Künstlerische Würdigung für Magdalene von Waldthausen

Im Zuge der vom Archiv der EKiR begleiteten Kunstaktion „Kirchenköpfe“ ist jetzt das Portrait von Magdalene von Waldthausen (1886-1972) der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Frau von Waldthausen war seit 1929 bis 1951 Vorsitzende der Rheinischen Frauenhilfe, die sie ab 1933 in den Konflikten mit dem NS-Regime und der offiziösen Reichskirche auf dem Kurs der Bekennenden Kirche hielt. Nach 1945 machte sie sich um die Sicherung des vollen kirchlichen Wahlrechtes für Frauen verdient.

Schöpfer des Portraits ist der Künstler Thomas Baumgärtel, auch als „Bananensprayer“ bekannt. Ein Audiobeitrag zur Biografie ist hier abrufbar.

Selbstbewusst aus dem Schatten treten – ein Thema für Frauen damals wie heute

Broschüren des Rheinischen Pfarrfrauendienstes 1986 – 1992, aus Bestand: AEKR 5WV 016M (Rheinischer Pfarrfrauendienst)

Selbstfindung, Meditation, Positionsbestimmung, den eigenen Wert erkennen. Das waren die Themen, die in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren inhaltlich in der Tagungsarbeit des Rheinischen Pfarrfrauendienstes dominierten.

Themen, die sicherlich auch heute noch aktuell sind, wie man sich heute – am Internationalen Frauentag – noch einmal bewußt machen sollte.

Seit 1935 sah der Pfarrfrauendienst seine Aufgabe darin, die Ehefrauen der Pfarrer für ihre vielfältigen Aufgaben als „Pfarrfrau“ zuzurüsten und zu stärken. Allzu häufig verschwanden ihre Leistungen hinter der Tätigkeit ihrer Ehemänner. (Mehr zur Geschichte und zu den Quellen kirchlicher Frauenarbeit im Archiv der EKiR)

 

Die Frauen halten letztlich den Laden zusammen: Neues zur Geschichte der Rheinischen Frauenhilfe

Mitgliedskarte der Frauenhilfe Rheydt mit Protrait der Kaiserin. (Archiv der Ev. Kirche im Rheinland, 801071_123)

Die 1899 in Berlin gegründete „Evangelische Frauenhülfe“ geht auf eine Initiative der Kaiserin Auguste Viktoria zurück. Bereits 1912 hatte sie reichsweit über 250.000 Mitglieder und bildete somit die größte evangelische Frauenorganisation.

Den Werdegang des rheinischen Zweigverbandes der Frauenhilfe hat nun Dr. Annett Büttner in einem Beitrag für das Portal Rheinische Geschichte anschaulich beschrieben. Einige der zahlreichen Abbildungen stammen auch aus dem Archiv der EKiR. Leider ist die Altregistratur der Rheinischen Frauenhilfe bei der Zerstörung ihres Vereinsheimes in Wuppertal-Barmen 1943 restlos vernichtet worden. Eine erstaunlich dichte Gegen- bzw. Ersatzüberlieferung bietet wiederum der Bestand Ohl, hier Nr. 2136-2150.

Ergänzend hinzuweisen ist noch auf weitere Facetten kirchlicher Frauenarbeit wie den gleichfalls im Kaiserreich entstandenen Deutschen Evangelischen Frauenbund (DEF). Dieser war gesellschaftspolitisch aufgeschlossener als die Frauenhilfe; exemplarisch erhalten ist das Archiv des DEF-Ortsverbandes Boppard von seiner Gründung an. Schließlich hat auch der rheinische Gustav-Adolf-Verein eine eigene Frauenarbeit geleistet.