Arbeiten am gesetzlichen Feiertag. Eine eigentümliche Form studentischen Protestes an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal im Jahr 1967

Studierendenstreiks, also der Boykott von Vorlesungen und anderen Lehrveranstaltungen zur Propagierung oder Durchsetzung (bildungs)politischer Ziele, sind spätestens seit den 1980er Jahren und dann vor allem mit dem bundesweiten Studentenstreik 1997/98 der deutschen Öffentlichkeit vertraut. Vergleichsweise originell ist die umgekehrte Variante, also die Ansetzung von Lehrveranstaltungen bewusst auf einen unliebsamen Feiertag.

Eine solche Melange gewissermaßen aus politischem Aktivismus und protestantischem Arbeitsethos ergab sich am 17. Juni 1967, dem Tag der Deutschen Einheit, an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal, kurz KiHo. Auch wenn wir heute nur den 17. Dezember schreiben, lohnt es sich, in die mentalen Befindlichkeiten der späten Sixties einzutauchen.

Kirchliche Hochschule Wuppertal. Bestand AEKR 8SL046 (Bildarchiv), 80045_09
Weiterlesen