Womit beschäftigten sich die Damen des Deutschen Evangelischen Frauenbundes?

Im Herbst 2020 war der Deutsche Evangelische Frauenbund bereits Inhalt eines Blogbeitrags mit seinen Frauenkalendern und einem Blick in die Mitgliederlisten. Über die Arbeit der Ortgruppen wird im „Mitteilungsblatt des Rheinischen Verbandes des Deutsch-Evang. Frauenbundes“ berichtet, das seit 1933 erschien und in unserer Archivbibliothek unter der Signatur ZK 1109 vorhanden ist.

Die Ortsgruppe Boppard berichtet in der Ausgabe Nr. 2 vom Mai 1934 über das Vereinsjahr 1933/34. Eine Mitgliederversammlung wurde nicht abgehalten, es wurden jedoch drei „große Mütterabende“ durchgeführt. Themen waren Vorträge („Katharina von Bora und Luthers Familienleben“; „Die Lage in der evangelischen Kirche“, durch den Ortspfarrer Goebel; „Mathilde Wrede, der Engel der Gefangenen“), Aufführungen durch Kindergruppen (Lutherspiel; Adventsspiel).und Gesangsdarbietungen.

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Bittbrief des Vereins Säuglings- und Genesungsheim Bonn im November 1918 um Unterstützung

Saeuglings- und Genesungsheim, 2. Jahresbericht 1914, Bonn am Rhein. Archivbibliothek, ZK1392

Im Bestand der Kleinschriften aus der Geschichte der Inneren Mission, die wir mit dem Archiv des Diakonischen Werkes übernommen hatten, fand sich ein Heft „Satzungen des Vereins ‚Säuglings- und Genesungsheim‘ E. V., Bonn“, etwa von 1913. Diese Quelle mag v. a. lokale Bedeutung haben. Interessant sind aber Schreiben, die in diese Satzung eingelegt worden waren. Diese geben nämlich die Probleme der Notzeit im November 1918, zu Ende des Ersten Weltkriegs, wieder. Es schreibt die Schriftführerin des Vereins ‚Säuglings- und Genesungsheim‘, Frau Geheimrat A. Grafe, an den Vorsitzenden des „Vereins für Innere Mission“, Herrn Commerzienrat Colsmann, Langenberg. Gemeint ist der „Provinzialausschuss für Innere Mission“, einer der beiden Vorgänger des späteren Diakonischen Werkes; Vorsitzender ist Emil Colsman (1848-1942), dessen Familie sich über Jahrzehnte kirchlich engagiert hat. Das handschriftliche Schreiben vom 9. November 1918 lautet:

Schreiben zur Lage des Saeuglings- Genesungsheim e. V. an den Verein für innere Mission, 9. November 1918, Bonn. Archivbibliothek, ZK1392
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Engagierte Damen im Deutsch-Evangelischen Frauenbund im Rheinland

Kürzlich berichtete ich hier über Frauenkalender, die bereits vor 115 Jahren gedruckt worden sind. Eine – zumindest auf den zweiten Blick – interessante Rubrik ist die „Mitgliederliste des Deutsch-Evangelischen Frauenbundes“, die im Frauenkalender 1906 immerhin von Seite 129 bis 216 reicht. Wer hat sich hier engagiert?

Ich möchte mich auf das Rheinland konzentrieren: Im Bundesvorstand ist keine Dame aus dem Rheinland; unter den drei männlichen Beiräten ist der bekannte Pfarrer und Sozialpolitiker Lic. Ludwig Weber aus Mönchengladbach. Dem „Ausschuss“ gehören folgende rheinische Ortsgruppenvorsitzende an: Bonn: Frau Mathilde Heckmann; Boppard: Frau Generalsuperintendent Ernst; Düsseldorf: Frau Oberforstmeister Roth; Koblenz: Frau M. Dr. Heidsiek; Köln: Frau Helene Liedtki; Mönchengladbach: Frau Pfarrer Weber; Rheydt: Frl. L. Klingelhöffer, dazu als gewählte Mitglieder: Frau W. Lünenschlos, Aachen, Frau Oberlehrer Stenger, Betzdorf, Frau Pfarrer Hasse, Essen, und Frl. Gauhe, Neuwied.

Ortsgruppen existieren 1906 in folgenden rheinischen Orten: Bonn, Düsseldorf, Koblenz, Köln, Mönchengladbach und Rheydt, dazu die „Propagandagruppe“ in Boppard. Sehen wir uns einzelne Ortsgruppen näher an:

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