Das Archiv der Evangelischen Kirchengemeinde Gebroth-Winterburg (AEKR Boppard 4KG 068B) umfasst gleich vier Teilbestände, deren retrokonvertierte Findbücher jetzt auch online verfügbar sind. Die Gemeinde im Kirchenkreis An Nahe und Glan entstand 1972 aus den fünf, in früheren Jahrhunderten z.T. eigenständigen, z.T. miteinander verbundenen Kirchengemeinden Argenschwang, Eckweiler, Gebroth, Winterbach und Winterburg. Sie gehörten seit dem Spätmittelalter zum Amt Winterburg, das vom 15. Jahrhundert an einen Verwaltungsbezirk der hinteren Grafschaft Sponheim bildete und deren wechselvolle politische und kirchliche Geschichte teilte. Die Schwierigkeit, zu erkennen, zu welcher Zeit zwei Gemeinden eigenständig waren und zu welcher Zeit sie gemeinsam eine Pfarrei bildeten, hat auch ihre Auswirkungen auf die Ordnung der Archivalien gehabt. Erkennbar ist, dass mit Unterbrechungen Kirchengemeinden aus zwei oder mehr Zivilgemeinden bestanden haben: Winterburg und Winterbach mit Rehbach und Ippenschied, Gebroth und Argenschwang mit Spall und Allenfeld sowie Eckweiler und Daubach.
Das Archiv der Kirchengemeinde Gebroth-Winterburg umfasste bei Bildung der Gemeinde 1972 somit drei Bestände, die während der Ordnung und Verzeichnung der Akten und Amtsbücher 1986 nicht zusammengeführt, sondern getrennt als Teilbestände erfasst wurden. Aufgrund der inneren Struktur der Bestände konnte der Registraturplan dabei nicht angewendet werden, man versuchte aber, die Hauptgruppen abzubilden und eine zumindest annähernde Gliederung in Mittel- und Untergruppen zu erreichen. Nach Übernahme des Archivs der Kirchengemeinde durch die Evangelische Archivstelle Boppard wurden unverzeichnete Fragmente mit einer Laufzeit bis 1980 in einem vierten Teilbestand unter dem jetzigen Namen der Kirchengemeinde und diesmal auch nach dem Registraturplan erschlossen. Zu den ältesten Quellen des Archivs gehört die wertvolle Überlieferung des Kollektur- und Almosenfonds Winterburg-Winterbach von 1785 bis zu seiner Teilung 1848.