NRW-Stiftung legt Hilfsprogramm für Behandlung von Hochwasserschäden auf

Die NRW-Stiftung hat ein Hilfsprogramm aufgelegt, über das auch Maßnahmen zur Rettung und Sicherung von Archivgut wie Trockengeräte oder die Anmietung von Lagerräumen bezuschusst werden. Hierfür können Soforthilfen in Höhe von bis zu 5.000 € beantragt werden. Alle Infos und den Link zum Antragsfomular finden Sie hier.

Mittlerweile liegt ein erster Überblick über den archivischen Schadenstand im Sprengel des LVR vor. Im Bereich der EKiR sind neben dem katastrophal getroffenen Bad Neuenahr kirchliche Archive und Registraturen in Schleiden, Opladen, Rheinbach und Wuppertal beschädigt worden.

Bericht aus Bad Neuenahr: Bergung von Akten aus dem Gemeindearchiv.

Einige Tage nach dem schlimmsten Hochwasser im Ahrtal, wurden wir als Landeskirchliches Archiv von der Ev. Kirchengemeinde Bad Neuenahr um Unterstützung bei der Bergung ihres Archivguts gebeten. Schon bei der Anreise hatte ich den Eindruck durch ein „Kriegsgebiet“ zu fahren. An solche Bilder muss man sich erst mal gewöhnen. Ich wohne zwar an der Mosel und kenne Hochwasserlagen, aber das was ich sah, war einfach unvorstellbar.

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Notfallmanagement zu Wasserschäden in Gemeindearchiven

die Unwetter der vergangenen Tage haben im Gebiet der EKiR natürlich auch im Archivbereich zu enormen Schäden geführt. Neben Stadtarchiven wie Stolberg und Leichlingen sind auch Archiv- und Registraturräume von Kirchengemeinden schwer getroffen worden. Schwerpunkte in NRW sind die Nordeifel, der Raum Aachen und der Raum Düsseldorf/Wuppertal/Bergisches Land. Im rheinland-pfälzischen Teil der Landeskirche sind es die Regierungsbezirke Trier und Koblenz.

Was ist vor Ort zu tun? Das Schriftgut muss nach der Bergung zur Schimmelvermeidung möglichst rasch tiefgefroren und so für eine spätere Gefriertrocknung vorbereitet werden. Das LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum in Brauweiler hat alle wichtigen Informationen zur Bergung und Erstbehandlung von durchnässtem Archivgut hier online zusammengestellt. Sehr anschaulich informiert das Video des LWL-Archivamtes in Münster.

Es hilft jetzt nichts, über die beliebte Platzierung selbst wertvoller historischer Bestände in Kellerräumen von Pfarr- oder Gemeindehäusern zu philosophieren. Es muss jetzt versucht werden, zu retten, was zu retten ist.