April Challenge #Archive30 – Tag 12: Letters

Heinrich Rebensburg und Emilie Brandenburg als junge Eheleute, Bestand: 7Nl 030 (Nachlass Pfarrer Heinrich Lücke), 27

Das Stichwort „Letters – Briefe“ macht es mir leicht und gleichzeitig schwer: Das Archiv ist voll von Briefen, denn auch die Archivalien aus dem Bereich der Verwaltungen bestehen ja zu einem großen Teil aus Korrespondenzen. Es war so ein bisschen wie mit dem Finger über der Landkarte: kreisen und einen Zufallstreffer landen. Bei mir ist es ein Glückwunschschreiben vom 4. Oktober 1873 anlässlich der Verlobung von Heinrich Rebensburg und Emilie Brandenburg aus (Wuppertal-)Barmen geworden. Sie sind die Großeltern des Pfarrers Heinrich Lücke (1912-1995), mit dessen Nachlass (Archivbestand 7NL 030) diese Familienbriefe in unser Archiv gelangt sind.

Heinrich Rebensburg wurde am 12. August 1846 in Barmen geboren. Er ist Kaufmann und war als Soldat im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Emilie Brandenburg ist vier Jahre älter (geb. 8.2.1842); die beiden kennen sich bereits aus Kindertagen (Heinrich Lücke: Aus dem Leben meines Großvaters, 7NL 030 Nr. 27).

Jetzt sollen die Briefschreiber aus Dortmund, Onkel W. Düngelmann und Tante Alwine, zu Wort kommen:

Brief an Heinrich Rebensburg von Onkel W. Düngelmann und Tante Alwine, Bestand: 7NL 030 (Nachlass Heinrich Lücke), 92

„Lieber Heinrich, liebe Emilie! Zu Eurer Verlobung wünschen wir Euch und Euern Eltern das Glück in reichstem Maße!!! Wol selten werden sich zwei Herzen vereinigen, die so durch und durch in allen Hauptfragen einerlei Meinung sind, und darf man mit gutem Grund hoffen, daß diese Verbindung von Gottes bestem Segen begleitet sein wird. Überrascht habt Ihr uns mit dieser Nachricht gar nicht, denn wir sahen lange, daß die liebenden Sterne (die Augen) einmal eine Bahn verfolgen würden.

Lieber Heinrich! Du hast Dir eine Perle Barmens errungen, ein schlichtes, bescheidenes, häusliches und, was die Hauptsache ist, gottseliges Kind, dem Wahrheit aus dem Gesicht schaut. – Und Du – Liebe Emilie! findest einen biedern, treuherzigen Burschen, der mit seinen treuen blauen Augen Jeden anheimelt, der mit ihm verkehrt.

Nehmt’s nicht als Lobspenderei, sondern als Ueberzeugung; Ihr kennt mich; und es ist allerdings eine Gratulation eigener Art, aber sie ist die Wahrheit.

Schließlich unsere besten Grüße an Euch und Euere Familien,
Euere Onkel W. Düngelmann
Tante Alwine [Düngelmann]