Womit beschäftigten sich die Damen des Deutschen Evangelischen Frauenbundes?

Im Herbst 2020 war der Deutsche Evangelische Frauenbund bereits Inhalt eines Blogbeitrags mit seinen Frauenkalendern und einem Blick in die Mitgliederlisten. Über die Arbeit der Ortgruppen wird im „Mitteilungsblatt des Rheinischen Verbandes des Deutsch-Evang. Frauenbundes“ berichtet, das seit 1933 erschien und in unserer Archivbibliothek unter der Signatur ZK 1109 vorhanden ist.

Die Ortsgruppe Boppard berichtet in der Ausgabe Nr. 2 vom Mai 1934 über das Vereinsjahr 1933/34. Eine Mitgliederversammlung wurde nicht abgehalten, es wurden jedoch drei „große Mütterabende“ durchgeführt. Themen waren Vorträge („Katharina von Bora und Luthers Familienleben“; „Die Lage in der evangelischen Kirche“, durch den Ortspfarrer Goebel; „Mathilde Wrede, der Engel der Gefangenen“), Aufführungen durch Kindergruppen (Lutherspiel; Adventsspiel).und Gesangsdarbietungen.

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Engagierte Damen im Deutsch-Evangelischen Frauenbund im Rheinland

Kürzlich berichtete ich hier über Frauenkalender, die bereits vor 115 Jahren gedruckt worden sind. Eine – zumindest auf den zweiten Blick – interessante Rubrik ist die „Mitgliederliste des Deutsch-Evangelischen Frauenbundes“, die im Frauenkalender 1906 immerhin von Seite 129 bis 216 reicht. Wer hat sich hier engagiert?

Ich möchte mich auf das Rheinland konzentrieren: Im Bundesvorstand ist keine Dame aus dem Rheinland; unter den drei männlichen Beiräten ist der bekannte Pfarrer und Sozialpolitiker Lic. Ludwig Weber aus Mönchengladbach. Dem „Ausschuss“ gehören folgende rheinische Ortsgruppenvorsitzende an: Bonn: Frau Mathilde Heckmann; Boppard: Frau Generalsuperintendent Ernst; Düsseldorf: Frau Oberforstmeister Roth; Koblenz: Frau M. Dr. Heidsiek; Köln: Frau Helene Liedtki; Mönchengladbach: Frau Pfarrer Weber; Rheydt: Frl. L. Klingelhöffer, dazu als gewählte Mitglieder: Frau W. Lünenschlos, Aachen, Frau Oberlehrer Stenger, Betzdorf, Frau Pfarrer Hasse, Essen, und Frl. Gauhe, Neuwied.

Ortsgruppen existieren 1906 in folgenden rheinischen Orten: Bonn, Düsseldorf, Koblenz, Köln, Mönchengladbach und Rheydt, dazu die „Propagandagruppe“ in Boppard. Sehen wir uns einzelne Ortsgruppen näher an:

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Frauenkalender gab es schon vor 115 Jahren

Frauenkalender, 1906, Archivbibl. Sig. ZK 1245

Hätten Sie gedacht, dass es schon vor 115 Jahren Kalender im Taschenbuchformat mit dem Titel „Frauenkalender“ gab? Das verbindet man doch eher mit der Emanzipationsbewegung der 1970er Jahre. Vor mir liegt der „Frauenkalender für 1906, herausgegeben vom Deutsch-Evangelischen Frauenbunde“, der im Verlag von Edwin Runge in Gr. Lichterfelde-Berlin seit 1904 erschienen ist.

Der Deutsch-Evangelische Frauenbund war 1899 gegründet worden, „die größtenteils aus bürgerlichem Milieu stammenden Mitglieder setzten sich für den gleichberechtigten Zugang zu Bildung und Beruf für Mädchen und Frauen ein“ (Wikipedia).

Was hat nun dieser Kalender seinen Leserinnen geboten? Ganz modern, ist dem Titelblatt ein Werbeblatt vorgeschaltet, mit ganzseitiger Reklame für „Palmin – feinste Pflanzenbutter“ und „Leonhardi’s Tinten“. Nach den obligatorischen Monats-Kalenderseiten folgen so praktische Angaben wie Maße und Gewichte und Post- und Telegraphen-Gebühren.

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