April Challenge #Archive30 – Tag 4: Memory

Erinnerung an Pfarrer Klaus Lohmann

Siehe dazu den Blogbeitrag vom 14. November 2018: 80 Jahre Novemberpogrome: Tagebucheintrag Pfarrer Klaus Lohmann. Hier finden sich auch weitere Infos zu seiner Person und Hinweise zu Beständen.

Tagebucheintrag von Pfarrer Klaus Lohmann, nach der Pogromnacht am 9./10 November 1938, Tagebuchnotiz unter dem Datum: Montag, 14.11.1938; aus Bestand: AEKR 7NL 091 (Nachlass Pfr. Klaus Lohmann)

80 Jahre Novemberpogrome: Tagebucheintrag Pfarrer Klaus Lohmann

Predigt in der Pogromnacht für die Juden im Jahre 1938

Lohmann, Klaus, Vikar Ausbildungsamt der Bekennenden Kirche Johannes Schlingensiepen
1936, Pfarrer; Bestand: AEKR 8SL 046 (Bildarchiv), 80088_08

In Gedenken an die Pogrome erinnern wir an Pfarrer Klaus Lohmann, der den folgenden Tagebucheintrag taggenau genau vor 80 Jahren am 14. November 1938 bezogen auf die Ausschreitungen und Synagogenbrände der Pogromnacht des 9./10. November 1938 verfasste:

Tagebucheintrag von Pfarrer Klaus Lohmann, nach der Pogromnacht am 9./10 November 1938, Notiz unter dem Datum: Montag, 14.11.1938; aus Bestand: AEKR 7NL 091 (Nachlass Pfr. Klaus Lohmann)

„Morgens telefoniert mich die Stapo an: ich solle erscheinen! Verhör wegen meiner gestrigen Predigt. Ich habe gestern gesagt, dass ‚alle Völker‘ sich vor Gott verantworten müssen, Russland u. auch Deutschland. Weiter, dass auch die Juden Christi Brüder u. somit unsere Brüder sein können! – Ich werde laufen gelassen – für wie lange? – Frauenhilfe, Andacht über Offbg 1, 1-3. Abds [Abends] Gemeindeversammlung in meiner Wohnung. Ich spreche fast anderthalb Stunden zur Lage, u. ich glaube, die Leute verstehen, dass wir weiter den Weg der BK gehen müssen.“

Klaus Lohmann, Montag, den 14. November 1938.

Anlass des Verhörs war diese Predigt, die er als maschinenschriftliches Manuskript bei der Gestapo einreichen musste: Weiterlesen

Der eloquente Dr. Grünagel

Reichsbischof Ludwig Müller in Aachen: v.l.n.r.: Zehn - Bruch - Müller - Staudte - Grünagel. ca. 1933/1934?

Reichsbischof Ludwig Müller in Aachen:
v.l.n.r.: Zehn – Bruch – Müller – Staudte – Grünagel.
um 1933

Damit hatte die Kirchen-leitung der Evangelischen Kirche im Rheinland nicht gerechnet: „Nun gesellen Sie sich“, so schrieb Präses Heinrich Held im Dezember 1949 an Oberkirchenrat Oskar Söhngen in Berlin-Charlottenburg, „auch noch zu den Vielen, die für Dr. Grünagel eintreten, und mein Aktenstück wird immer stärker.“ Für den ehemaligen Aachener Pfarrer Friedrich Grünagel verwendeten sich zahlreiche, teilweise prominente Persönlichkeiten: Neben Oberkirchenrat Söhngen Professor Emil Weber, Superintendent Paul Staudte, Emmi Welter, Vorsitzende der rheinischen Frauenhilfe und Mitglied des Deutschen Bundestags, Eugen Gerstenmaier, Leiter des Evangelischen Hilfswerks und späterer Bundestagspräsident, Kirchenpräsident Hans Stempel, Kirchenpräsident Martin Niemöller, Landesbischof Julius Bender u.a.. Die rheinische Kirchenleitung um Präses Heinrich Held geriet zunehmend unter Rechtfertigungsdruck. Weiterlesen

Porträt über Präses Joachim Beckmann

Das „Portal Rheinische Geschichte“ bietet Ihnen eine umfassende Informationsplattform zur rheinischen Geschichte. Neben Informationen und Quellen zur rheinischen Regional- und Landesgeschichte werden auch verschiedene Recherche-Instrumente digital bereitgestellt.

