Freudsche Fehlleistungen in Aktentiteln und Aktenvermerken

Vor einem Lapsus Linguae ist bekanntlich niemand gefeit. Zwei Beispiele aus den Handakten von Landeskirchenrat Ludwig Quaas (1908-1998) mögen dies veranschaulichen. So war Quaas u. a. als Ausbildungsdezernent für die Betreuung der rheinischen Theologiestudierenden zuständig. Während der Hochkonjunktur universitärer Unruhen war 1972 eine Ordinationstagung in Mülheim/Ruhr angesetzt worden, auf der Rechtsfragen der Ordination von Geistlichen und das theologische Verständnis diskutiert werden sollten. Die Tagung lief aber aus Sicht des Landeskirchenamtes völlig aus dem Ruder, wie aus dem entsprechenden Vermerk von Quaas hervorgeht:

Vermerk zur „Organisationsttagung“ vom 17.10. 1972.

Man bemerkt, wie erzürnt der Herr Landeskirchenrat über den Verlauf der Tagung war, die sich organisatorisch verselbständigt hatte. Es handelte sich aber dennoch nicht um eine „Organisationstagung“ und zum Ende wurde, wenn auch nur kurz, über die Ordination, nicht die Organisation, gesprochen.

Assoziativ eingängig ist auch das zweite Beispiel:

Statistische Berichte der Evangelischen Kirche in Deutschland.

Sicherlich weisen die Volkskirchen manch statische Eigenschaften auf, die auch kritikwürdig sind. Dennoch handelt es sich bei dieser Akte natürlich um die statistischen Berichte der EKD. Die Reihe wird in loser Folge fortgesetzt.

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