Plakatmission seit mehr als 100 Jahren: Die GOLDENEN WORTE

… und fast 300 Motive kann man bei uns einsehen.

Goldene Worte berühmter Männer, ca. 1928, 8SL 049 Plakatsammlung, Nr. 1739

Eine Besonderheit der neuen Verzeichnungsschicht der Plakatsammlung ist das große Konvolut der Plakatreihe GOLDENE WORTE, die seit 1912 im Verlag der Plakatmission Stuttgart erschien.
„Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, alle 14 Tage ein Plakat […] herzustellen mit einem Wort solcher Männer, die durch ihre Bedeutung auf Gehör rechnen können. Darunter werden immer auch Bibelworte verwendet. Wir möchten unseren Mitmenschen behilflich sein, den Frieden im Heil Gottes zu finden, besonders solchen, die sonst nicht mehr unter den Schall des Evangeliums kommen. Die Plakatmission ist ein Weg, auch sie zu erreichen “, beschrieb die Plakatmission selbst in einem Heftchen aus den 1960er Jahren ihren Auftrag.

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Wohin fliegt der Geusendaniel?

Der Geusenengel, oder auch Geusendaniel genannt, auf dem Kirchturm von der Evangelischen Kirchengemeinde Jüchen

Der Geusenengel, oder auch Geusendaniel genannt, auf dem Kirchturm von der Evangelischen Kirchengemeinde Jüchen

Der Geusendaniel ist ein Symbol der Evangelisch-Reformierten Gemeinden. Heute findet man diesen speziellen Engel auf einigen Kirchtürmen der Reformierten Kirchengemeinden zum Beispiel der Hofkirche in Jüchen, der Otzenrather Kirche, in Frechen, in Goch, in Wassenberg-Dalheim, in Kirchherten. Doch was posaunt der Engel heraus?

 

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Vorgestellt: Jutta Müller-Zantop, die Zeichnerin von Kirchensiegeln

 

 

Jutta Müller-Zantop hat seit den 60-er Jahren des letzten Jahrhunderts für die rheinischen Kirchengemeinden zahlreiche Kirchensiegel gestaltet. Ihre Spezialität ist es, neue Siegelbilder nach alten Siegelbildern der Kirchengemeinde zu gestalten. Dabei arbeitet sie die Geschichte, die das alte Siegelbild zeigt, in einer prägnanten und stilisierten Zeichnung heraus.

Mir gefällt an ihrer Arbeit besonders, dass Jutta Müller-Zantop ­das Siegelbild aus kunst- und kulturhistorischer Sicht beschreibt. Sie recherchiert beispielsweise, wie ein Symbol in der Kunstgeschichte gedeutet wird und wie die Symbole früher gezeichnet wurden. Dies ist in den Siegelakten der rheinischen Landeskirche nachzulesen.

Der Katalog „Kirchliche Siegel 1961-1999“, den Frau Müller-Zantop für die Ausstellung Mai 1999 in der St. Petri-Pauli-Kirchengemeinde in Soest erstellte, ist bis heute eine anschauliche Zusammenstellung zum Kirchlichen Siegelwesen.

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Zwangsenteignung der Kirchenglocken für die Kriegsrüstung

Bereits im Mittelalter, als der Großteil der Bevölkerung keine Uhr besaß, war die Kirchturmuhr die einzige Möglichkeit die Uhrzeit zu erfahren. Neben dem Stundenschlag wurde auch zu Alarmfällen und Bränden geläutet (weltliches Geläut). Traditionell läuten Kirchenglocken zum Gottesdienst, Gebet sowie Anlässen wie Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen (sakrales Geläut). Wer heute in seiner Kirchengemeinde noch im Besitz einer Kirchenglocke aus dem Mittelalter ist, der weiß sie hoffentlich sehr zu schätzen.

Denn oftmals wurden Kirchenglocken zwecks kriegerischer Auseinandersetzungen einer „Verwandlung“ unterzogen. So wie die Glocken der Marienkirche zu Berlin, die auf Befehl des Kurfürsten Friedrich I. von Brandenburg  (reg. 1417-1440) zu „püchsen“ (=Büchse/Handfeuerwaffe) verarbeitet wurden.

Auch in den beiden Weltkriegen wurden Bronzeglocken im Interesse der Kriegswirtschaft durch die Militärbehörden in Beschlag genommen und für Rüstungszwecke eingeschmolzen. (Kirchliches Amtsblatt, Nr. 6 1917)

Wikipedia: Glockenfriedhof im Innsbrucker Stadtteil Wilten im Ersten Weltkrieg, um 1917 Glockenmuseum Grassmayr

Unter dem Gesichtspunkt der Denkmalwürdigkeit wurde im Ersten Weltkrieg eine Klassierung nach wissenschaftlichem und kunsthistorischem Wert durchgeführt:

  • Gruppe A: nach 1860 gegossen, zur Abgabe bestimmt
  • Gruppe B: vor 1860 gegossen, vorläufig schützenswert
  • Gruppe C: vor 1860 gegossen + dauernd schützenswert

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Luther als Mönch – Ein Gemälde Karl Bauers

Lutherbild Original Pastellzeichnung von Karl Bauer

Lutherbild Original Pastellzeichnung von Karl Bauer, AEKR Düsseldorf 8SL 046 (Bildarchiv)

Martin Luther und das Rheinland – das war (und ist bis heute) keine innige Beziehung. Nur einmal weilte Luther in der Region, und zwar 1512 in Köln bei einer Zusammenkunft seines Augustiner-Eremitenordens. Noch Jahrzehnte später spottete er über den dortigen schlechten Wein, der „ihm bis in die Fingerspitzen gegangen war.“ Dennoch findet sich das Luther-Portrait eines renommierten Malers im Fundus unseres Archivs. Eine Woche vor dem Reformationstag soll der Frage nachgegangen sein, wie es dazu kam.
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Gottvater mit Kindergesicht

Taufzettel Vorder- und RückseiteDas Patenamt hat von jeher eine geistliche und eine materielle Dimension. Pate und Patin sollen den Täufling auf seinem christlichen Glaubensweg unterstützen und begleiten, doch zugleich wird von ihnen erwartet, dass sie dem Patenkind erforderlichenfalls auch ganz praktische Unterstützung zukommen lassen. Weiterlesen

Ein Aktenfund zu dem Bildhauer Wolfgang Kreutter

Bronzekreuz von Wolfgang Kreuter 1977Im Foyer des Landeskirchenamtes in Düsseldorf blickt jeder Besucher gleich links vom Haupteingang auf ein großes repräsentatives Bronzekreuz. Als Inschrift trägt es das Bibelwort „Des Herrn Wort bleibt in Ewigkeit“ (1. Petrus 1, 25). Aber von welchem Künstler stammt diese Arbeit? Weiterlesen