Vor knapp eineinhalb Wochen neigte sich die diesjährige Rheinkirmes in Düsseldorf zu Ende und das zur vollsten Zufriedenheit der Veranstalter und Besucher. Grund hierfür liege vor allem in dem friedlichen Verlauf der Veranstaltung. Dieses Jahr soll es sich mit ca. 3,59 Millionen Besuchern um die friedlichste Rheinkirmes überhaupt gehandelt haben – so ein Bericht der NRZ.
Von harmonischen und heimeligen Volksfesten konnte Johann August Sack, Leiter des 1814 eingerichteten und unter königlich-preußischer Herrschaft stehenden Generalgouvernements Nieder- und Mittelrhein, anscheinend nur träumen. Im „Journal Des Nieder und Mittel Rheins“ (Nr. 22) vom 1. August desselben Jahres klagt Sack über die zunehmende Gewalt auf dem Lande. Dem Generalgouverneur liege es fern, „dem guten Landbewohner seine Erholungen, Feste und Lustbarkeiten“ zu missgönnen. Auch wäre es nicht zu verantworten, wollte eine Regierung „willkürhriche (sic) oder unnütze Schranken setze(n)“. Doch seine „fast tägliche Erfahrung“ verweise unzweifelhaft auf unhaltbare Zustände. Er moniert, dass besonders „die festlichen Gelage und Zusammenkünfte auf dem platten Lande nur gar zu häufig lebensgefährliche Händel und Schlägereien herbeiführen“.
Dabei scheint er den Kern des Problems erkannt zu haben und konstatiert: „Die Schuld scheint nicht so wohl an den bestehenden Gesetzen zu liegen, welche wenigstens strenge genug sind; sondern vielmehr an der Unbekantschaft (sic) der Landbewohner mit diesen Gesetzen und an dem Mangel zweckmäßiger verhütungs-Maassregeln (sic) abseiten der Ortspolizei“.
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