Über Ilona Schröder

Hallo, ich bin Ilona Schröder und blogge hier zu diversen Themen (Kirche/ Geschichte/ Archiv). Ihnen hat der Artikel gefallen? Dann teilen Sie ihn, ich freue mich darüber! Oder möchten Sie über neue Blogartikel informiert werden? Dann abonnieren Sie unser Archivblog per RSS-Feed – das finden Sie rechts oben auf der Startseite.

Relaunch der neuen Archiv-Website

Nach Wochen der Bastelei, der Absprachen mit Kollegen, der Content-Befüllung, der Bildauswahl, dem Korrekturlesen etc. ist es endlich so weit und das Archiv der EKiR kann sich mit seiner neuen Homepage präsentieren! Gut eine Dekade, genauer seit 2012, lief die vorherige Website über das Content-Management-System Joomla. Für Netzseiten eine sehr lange Lebensspanne. Doch es zeichnete sich ab, dass unser Internetauftritt langsam aber sicher ein „Update“ benötigte. Als sich dann die Chance bot, auf das Web-Content-Management-System „WordPress“ zu wechseln, auf welchem u.a. auch die Website der rheinischen Landeskirche aufbaut, ergriffen wir diese.

Es ist unbestreitbar, dass die Online-Suche von zu Hause aus für viele mittlerweile den ersten Schritt ihrer Nachforschungen darstellt. Ziel unseres neuen Netzauftrittes ist es daher, Informationen für Interessierte und Forschende noch übersichtlicher darzustellen und dank einer flachen Navigation, d.h. mit wenigen Klicks, schnell auffindbar zu platzieren.

Weiterlesen

Palmstöcke gegen Gewitter, Gründonnerstagssuppe und Eiertippen – Bräuche zu Ostern

Zum Palmsonntag wird in Oberbayern der Palmstrauß nach altem Brauch auf die Felder gestellt. Fotograf: Hans Lachmann Datum: Frühj. 1963 Ort: Oberbayern, Signatur: AEKR 8SL 046 (Bildarchiv), 019_0279 Schachtel: 1317 (1/4921)

Kirchenfeste haben ihren beständigen Platz im Kirchenjahr und werden nach einem dezidierten Zeremoniell begangen. Jedes Jahr aufs Neue. Wenn Gemeinschaften bestimmte Handlungen in einem wiederkehrenden Turnus regelmäßig wiederholen, entstehen dabei Bräuche, die von einer Generation in die nächste tradiert werden.

Das Osterfest, welches die Auferstehung von Jesus Christus und dessen Sieg über den Tod feiert, ist für die Christenheit nicht nur das wichtigste, sondern auch das älteste Fest. Daher überrascht es nicht, dass es mit einer Vielzahl an Bräuchen aufwartet.

Unmittelbar dem Osterfest geht die Karwoche voraus. Das Präfix ‚Kar-‘ stammt aus dem spätmittelhochdeutschen ‚chara‘, was so viel wie ‚Wehklage‘ oder ‚Trauer‘ bedeutet. Folglich ist die Karwoche auch die Klagewoche. Gekennzeichnet ist sie vor allem durch zwei Aspekte: Trauer und Freude. Trauer über die Leiden Jesu und Freude über seine Auferstehung. Die Karwoche beginnt mit dem Palmsonntag, der ganz im Zeichen der Erzählung über den Einzug von Jesus in Jerusalem steht. Ihm zu Ehren liefen die Menschen zu den Toren der Stadt hinaus, um ihn zu empfangen. Dabei hielten sie Palmzweige in der Hand oder legten ihm diese auf dem Weg aus. So ist es Brauch am Palmsonntag – in Ermangelung an echten Palmzweigen – Palmstöcke zu binden. Ersatzweise greift man auch auf Blüthenkätzchen, Haselsträucher, Tannen, Wacholder oder Buchsbaum zurück, die mit Äpfeln, Eiern oder sonstigen Gegenständen verziert werden. Bei katholischen Gemeinden wird der Gottesdienst am Palmsonntag mit einer Prozession gefeiert. Man versammelt sich dabei vor der Kirche und zieht dann singend mit geweihten Palmstöcken in das Gotteshaus ein. Den geweihten Palmsträußen wurde ein gewisser Schutz nachgesagt, daher war es bei Bauern Brauch, diese auf die Felder zu stecken. Sie sollten vor Gewitter und Hagelschlag schützen.

