„probatum est“ – Rezepte gegen allerlei Krankheiten

Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein“ – Voltaire

Ach ja, wenn es doch nur so einfach wäre, etwas für die Gesundheit zu tun. Aber wenn die Nase erstmal läuft, der Kopf brummt, der Hals kratzt oder die Glieder schmerzen, dann ist Voltaires Vorsatz schnell vergessen. Von einem „glücklichen Gemütszustand“ ist man in der Regel dann auch eher weit entfernt.

Bei Beschwerden und Leiden will man nur eins: ein Heilmittel, am besten ein Allheilmittel. Der gleiche Wunsch galt auch für Menschen, die in einer Zeit vor Penicillin, Asperin und Co. lebten. Sie mussten sich anders behelfen. Wie? Das zeigt der Bestand 4KG 005 Evangelische Kirchengemeinde Düsseldorf. Er enthält nämlich eine Vielzahl an Arzneirezepten, die nicht nur Auskunft über die Arten der Übel geben, sondern auch darüber, wie die Menschen damals gegen sie vorgingen.

Es finden sich Rezepte „pro hamoroides“ oder gegen Blattern, d.h. Pocken, Zahnschmerzen, Wassersucht, Magenkrämpfe, Geschwülste, (kaltes) Fieber und „mensium fluxus“, sprich Menstruationsbeschwerden u.v.m. Im Kampf gegen alle möglichen Indispositionen griffen die Düsseldorfer dabei auf Salben, Pulver, Tees, Wickel oder angesetzte Tränke zurück. Wie Frau Rockel-Boeddrig in ihrem Beitrag zutreffend schrieb, sind die Rezepte nicht ohne Mühe zu entziffern (auch sicherlich nicht alle für voll zu nehmen) und nur fragmentarisch enthalten. Dafür sind sie umso interessanter!

Einige Beispiele:

Von einem Dr. Hummel z.B. stammt eine Verschreibung gegen Husten aus dem Jahre 1772. Er empfiehlt einen Tee aus „Althee“ (Echter Eibisch), „Sternanis“ und „Glycyrzhiza“ (Süßhölzer) anzusetzen. Dieser muss „des Abends bey dem Schlafen gehen gedrunken werden“ .

Rezept gegen Husten – AEKR 4KG 005 (Kirchengemeinde Düsseldorf) Nr. 296

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