Martin Gauger (1905-1941) aus Elberfeld (Wuppertal) verweigerte als einzig namentlich bekannter Jurist den Treueeid auf Adolf Hitler. Nach der Entlassung aus dem Staatsdienst 1934 arbeitete der Jurist für den Lutherrat der Bekennenden Kirche. Die Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen führte letztlich zu seiner Ermordung in der Euthanasieanstalt „Sonnenstein“ bei Pirna.
Die Evangelische Kirche im Rheinland hat bereits im letzten Jahr Martin Gauger im Rahmen des Kunstprojektes „Kirchenköpfe“ geehrt. Dem schloss sich vor zwei Tagen eine öffentliche Podiumsdiskussion in der Düsseldorfer Johanneskirche an, die von Barbara Dauner-Lieb, Präsidentin des Verfassungsgerichtshofs Nordrhein-Westfalen, NRW-Justizminister Peter Biesenbach und Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland bestritten wurde.
Im Archiv der EKiR ist nur ein Schreiben Gaugers überliefert; dieses hat es aber in sich. Hintergrund ist der Konflikt um die angesehene Druckerei Köhler in Elberfeld. Köhler hatte im Oktober 1937 eine Erklärung der Bekennenden Kirche gegen das Pamphlet „Protestantische Rompilger“ des NS-Ideologen Alfred Rosenberg hergestellt. Daraufhin wurde der Betrieb umgehend von der Gestapo geschlossen.
Gauger setzte sich nun mit großem Engagement für Köhler ein und versuchte hierzu verschiedenste Beziehungen zu NS-Parteigrößen zu aktivieren. In diesem Zusammenhang ist sein Brief vom 30.12.1937 an den befreundeten BK-Pfarrer Kurt Essen (1904-1993) zu verstehen.
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