Findbuch der Evangelischen Kirchengemeinde Bretzenheim/Nahe

Bretzenheim und seine Filiale Winzenheim waren bis zur französischen Besetzung 1795 Teil der Herrschaft Bretzenheim. Als kurkölnisches Lehen gehörte diese von der Stauferzeit an bis 1642 zu den Besitzungen der Herren von Daun-Falkenstein. 1642 ging sie durch Verkauf in den Besitz der katholischen Grafen von Vehlen über. Nach deren Aussterben belehnte Kurköln 1734 den Grafen von Virmond mit der Herrschaft Bretzenheim, 1747 die Freiherren Roll zu Bernau. 1772 verkauften die Roll zu Bernau die Herrschaft für 300 000 Gulden an die illegitimen Kinder des pfälzischen Kurfürsten Karl Theodor aus seiner Verbindung mit der Schauspielerin Josepha Seyffert, die seit 1769 den Titel einer Gräfin von Heydeck trug. 1774 wurde die Herrschaft zur Reichsgrafschaft erhoben; Karl August von Heydeck nannte sich fortan Karl August Reichsgraf von Bretzenheim und wurde 1789 zum Reichsfürsten erhoben. 1795 wurden Bretzenheim und Winzenheim französisch und kamen 1815 an Preußen.

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Einweihung der Florinskirche in Koblenz am 7. September 1930

1OB 008, Nr. 14861 – Florinskirche in Koblenz

Bei Verzeichnisarbeiten an den Koblenzer Ortsakten (Bestand 1OB 008) fand sich in der Beiakte „Die bauliche Unterhaltung der St. Florinskirche in Koblenz“ (Nr. 14861) ein Bildband des Fotoateliers ‚Welt-Foto-Koblenz Lindstedt-Zimmermann‘. Darin enthalten sind Aufnahmen der Florinskirche am Tage ihrer Einweihung am 7. September 1930. Aufgenommen wurden sie von Karl Zimmermann, einem emsigen und arbeitsamen Fotografen, der nach dem 1. Weltkrieg v.a. für die Besatzungsmächte erst in Diez an der Lahn, später in Koblenz tätig war. Daneben fing Zimmermann mit seiner Kamera auch seine Umgebung ein und dokumentierte somit das Zeitgeschehen.

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Quellen aus dem Nachlass Paul Schneiders sind jetzt online zugänglich

Der vergangene Sommer stand in unserem Archiv im Zeichen des 125. Geburtstags Paul Schneiders am 29. August 2022, einem der prominentesten Vertreter des rheinischen Protestantismus in der Zeit des Nationalsozialismus.

Wandbild von Paul Schneider, „Prediger von Buchenwald“, im Landeskirchenamt Düsseldorf, gemalt von Layla Xing

Anlässlich dieses Jubiläums wurde die Kunstaktion „Rheinische Kirchenköpfe“ mit der Präsentation des Porträts Paul Schneiders, gestaltet von Layla Xing, an einer Wand des Landeskirchenamtes abgeschlossen.

Außerdem wurde der Nachlass Paul Schneider im Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland neu verzeichnet. Das Interesse an den Originalquellen, insbesondere an den Briefserien aus der Gestapo-Haft und später aus dem Konzentrationslager Buchenwald, ist ungebrochen.

Deshalb steht seit heute, dem Todestag Paul Schneiders, der am 18.7.1939 im KZ Buchenwald ermordet wurde, ein großer Teil der bei uns vorhandenen zeitgenössischen Originaldokumente nun online auf unserer Homepage für die Forschung zur Verfügung. Neben den schon vielfach zitierten Briefen Schneiders findet sich dort zum Beispiel auch die Gefängnisbibel, die Paul Schneider während seiner Haft bei sich hatte und mit zahlreichen Randbemerkungen versehen hat.

Paul Schneider, Bibel, Randbemerkungen mit Bleistift, 29.08.1936, aus Bestand: AEKR Düsseldorf 7NL 081 (Nachlass Pfarrer Paul Schneider), Nr. 49

Der Kirchentag kehrt nach Nürnberg zurück

„Wenn tausende Gäste aus Deutschland und der Welt in den Straßen Kirchentag feiern, färbt sich das Stadtbild in den Kirchentagsfarben.“ So beschreibt es die Webseite zum Deutschen Evangelischen Kirchentag 2023, der ab dem 7. Juni nach 44 Jahren wieder in Nürnberg stattfindet, diesmal unter dem Motto „Jetzt ist die Zeit“. In diesem Jahr wird die entsprechende Farbe ein kräftiges Türkis sein.

Plakat zum 18. DEKT in Nürnberg 1979; aus Bestand: AEKR 1OB 031 (Landesausschuss Rheinland), Nr 19b

Sicherlich war dieser Farbeffekt im Jahr 1979, als der Kirchentag zum letzten Mal in Nürnberg stattfand, noch nicht ganz so stark. Ausgehend von der Hintergrundfarbe des Plakats hätten sich die Straßen Nürnbergs in diesem Jahr in einem wenig fröhlichen Graugrün gefärbt. Dennoch waren die ausdrucksstarken Plakate zu den jeweiligen Kirchentagen von Anfang an zentrales optisches Aushängeschild für die Großveranstaltung und prägten ihr Erscheinungsbild. Die Präsentation des neuen Plakats wird jedes Mal mit Spannung erwartet.

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Superintendent Dieter Linz marschierte für den Frieden

Demonstrationsschild; aus Bestand: AEKR 7NL160 (Superintendent Dieter Linz), Nr. 55

Unter dem Hashtag #nichtnurpapier haben wir auf unseren Social Media-Kanälen bereits das ein oder andere Fundstück aus unserem Archiv vorgestellt, mit dem man nicht unbedingt rechnen würde. Zu dieser Kategorie gehört auch dieses Demonstrationsschild.

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Aus den Gästebüchern des Pastoralkollegs in Rengsdorf

1925 erwarb die Provinzialkirche das Haus Preyer im wiedischen Rengsdorf als Freizeit- und Tagungshaus. In Erinnerung an den ersten evangelischen Fürsten aus diesem Haus, den Kölner Erzbischof Hermann von Wied, erhielt es den Namen „Haus Hermann von Wied“. So lautet der erste Eintrag im Gästebuch des Hauses Hermann von Wied, mit dem der damalige Präses der Rheinischen Provinzialsynode, D. Walther Wolff, am 4. Oktober 1925 dieses Buch eröffnet hat. Im Zweiten Weltkrieg diente das Haus als Lazarett. Die Kursarbeit setzte wieder 1949 u. a. mit Pfarrerrüstzeiten ein.

Nach der Emeritierung des Rektors Wilhelm Kunze (1949-1961) übernahm Pfarrer Dr. Eberhard Bethge 1962 die Leitung des Pastoralkollegs in Rengsdorf. Auf einer Oxford-Reise des Pastoralkollegs entstanden unterhaltsame Zeichnungen, vermutlich von einem der Teilnehmer. Die folgende Zeichnung illustriert auf amüsante Weise Dr. Bethge als Gruppenleiter einer Pfarrer-„Kindergartengruppe“ auf Tagungsreise in England.

Aus dem Gästebuch (1951-1968) des Pastoralkollegs der EKiR.
Oxford-Reise des Pastoralkollegs 1.-17. Mai 1963
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