Weiterlesen

Die Kirchenkampfsammlung V – ein Fundus an Zeitungen und Zeitschriften aus dem Dritten Reich

8SL 033 Nr. 269 – Zeitungsausschnitt 1933. Links: Reichspräsident von Hindenburg auf dem Wege zur Garnisonkirche. Rechts: Adolf Hitler und seiner Minister beim Abschreiten der Front. Adolf Hitler (r.), Vizekanzler von Papen (l.). Zwischen beiden Reichsminister Dr. Joseph Goebbels.

Der 21. März ist ein historisches Datum, genauer der 21. März 1933. Denn an diesem Tag, also heute vor exakt 90 Jahren, wurde in der Garnisonkirche in Potsdam der Reichstag eröffnet, nämlich der erste nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten. Bekannt ist vielen sicherlich die Aufnahme der Verneigung Adolf Hitlers vor Reichspräsident Paul von Hindenburg, während er ihm die Hand schüttelt. Eine symbolträchtige Inszenierung der Nationalsozialisten des Bundes des „alten und neuen Deutschlandlands“. Die „historische Stunde der Nation“, wie die Dienstag-Abend-Ausgabe der Rheinisch-Westfälische(n) Zeitung (8SL 033 Nr. 269 – 21.3.1933) diesen Tag bezeichnete, überließ man auch nicht dem Zufall. Mit Blick auf den 21. März 1871 wählte man bewusst dieses Datum. Denn 1871 hatte sich an diesem Tag der erste Reichstag des Deutschen Kaiserreichs konstituiert. Die Ansage war deutlich. Die nationalsozialistische Bewegung darf und soll als legitime Nachfolge des alten Preußen verstanden werden.

Weiterlesen

Findbuch zur Kirchenkampfsammlung V online

Auf der Website des Archivs ist nun das Findbuch des Bestandes 8SL 033 Kirchenkampfsammlung V online.

Flyer zur DC-Versammlung am 16. Okt. 1934 Bestand: 8SL 033 Nr. 62

Nach den Beständen 6HA 004 (Kirchenkampfakten Beckmann), 8SL 005 (Kirchenkampfsammlung Müller), 8SL 030 (Kirchenkampfsammlung Walter Schmidt) und 8SL 031 (Kirchenkampf-Sondersammlung) ist diese Kirchenkampfsammlung die fünfte ihrer Art. Sie entstand, als im Vorfeld der zahlreichen Veranstaltung zum 50. Jahrestag der Bekenntnissynode von Barmen 1984 umfängliches Material zum sogenannten Kirchenkampf zusammengetragen wurde. Seither nahm ihr Volumen vor allem durch punktuelle Zugänge, meist privater Abgaben (zuletzt 2021) stetig zu. In diesen Fällen lässt sich daher die Provenienz teilweise nachweisen. Für das Gros der Unterlagen ist das leider nicht der Fall.

Weiterlesen

Märtyrersuppe mit Dunkelmännerklöschen und 12-Apostel-Wein

In Sammlungsbeständen kann man bekanntlich – und oftmals unverhofft – auf Vielerlei stoßen. Der redliche Versuch ein Thema besonders gewissenhaft zu dokumentierten kann sich auch durchaus zu einer regelrechten „Sammlungswut“ steigern. Alles thematisch zusammenhängende wird konsequent aufbewahrt (gerne auch in doppelter, dreifacher oder x-facher Ausführung). Woher dabei eine Archivalie stammt oder wie genau sie nun ihren Weg in eine Sammlung fand, bleibt manchmal leider unbeantwortet. Nebulös verbleibt so z.B. der Pfad der Stilblüten aus dem Reichsberufswettkampf von 1937 in die Kirchenkampfsammlung V.

