Vor knapp zwei Jahren übergab Prof. Dr. Joachim Conrad dem Landeskirchlichen Archiv einen geordneten und verzeichneten Bestand (Repertorium) im Umfang einer Archivmappe mit Dokumenten des am 12. Februar 1944 bei Michailowka / Nikopol gefallenen rheinischen Hilfspredigers Werner Bernhardt. Der Bestand wurde zur Biografischen Sammlung (8SL 045) aufgenommen. Geboren wurde Bernhardt als Sohn eines Malermeisters am 1. März 1911 in Barmen. Er studierte Theologie in Marburg, Göttingen und Bonn. Nach dem Vikariat in Speldorf verrichtete er seinen Hilfsdienst zuletzt in Waldniel, als er 1940 in den Militärdienst eingezogen wurde. Neben Arbeiten aus Studium und Examen hat der Nachlass vornehmlich Predigten und Andachten zum Inhalt.
Exemplarisch soll hier eine Predigt an Himmelfahrt 1938 vorgestellt werden. Der 27-jährige Hilfsprediger Bernhardt hält eine Predigt zu Markus 16,14-20 und fordert die Gemeinde auf, sich zu „besinnen, auf das, was uns dieser heutige Feiertag sein soll und was er ist.“ Denn auch schon 1938 wird der Feiertag gerne dafür genutzt, einen „schönen traditionellen Himmelfahrtsausflug“ zu machen und den „beginnenden Frühling würdig zu begrüßen“. Bernhardt stellt fest, dass Christi Himmelfahrt „dasjenige von allen christl. Festen (ist,) welches eigentlich am wenigsten verstanden wird.“
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