Einführung der presbyterial-synodalen Ordnung im Rheinland vor 180 Jahren
Demokratie ist in den deutschen evangelischen Landeskirchen ein vergleichsweise junges Phänomen. Die Reformation war im 16. Jahrhundert eng mit dem landesherrlichen Kirchenregiment verknüpft. Der heute selbstverständliche Grundsatz, dass theologische und kirchenpolitische Entscheidungen durch gewählte Gremien – Presbyterien und Synoden –, und nicht durch obrigkeitliche Behörden getroffen werden, hat sich vielerorts erst im 20. Jahrhundert durchgesetzt. Pionierarbeit im Kampf um die presbyterial-synodale Ordnung haben aber bereits im frühen 19. Jahrhundert die evangelischen Kirchen im Rheinland und in Westfalen geleistet. Nach langen Auseinandersetzungen trat vor genau 180 Jahren, im März 1835, die Rheinisch-Westfälische Kirchenordnung in Kraft, mit der die presbyterial-synodalen Grundsätze erstmalig Rechtskraft bekamen. Weiterlesen