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Vor einem Lapsus Linguae ist bekanntlich niemand gefeit. Zwei Beispiele aus den Handakten von Landeskirchenrat Ludwig Quaas (1908-1998) mögen dies veranschaulichen. So war Quaas u. a. als Ausbildungsdezernent für die Betreuung der rheinischen Theologiestudierenden zuständig. Während der Hochkonjunktur universitärer Unruhen war 1972 eine Ordinationstagung in Mülheim/Ruhr angesetzt worden, auf der Rechtsfragen der Ordination von Geistlichen und das theologische Verständnis diskutiert werden sollten. Die Tagung lief aber aus Sicht des Landeskirchenamtes völlig aus dem Ruder, wie aus dem entsprechenden Vermerk von Quaas hervorgeht:
Man bemerkt, wie erzürnt der Herr Landeskirchenrat über den Verlauf der Tagung war, die sich organisatorisch verselbständigt hatte. Es handelte sich aber dennoch nicht um eine „Organisationstagung“ und zum Ende wurde, wenn auch nur kurz, über die Ordination, nicht die Organisation, gesprochen.
Assoziativ eingängig ist auch das zweite Beispiel:
Sicherlich weisen die Volkskirchen manch statische Eigenschaften auf, die auch kritikwürdig sind. Dennoch handelt es sich bei dieser Akte natürlich um die statistischen Berichte der EKD. Die Reihe wird in loser Folge fortgesetzt.
Folgende Anzeige veröffentlichte die evangelische Kirchengemeinde Düsseldorf am 13. Mai 1923 in ihrem „Düsseldorfer Sonntagsblatt“:
Da die Registratur der Kirchengemeinde 1943 bei Luftangriffen zerstört wurde, wissen wir nichts über die Resonanz auf diesen Aufruf. Gesetzt den Fall, dass sich einige treue Gemeindeglieder zur Zeichnung motivieren ließen: Wie erging es ihnen bzw. ihrem Kapitaleinsatz?
Wie jedes ordentliche Archiv verfügen wir über eine Sammlung mit diversen AV-Medien, also Schallplatten, Tonbändern und Videofilmen (und wie fast jedes Archiv kommen wir mit der Digitalisierung dieser gefährdeten analogen Medien kaum hinterher).
Einen originellen Zuwachs erfuhr dieser Bestand jetzt durch eine Schenkung von Prof. Okko Herlyn. Vor fast 50 Jahren war er Mitglied einer Jazzgruppe an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal. 1975 produzierten sie die LP „Quazz“; die Trackliste und die Namen der Mitwirkenden finden Sie hier.
Den lateinischen Namen der Gruppe kennt man sonst nur vom kirchlichen Kalender: „Wie neugeborene Kinder“ sollten sich die Gläubigen am ersten Sonntag nach Ostern fühlen, nachdem durch die Auferstehung Jesu der Tod besiegt worden war. Darauf spielt das Bildmotiv der Kinder auf dem Cover an, bei denen es sich um die Kinder der damaligen Dozenten auf dem „Heiligen Berg“ in Wuppertal handelt.
Aktuell sind gerade wieder drei neue Stationen der Kölner Via Reformata eröffnet worden. Anhand von zwölf konkreten Orten in der Kölner Innenstadt illustriert die 2017 gestartete Unternehmung die wechselvolle Geschichte der Protestantinnen und Protestanten in der Domstadt von der Zeit der Reformation bis in die Gegenwart. Gefördert wurden die Stationen von der Wilhelm-Schrader-Stiftung.
Deren Name sagt Ihnen noch nichts? Diese kleine feine Stiftung, die neben allerlei Zukunftsthemen nicht zuletzt auch Projekte zur Geschichte des rheinischen Protestantismus fördert, verdient es näher vorgestellt zu werden. Der aus Niedersachsen stammende Wilhelm Schrader (1914-2006) war seit 1958 im Auswärtigen Amt in Bonn u. a. in der Diplomatenausbildung tätig gewesen. Die von ihm begründete Stiftung hat seit 2008 knapp 30 Projekte finanziell unterstützt. Ihr Ziel ist am prägnantesten mit einem Zitat aus der Satzung wiedergegeben:
Am 15. April 1923 berichtet das Düsseldorfer Sonntagsblatt, der kirchliche Anzeiger der evangelischen Gemeinden zu Düsseldorf, über ein Filmprojekt:
Lutherfilm.