Ähnliches gilt auch für die maschinelle Abschrift eines Briefes vom Mainzer Bischof Albert Stohr (1890-1961) vom 26. Oktober 1935 an den Reichsstatthalter im Gau Hessen-Nassau Jakob Sprenger (1884-1945). Dokumentationsmaterialien zu katholischen Geistlichen fallen ja eigentlich in den Zuständigkeitsbereich katholischer Archive. Fairerweise muss man sagen, dass der Inhalt des Schreibens doch nachvollziehen lässt, warum es evtl. aufbewahrt wurde.

Der Bischof von Mainz zeigt sich in seinem Schreiben entrüstest über staatliche Versuche, katholische Jugendliche in die Hitlerjugend zu zwingen. Ein Problem mit dem sich auch evangelische Landeskirchen konfrontiert sahen. Der Zusammenschluss ev. Jugendverbände zum Ev. Jugendwerk Deutschlands mit ca. 700.000 Mitgliedern schützte diese nicht davor, von Reichsbischof Ludwig Müller höchstpersönlich in einem Abkommen vom 19. Dezember 1933 trotz Einsprüchen und Protesten an die Hitlerjugend ausgehändigt zu werden. Nur durch die Aufhebung von Mitgliedschaften der Jugendlichen von ihren jeweiligen Vereinen und Verbänden fand man doch noch eine Möglichkeit, sich der HJ zu entziehen.

Weiterlesen

„Ehesachen in Erkrath“ – Quellen des Provinzialkirchenarchivs online – Teil 2

1 OB 020 Nr. 782 -Ehesachen in Erkrath
1 OB 020 Nr. 782 -Ehesachen in Erkrath

Bei Ausuebung meines Amtes an hießiger Gemeinde, vor beiläufig anderthalb Jahren, fand ich unter andrem ein Paar vor, das in ehebrecherischer Verbindung lebte. Maria Christine Dörner, verehelichte Schmalt, 36 Jahre alt, lebte von ihrem Ehemann getrennt, und in unerlaubter Verbindung mit Wilhelm Vogelsang in der Gemeinde Mettmann, gleichfalls 36jährigen Alters. Auf dem Wege liebreicher und ernster Ermahnung sorgte ich sie zur freiwilligen Trennung zu bewegen, und eindringliches Zureden vermochte sie nach einiger Zeit zu diesem Entschlusse, so daß die Frau Schmalt auf Mai 1825 in Hilden eine Wohnung miethete, der Vogelsang aber hier zurückbleiben wollte“ (s.o. 1 OB 020 Nr. 782, S. 1).

Mit diesen Zeilen beginnt der kummervolle Bericht des Pfarrers Karl Keller (1798-1872) an die Königliche hochlöbliche Regierung zu Düsseldorf vom 8 Juni 1826. Keller trat 1825 seine erste Pfarrstelle in Erkrath an und sah sich zugleich mit einem frivolen Problem konfrontiert, dem Ehebruch. Zweifellos hatte sich der Pfarrer der „Gefallenen“ anzunehmen. Um jegliche Art der Wiedervereinigung zu verhüten, mussten beide getrennt werden. Zunächst schien sein Bemühen erfolgreich. Doch der Umzug der Frau Schmalt nach Hilden scheiterte unglücklicherweise am Benrather Bürgermeister, sodass sie weiterhin in der Nähe verblieb. Zum Entsetzen des Pfarrers wohnte sie nach einem Jahr sogar im selben Haus wie Wolfgang Vogelsang.

Weiterlesen

Quellen des Provinzialkirchenarchivs online – Teil 1

Unterschiedliche Archivalien des Provinzialkirchenarchivs Bestand 1OB 020

Das Provinzialkirchenarchiv 1OB 020 stellt den ältesten und wichtigsten Bestand des Archivs der Evangelischen Kirche im Rheinland dar. Umso erfreulicher ist es, dass die Quellen nun in ihrer Gänze für Recherchen auf der Homepage des Archivs online gestellt werden können. Den Anfang machen dabei die Unterlagen der Reformierten Kirche von der Reformation bis zur französischen Zeit 1794 (Gliederungspunkt A l). Zur schnelleren Navigation und leichteren Handhabung orientiert sich die Präsentation der PDFs auf der Website am Inhaltsverzeichnis des Findbuches, über die jeweiligen Kapiteln bzw. Unterkapiteln gelangt man zu den gewünschten Bestandsnummern.

Weiterlesen