Kochrezepte aus dem 18. Jh. – Teil V.

Das Jahr neigt sich dem Ende, damit auch der Dezember und die Reihe mit den Koch-und Backrezepten aus dem Düsseldorf des 18. Jahrhunderts.
Zum Abschluss möchte ich Ihnen daher ein Rezept reichen, mit dem Sie ja vielleicht das neue Jahr einläuten.

Koch- und Backrezepte 18. Jh., Bestand: AEKR, 4KG 005 (Evangelische Kirchengemeinde Düsseldorf – Bestand Düsseldorf I), 296

Neujahr Kuchen zu Mergen
vorerst nimpt man Milch und macht die warm, thut darein Zucker und ein wenig mehl und gember (
niederländisch für Ingwer) und ein wenig Saltz und thun ein ey oder drey darein und ein wenig muscaten blumen und gestoschen Knell etwaß von einer Zetron schall und dann ein Stiche oder 5 born und schmilst die und thut die noch dazu

Viel Spaß und Backfreude mit diesem Rezept!

Kochrezepte aus dem 18. Jh. – Teil IV.

Der Weihnachtskarpfen gilt vielen Menschen in Deutschland – wie auch in Mittel- und Osteuropa – als ein traditionelles Weihnachtsgericht. Dieses darf dann selbstverständlich an den Feiertagen nicht auf der Festtafel fehlen.
Da Weihnachten nun sprichwörtlich schon „kurz vor der Tür steht“, möchte ich Ihnen aus diesem Anlass zwei Zubereitungsvarianten des hierzulande beliebten Fisches vorstellen.

1. Karpfenrezept

Carp mit dem Blut zukochen
schrab den Carp und thu ihn
auff und nimb was eßig
und wasch das blott aus und
dan get saltz und rotten wein
darauff dan nimpt get wasser
und ölig und las daß kochen
und dan den Carp mit dem
Blodt darein getahn und woll
Botter Blum beschaten gemer
peper negel
(Nelke) und
was drugen weck daß die Brut was sein wirdt und dan gessen.

Koch- und Backrezepte 18. Jh., Bestand: AEKR, 4KG 005 (Evangelische Kirchengemeinde Düsseldorf – Bestand Düsseldorf I), 296

Weiterlesen

Kochrezepte aus dem 18. Jh. – Teil III.

Nach Frikadellen und Zuckererbsen wechseln wir diese Woche wieder zu einer Nachspeise, nämlich zu einem Backrezept.

Diesmal geht es beim Rezept um einen roten Kuchen, was – vom Namen zumindest her – doch schon mal zu der Weihnachtszeit passt.

Koch- und Backrezepte 18. Jh., Bestand: AEKR, 4KG 005(Evangelische Kirchengemeinde Düsseldorf – Bestand Düsseldorf I), 296
Weiterlesen

Kochrezepte aus dem 18. Jh. – Teil II.

Diese Woche geht es bei den Kochrezepten etwas deftiger zu. Mit „Fricatellen“ und „Zockererbsen“ betreten wir den Bereich der guten alten Hausmannskost. Gerichte, die auch noch heute gerne zubereitet werden.

Zu Beginn ein einfaches Beilagenrezept – Zuckererbsen.

Zuckererbsenrezept 18. Jh. Bestand: AEKR, 4KG 005 (Evangelische Kirchengemeinde Düsseldorf – Bestand Düsseldorf I), 296
Weiterlesen

Kochrezepte aus dem 18. Jahrhundert

Weihnachtszeit ist Schlemmerzeit. Plätzchen, Kekse, Christstollen, Bratäpfel, Glühwein, Gänse-oder Entenbraten, Klöße, Rotkohl und und und… Die Auswahl an Köstlichkeiten ist riesig. Selbstredend greift man da – nicht nur an den Feiertagen – gerne und oft zu.

Koch- und Backrezepte 18. Jh., Bestand: AEKR, 4KG 005 (Evangelische Kirchengemeinde Düsseldorf – Bestand Düsseldorf I), 296

Auch das Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland kann zu dieser Jahreszeit mit dem einen oder anderen kulinarischen Tipp aufwarten. Der Bestand 4KG 005 Evangelische Kirchengemeinde Düsseldorf – Bestand I, Nr. 296 „Kochrezepte und ärtzliche Verordnungen“ hält ca. 130 unterschiedliche Rezepte parat. Die Kochrezepte stammen von einer ortsansässigen Familie, die sich seit dem 18. Jahrhundert erhalten haben und somit Einblick in die damalige Esskultur gewähren.

Im Hinblick auf die kommenden Feiertage möchte ich Ihnen im Dezember wöchentlich ein Rezept vorstellen. Zu dem Originalrezept reiche ich eine Transkription, sodass das Rezept zu Hause gerne nachgebacken werden kann!

Weiterlesen

April Challenge #Archive30 – Tag 23: Food and Drink

Suppe für Kinder von Liebig

Man wiegt 1 Loth Weizenmehl, 1 Loth Malzmehl und 7 1/2 Gran doppelt-kohlensaures Kali (oder 48-50 Tropfen der erwähnten Pottaschenlösung) ab, mischt sie erst für sich, sodann unter Zusatz von 2 Loth Wasser und zuletzt von 10 Loth Milch, und erhitzt unter beständigem Umrühren bei sehr gelinden Feuer, bis die Mischung anfängt, dicklich zu werden; bei diesem Zeitpunkt entfernt man das Kochgefäß vom Feuer und [rührt?] 5 Minuten lang um, erhitzt aufs Neue und setzt wieder ab, wenn eine neue Verdickung eintritt, und bringt zuletzt das Ganze zum Kochen. Nach der Absonderung der Kleie von der Milch durch ein feines Sieb ist die Suppe zum Gebrauch fertig.

Rezept für Suppe für Kinder von Liebig, ca. 1880; aus Bestand  7NL 142 (Pfarrerfamilie Garschagen), Nr.3

Dieses Rezept für eine Milchsuppe für Kinder stammt aus dem Nachlass der Pfarrerfamilie Garschagen.
Klingt für Sie nicht besonders appetitlich? Auf der zweiten Seite beteuert der unbekannte Autor des Rezepts (Liebig?):

Die richtig zubereitete Suppe ist süß wie Milch und hat einen weiteren Zuckerzusatz nicht nöthig.[…] Die Suppe hat einen schwachen Mehl oder Malzgeschmack, an den sich die Kinder bald so gewöhnen, das sie diese Speise jeder anderen vorziehen!

Probieren Sie es aus!