Bereits seit längerer Zeit war man bemüht, einen großen Lutherfilm zu schaffen, ohne jedoch zu einem guten Ziele zu gelangen. Im Anschluss an die Worms- und Wartburgfeier in Eisenach wurde der Gedanke von neuem aufgegriffen und geht nun seiner Verwirklichung entgegen. Ein Komitee ist gebildet; die Dichtung und das daraus hervorgegangene Drehbuch sind von Pfarrer Nithack-Stahn in Charlottenburg unter Mitarbeit eines erprobten Filmsachverständigen fertiggestellt und werden geprüft. Die in Frage kommenden Lutherstädte: Eisleben, Eisenach, Erfurt, Wittenberg, Worms haben weitgehende Unterstützung des großzügigen Werkes in Aussicht gestellt. Im Laufe dieses Jahres wird in den genannten Lutherstädten mit den einzelnen Szenen begonnen werden.
Es wird gehofft, dass der Erfolg und die Verbreitung des Lutherfilms ein sehr großer sein wird; liegen doch bereits Angebote aus Amerika vor. Die Leitung des ganzen Unternehmens liegt in den Händen des ehemaligen Hofmarschalls Dr. jur. Freiherr v. d. Heyden-Rynsch in Eisenach, der diese große Sache angeregt und tatkräftig gefördert hat. Der Lutherfilm wird ein der modernen Zeit angepasstes Mittel sein, evangelisches Bewusstsein an der Gestalt und dem Lebensgang des deutschen Reformators zu stärken.
Dies war seit 1911 der dritte Stummfilm, der sich mit Leben und Werk Martin Luthers beschäftigte. Entgegen den optimistischen Erwartungen des Presseberichts war dem Film, der auch unter dem Titel „Der Kampf seines Lebens“ vertrieben wurde, weder beim Publikum noch bei den Kritikern Erfolg beschieden. Es stellt sich auch die Frage, ob der ehemalige Oberhofmarschall und spätere Theaterintendant Bernhard Freiherr von der Heyden-Rynsch (1860-1931) der richtige Mann für ein modernes Filmprojekt war. Nicht in dem Düsseldorfer Artikel erwähnt wird Karl Wüstenhagen, der sowohl die Regie als auch die Hauptrolle übernahm. Später wirkte der überzeugte Nationalsozialist als Intendant des Hamburger Schauspielhauses. Interessant als Persönlichkeit ist der liberale Berliner Pfarrer Walther Nitharck-Stahn (1866-1942), der vielfältig schriftstellerisch tätig war.
Der Film ist, im Unterschied zu seinem erfolgreicheren Nachfolger von 1927, nicht erhalten. Einige Werbematerialien von 1923 wurden von den KollegInnen des Landeskirchlichen Archivs Nürnberg im Lutherjahr 2017 zu einer kleinen Ausstellung zusammengefasst.
In Archiven freut man sich immer wieder über unerwartete Bestandszugänge von privater Seite. So haben wir jetzt von Nachfahren der rheinischen Pfarrerfamilie Engelbert ein Konvolut mit persönlichen Unterlagen vor allem aus der Zeit des Kaiserreichs erhalten. Dazu zählt eine großformatige und aufwändig gestaltete Festzeitung, die am 8. August 1897 anlässlich des fünfzigjährigen (sic!) Dienstjubiläums von Pfarrer Richard Engelbert als Leiter der Diakonenanstalt Duisburg erstellt worden war.
Aus diesem Anlass wurde er mit dem Roten Adlerorden 3. Klasse ausgezeichnet. Der Festgottesdienst fand in der Duisburger Salvatorkirche statt. Highlight des Tages war die Grundsteinlegung der neuen Anstaltskirche. Wer war aber Richard Engelbert?
Am 4. März 1923 berichtet das Düsseldorfer Sonntagsblatt, Kirchlicher Anzeiger der evangelischen Gemeinden zu Düsseldorf, über eine Entschließung an die Reichsregierung:
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