… und fast 300 Motive kann man bei uns einsehen.
Eine Besonderheit der neuen Verzeichnungsschicht der Plakatsammlung ist das große Konvolut der Plakatreihe GOLDENE WORTE, die seit 1912 im Verlag der Plakatmission Stuttgart erschien.
„Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, alle 14 Tage ein Plakat […] herzustellen mit einem Wort solcher Männer, die durch ihre Bedeutung auf Gehör rechnen können. Darunter werden immer auch Bibelworte verwendet. Wir möchten unseren Mitmenschen behilflich sein, den Frieden im Heil Gottes zu finden, besonders solchen, die sonst nicht mehr unter den Schall des Evangeliums kommen. Die Plakatmission ist ein Weg, auch sie zu erreichen “, beschrieb die Plakatmission selbst in einem Heftchen aus den 1960er Jahren ihren Auftrag.
Als geeignetste Aushangorte empfahl sie „Plakatsäulen, Kirchen, Gemeinde- und Gemeinschaftshäuser, Versammlungssäle christlicher Vereine, Krankenhäuser, Erholungsheime, Schulen, Kanzleien, Friedhöfe, Geschäftsräume, Sprechzimmer von Ärzten, Kantinen usw.“ Kurz: überall da, wo Menschen sie sehen konnten.
Die Auswahl der Zitate auf den Plakaten spiegelt z.T. deutlich den Zeitgeist wieder.
1941 wurden die GOLDENEN WORTE verboten. Mit Genehmigung der Militärregierung konnten sie 1948 ihren Dienst wieder aufnehmen.
Noch heute erscheinen viermal im Jahr sechs neue Plakate mit Bibelsprüchen, mittlerweile im Kreuz Verlag, die im Abo bezogen werden können.
Das jüngste Stück unserer Sammlung ist von 2001, das älteste stammt aus dem Jahr 1936.
Noch älter, nämlich aus den 1920er Jahren, ist ein Plakat aus der Reihe GOLDENE WORTE BERÜHMTER MÄNNER, einer von zwei Nebenreihen der GOLDENEN WORTE, deren Spur sich spätestens in der NS-Zeit verliert.
Eine Lücke klafft in den 1970er Jahren.
Die Plakate der Serie beweisen über die Jahrzehnte hinweg eine bemerkenswerte Kontinuität in der Gestaltungsphilosophie. Die grafische Gestaltung ist bewusst schlicht gehalten, um das Wort ganz ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu stellen.
Einen neuen Akzent setzten die Herausgeber im Jahr 2000 mit der Entscheidung, nur noch Bibelworte zu verwenden.
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