!

In Zeiten von „Corona“ hat der Alkoholkonsum in Deutschland zugenommen. Zum Teil haben Menschen mit dem vermehrten Alkoholkonsum etwas Schwierigkeiten. Aber schon in früheren Zeiten gab es Probleme mit den Suchterkrankungen. Durch die Abgabe des Archivs des Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche im Rheinland an das Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland in Düsseldorf bekamen die Bibliotheken einen großen Zuwachs an Literatur die sich mit dem Suchtproblem beschäftigt. Die „kleinen Schriften“ bzw. „graue Literatur“ aus dieser Abgabe, wird oder ist bereits schon im Bibliotheksbestand des Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland eingegliedert und ist somit für jeden interessierten Zugänglich. Auf der Seite der: Diakonie Deutschland Infoportal, Arbeitsfelder im historischen Verlauf; Suchtkrankenhilfe, hat der Autor Stefen Meyer sich mit der Suchtproblematik beschäftigt und einen Bericht darüber geschrieben. Er ist Mitarbeiter der Historische Kommunikation/Archiv der Dachstiftung Diakonie mit Sitz in Gifhorn und hat mir erlaubt seinen Bericht zu verwenden.

Schuldscheine für den Erweiterungsbau des Krankenhauses in Traben-Trarbach

1887 wurde in Traben-Trarbach ein Gründungskomitee für den Bau eines Krankenhauses in Trarbach ins Leben gerufen. Durch großzügige Spenden konnte bereits mit dem Bau 1898 begonnen werden. 1900 erfolgte dann die Eröffnung. Im selben Jahr schloss die Krankenhausverwaltung mit der Stadt Trarbach und der Gemeinde Traben einen Nutzungsvertrag. 1901 entschied sich die Evangelische Kirchengemeinde Trarbach mit dem Evangelischen Diakonieverein Zehlendorf einen Vertrag auf Gestellung von Schwestern für das Krankenhaus zu schließen. 1922 erfolgte die Übernahme der wirtschaftlichen und rechtlichen Verwaltung durch die Stadt Traben-Trarbach. Um den Fortbestand des Krankenhauses zu sichern, wurde das Evangelische Krankenhaus 1951 und in den folgenden Jahren mit Hilfe des Vereins zur Errichtung evangelischer Krankenhäuser e.V. Berlin gründlich umgebaut. Aus dieser Zeit stammen auch die vorliegenden Schuldscheine zu DM 100 und DM 500.

Diese Schuldscheine wurden allerdings nie herausgegeben. Beim Räumen des ehemaligen Büros der Kirchengemeinde Trarbach 1992 wurde die Schuldscheine noch ungeöffnet gefunden und bis auf wenige Exemplare kassiert. Die Schuldscheine wurden in der Bundesdruckerei Berlin gedruckt. Im Krankheitsfalle konnte der Darlehnsgeber diesen Schuldschein zur Begleichung der Krankenhaus- und Behandlungskosten verwenden. Im unteren Teil des Schuldscheins steht: Die Evangelische Kirchengemeinde Trarbach und die Stadt Traben-Trarbach treten dieser Schuldurkunde nach Maßgabe der vertraglichen Vereinbarung mit dem Verein zur Errichtung evangelischer Krankenhäuser e.V. bei. Der Schuldschein zeigt eine stilisierte Zeichnung des Krankenhauses. Links sieht man das alte Gebäude und rechts den neuen Anbau. Weitere Akten zu dem Krankenhaus finden sich im Bestand der Evangelischen Kirchengemeinde Trarbach: Signatur 4KG058B.