Ein Aktenfund zu dem Bildhauer Wolfgang Kreutter

Bronzekreuz von Wolfgang Kreuter 1977Im Foyer des Landeskirchenamtes in Düsseldorf blickt jeder Besucher gleich links vom Haupteingang auf ein großes repräsentatives Bronzekreuz. Als Inschrift trägt es das Bibelwort „Des Herrn Wort bleibt in Ewigkeit“ (1. Petrus 1, 25). Aber von welchem Künstler stammt diese Arbeit?

An der Skulptur findet sich nur die Signatur „WK“ und die Datierung 1977. Die „oral history“ über Mitarbeitende des Hauses stieß hier an ihre Grenzen. Hier konnte das Archiv mit seinem Bestand LKA-Sachakten weiterhelfen. Freilich waren die Informationen gut getarnt in einer Akte mit dem Titel „Ausstellungen“ versteckt (Best. 1OB 017, Nr. 9954 u. 9956). Hintergrund dafür war die kurzfristige Existenz eines landeskirchlichen „Kunstausschuss Haus“, den es in den 1970er Jahren für einige Jahre gab. Er war vor allem dafür zuständig, Vernissagen und Ausstellungen im 1971 neu eröffneten Dienstgebäude an der Hans-Böckler-Straße zu organisieren. 1976 wurde dieser Ausschuss aber eben auch mit der Ausschmückung der Eingangshalle beauftragt. Wie es in einem Vermerk heißt, unterschied sich diese bislang nicht vom Eingangsbereich irgendeiner anderen Behörde oder Verwaltung. Nun aber –so wörtlich- „sollte das Schiff seine Flagge zeigen.“

Hierfür schrieb der Ausschuss einen Wettbewerb aus: Realisierung und Materialwahl waren freigestellt. Vorgegeben war nur das Schriftwort aus dem ersten Petrusbrief, das bereits die Treppenhalle des alten Dienstgebäudes in der Inselstraße geschmückt hatte. Vier Künstler beteiligten sich daran: Henk Schilling (Mülheim/Ruhr), Prof. Max Kratz (Düsseldorf), Prof. Ernst Wille (Köln) und Wolfgang Kreutter (Bad Berleburg). Von einem Wandteppich bis hin zu einer Schieferplatte wurden der Jury ganz unterschiedliche Entwürfe vorgelegt.

Die Entscheidung fiel einmütig auf das Bronzekreuz Kreutters. >>Link zur Biografie
1924 in Siegen geboren, war er seit 1950 als Bildhauer tätig. Ein gewisser Arbeitsschwerpunkt lag auf der Sakralkunst, hier vor allem im Bereich der westfälischen Kirche. Sein künstlerischer Horizont reichte aber weiter, so erhielt er zum Beispiel 1971 den NRW-Staatspreis für ein Magnetbild. 1989 verstarb Wolfgang Kreutter in Stadtlohn.

 

5 Gedanken zu „Ein Aktenfund zu dem Bildhauer Wolfgang Kreutter

  1. Interessanter Eintrag! Danke für das Verlinken auf „unsere“ Biographie. In folgendem Buch – Evangelische Kirche von Westfalen (Hrsg.): Wolfgang Kreutter. Ein Bildhauer in Westfalen, Bielefeld 1998, S. 18 – findet sich ein Hinweis auf ein weiteres Werk Kreutters in Düsseldorf – allerdings an einem Profanbau: Fassade am Hilton-Hotel, Schiefer, Glas und Kies, 1969

  2. Pingback: Wolfgang Kreutter in Düsseldorf | siwiarchiv.de

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