Was geschah an einem 8.März 1937?
Im Portal für Rheinische Geschichte ist dazu ein Beitrag über Emil Ernst Stoltenhoff (1879-1953) veröffentlicht worden. … >> Weiterlesen
Im Portal für Rheinische Geschichte ist dazu ein Beitrag über Emil Ernst Stoltenhoff (1879-1953) veröffentlicht worden. … >> Weiterlesen
In Deutschland wurde schon vier Tage vor dem Beginn des Zweiten Weltkrieges der Bezug von Lebensmitteln, Benzin und wenig später von Kleidung rationiert und es wurden entsprechende Lebensmittelmarken und Bezugsscheine ausgegeben. Dass auch der Wein für die Feier des Abendmahls in den Kirchen nicht mehr im gewohnten Umfang zur Verfügung stand, überrascht dann eigentlich nicht.
In der zum Thema „Austeilung des heil. Abendmahls“ angelegten Sachakte im Archivbestand 1OB 002 (Nr. 711) wird der Notstand bei der Versorgung mit Wein erstmals im März 1942 thematisiert. Die Kirchenkanzlei der Deutschen Evangelischen Kirche teilt in einem Erlass mit, dass die „Fühlungnahme mit der Hauptvereinigung der deutschen Weinbauwirtschaft ergeben hat, dass eine zentrale Regelung der Frage nicht möglich ist.“ Da eine Zwangsbewirtschaftung des Weines nicht eingeführt sei, könne auch kein Kontingent z.B. für kirchliche Zwecke zur Verfügung gestellt werden. Es stünde weniger als die Hälfte der früheren Menge für den zivilen Bedarf zur Verfügung. Einem anderen Schreiben ist zu entnehmen, dass besonders die Landeskirchen, in deren Gebiet keine Weinanbaugebiete liegen, große Versorgungsschwierigkeiten hatten. Weiterlesen
Damit hatte die Kirchen-leitung der Evangelischen Kirche im Rheinland nicht gerechnet: „Nun gesellen Sie sich“, so schrieb Präses Heinrich Held im Dezember 1949 an Oberkirchenrat Oskar Söhngen in Berlin-Charlottenburg, „auch noch zu den Vielen, die für Dr. Grünagel eintreten, und mein Aktenstück wird immer stärker.“ Für den ehemaligen Aachener Pfarrer Friedrich Grünagel verwendeten sich zahlreiche, teilweise prominente Persönlichkeiten: Neben Oberkirchenrat Söhngen Professor Emil Weber, Superintendent Paul Staudte, Emmi Welter, Vorsitzende der rheinischen Frauenhilfe und Mitglied des Deutschen Bundestags, Eugen Gerstenmaier, Leiter des Evangelischen Hilfswerks und späterer Bundestagspräsident, Kirchenpräsident Hans Stempel, Kirchenpräsident Martin Niemöller, Landesbischof Julius Bender u.a.. Die rheinische Kirchenleitung um Präses Heinrich Held geriet zunehmend unter Rechtfertigungsdruck. Weiterlesen
Erste Seite der Ev. Lagerzeitung „Unter dem Wort“, Nr. 18/1945, hrsg. von Pfarrer Rolf Girardet, Archivbibliothek Sig. ZK 838
Der Advent ist eine Zeit des Wartens und Hoffens.
Das haben sicherlich auch die Leser der Adventsausgabe des Jahres 1945 des evangelischen Gemeindeblatts „Unter dem Wort“ so empfunden, als sie die einleitenden Worte über den Philipperbrief lasen. Immerhin war ihre Zukunft ungewiss, da sie sich bis auf weiteres als Kriegsgefangene im amerikanischen Lager Fort Custer in Michigan befanden.
Zu den Gefangenen zählte auch der rheinische Pfarrer Rolf Girardet (1912-1984). Weiterlesen
Das Bombardement der britischen Luftwaffe auf Düsseldorf begann um 1.25 Uhr. Innerhalb von nur 80 Minuten zerstörten mehr als 220000 Bomben bei diesem schwersten aller Angriffe auf die Stadt am 12. Juni 1943 weite Teile der Düsseldorfer Innenstadt und der umliegenden Stadtteile.Weitere Angriffe folgten, u.a. ein weiterer Großangriff in der Nacht vom 2. auf den 3. November 1944, bis schließlich ein Großteil der Stadt in Trümmern lag.
Natürlich machte die Zerstörung auch vor Kirchen und Pfarrhäusern nicht Halt: Weiterlesen
Seit seiner Zeit als Hilfsprediger in der Kirchengemeinde Wesseling hat es sich Heinrich Held zur Gewohnheit werden lassen, Worte von anderen und eigene Gedanken in Notizbüchern festzuhalten („Lesefrüchte“). In seinem Nachlass findet sich eine gebundene Kladde (Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland, Signatur: 7NL 008, Nr. 88), der er den Titel „Carmina de tempore huius saeculi“ gegeben hat, wörtlich übersetzt: Gesänge von der Zeit dieses Jahrhunderts. Hier hat er ab dem Jahr 1943 handschriftlich Gedichte und Worte von berühmten oder auch gänzlich unbekannten zeitgenössischen Autoren notiert.
Viele dieser Gedichte von Werner Bergengruen, Hermann Hesse, Paul Ernst, Hermann Burte, Hermann Claudius, Siegfried Goes, Friedrich Ernst Peter, Paul Grauf Hohenstein, Walter Bauer, Hans Faihst, Wilhelm Dorn, Richard Euriger, Wilhelm Langewiesche, um nur einige Namen zu nennen, sind unveröffentlicht. Sie verbreiteten sich unter der Hand oder fanden sich verstreut in Zeitungen und Zeitschriften. Gemeinsam ist ihnen, dass sie sich der nationalsozialistischen Sicht auf die Ereignisse entzogen. So manches Gedicht ist in der Not abgefasst, situationsbedingt. Sie beschreiben jedoch nicht nur das traumatisierende Kriegsgeschehen und das sich abzeichnende katastrophale Ende des 2. Weltkriegs, sondern befassen sich mit der Wende, die die deutsche Geschichte mit dem Nationalsozialismus nahm. Weiterlesen
Pfarrer Werner Dümling hat das Gemeindeleben der Evangelischen Kirchengemeinde Barmen-Wichlinghausen über seine gesamte Amtszeit von 1951 bis 1979 hinweg mit seiner Kamera begleitet. Er fing die unbeschwerten Momente enger Verbundenheit der Gemeindeglieder ein, die wohl typisch für die Aufbruchjahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sind.
Werner Dümling, geboren am 24. Juli 1914 in Hamburg, war von 1947 bis 1948 Lagerpfarrer für Kriegsgefangene in Nordwales/Großbritannien, anschließend von 1948 bis 1950 Landeswart der Schülerbibelkreise im Rheinland und über 28 Jahre, von 1951 bis 1979 Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Barmen-Wichlinghausen.