Neu in der Sparte „Rheinische Köpfe“ ist ein Porträt über Präses Joachim Beckmann erschienen, der im „Dritten Reich“ maßgeblich an der Konstituierung der Bekennenden Kirche beteiligt war. Lesen Sie mehr… 

In unserem Bestand befinden sich folgende Unterlagen über Präses Joachim Beckmann:
– 7NL 113 Präses Joachim Beckmann
– 6HA 003 Handakten Präses Beckmann
– 6HA 004 Kirchenkampfakten Beckmann

Professor Joachim Beckmann, Präses der Ev. Kirche im Rheinland Foto: vermutlich Hans Lachmann, Fotosammlung: 10.B/37

Professor Joachim Beckmann, Präses der Ev. Kirche im Rheinland
Foto: vermutlich Hans Lachmann, Bestand: AEKR Düsseldorf, Fotosammlung: 10.B/37

Joachim Beckmann - Amtsenthebung 1934, aus Bestand: AEKR Düsseldorf (Pers. Akte 51), H 239

Joachim Beckmann – Amtsenthebung 1934, aus Bestand: AEKR Düsseldorf (Pers. Akte 51), H 239

„Es herrschen Grausen und Tod“ – Drei Gedichte von Präses Heinrich Held zum Ende des Zweiten Weltkriegs

Präses Heinrich Held

Pfarrer Heinrich Held 1940, Foto: Becker

Seit seiner Zeit als Hilfsprediger in der Kirchengemeinde Wesseling hat es sich Heinrich Held zur Gewohnheit werden lassen, Worte von anderen und eigene Gedanken in Notizbüchern festzuhalten („Lesefrüchte“). In seinem Nachlass findet sich eine gebundene Kladde (Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland, Signatur: 7NL 008, Nr. 88), der er den Titel „Carmina de tempore huius saeculi“ gegeben hat, wörtlich übersetzt: Gesänge von der Zeit dieses Jahrhunderts. Hier hat er ab dem Jahr 1943 handschriftlich Gedichte und Worte von berühmten oder auch gänzlich unbekannten zeitgenössischen Autoren notiert.

Viele dieser Gedichte von Werner Bergengruen, Hermann Hesse, Paul Ernst, Hermann Burte, Hermann Claudius, Siegfried Goes, Friedrich Ernst Peter, Paul Grauf Hohenstein, Walter Bauer, Hans Faihst, Wilhelm Dorn, Richard Euriger, Wilhelm Langewiesche, um nur einige Namen zu nennen, sind unveröffentlicht. Sie verbreiteten sich unter der Hand oder fanden sich verstreut in Zeitungen und Zeitschriften. Gemeinsam ist ihnen, dass sie sich der nationalsozialistischen Sicht auf die Ereignisse entzogen. So manches Gedicht ist in der Not abgefasst, situationsbedingt. Sie beschreiben jedoch nicht nur das traumatisierende Kriegsgeschehen und das sich abzeichnende katastrophale Ende des 2. Weltkriegs, sondern befassen sich mit der Wende, die die deutsche Geschichte mit dem Nationalsozialismus nahm. Weiterlesen

Nachlass des Pfarrers Werner Dümling (1914-2006)

Bezirkshelferausflug zur Rurtalsperrel 1955

Bezirkshelferausflug der Evangelischen Kirchengemeinde Wichlinghausen zur Rurtalsperrel 1955

Pfarrer Werner Dümling hat das Gemeindeleben der Evangelischen Kirchengemeinde Barmen-Wichlinghausen über seine gesamte Amtszeit von 1951 bis 1979 hinweg mit seiner Kamera begleitet. Er fing die unbeschwerten Momente enger Verbundenheit der Gemeindeglieder ein, die wohl typisch für die Aufbruchjahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sind.

Werner Dümling, geboren am 24. Juli 1914 in Hamburg, war von 1947 bis 1948 Lagerpfarrer für Kriegsgefangene in Nordwales/Großbritannien, anschließend von 1948 bis 1950 Landeswart der Schülerbibelkreise im Rheinland und über 28 Jahre, von 1951 bis 1979 Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Barmen-Wichlinghausen.

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