Digital dark age in der Rheinischen Kirche?

In der heutigen Ausgabe der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung widmet sich Corinna Budras unter dem Titel „Für immer verloren“ (ohne Fragezeichen!) dem schon öfter diagnostizierten Problem, dass es keine gesicherte Langzeitarchivierung für die stetig wachsende Menge an digitalen Daten gibt. Deren Volumen wird 2020 nach Prognosen weltweit bei etwa 40 Zettabytes liegen – und damit 50-mal so hoch wie noch 2010. Bei ihrem eher pessimistischen Ausblick beruft sie sich auf Experten wie den amerikanischen Informatiker Vint Cerf und Klaus Nippert vom Karlsruher KIT. Vieles davon kennt man bereits von der bei ARTE ausgestrahlten Dokumentation „Unser digitales Gedächtnis“. Einen knappen, aber informativen Einstieg in das drohende dunkle digitale Zeitalter bietet auch der englische Wikipedia-Artikel.

Zurück von der Zukunft(sdeutung) zur praktischen Arbeit: Im Archiv der EKiR stehen wir wie viele Kolleginnen und Kollegen vor allem vor der Herausforderung, Überlieferungswege für die vagabundierende E-Mail-Kommunikation im Landeskirchenamt und anderen kirchlichen Ämtern und Einrichtungen zu entwickeln.  Viele Mails, die durchaus als Briefersatz für den Geschäftsgang hochrelevant sein können, werden nicht vom bestehenden Dokumentenmanagement erfasst und sind spätestens etwa mit dem Ruhestand ihrer Verfasser verloren. Der in Sonntagsreden vielbeschworenen Transparenz des Verwaltungshandelns ist dies gewiss nicht förderlich.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert