„Über Gräber vorwärts“: Eichmanns Anwalt Robert Servatius und sein Verständnis von Schuld und Sühne

Im Februar ist die erste wissenschaftliche Biografie über den Kölner Rechtsanwalt Dr. Robert Servatius (1894-1983) erschienen. Dieser erlangte zweifelhafte Berühmtheit als Strafverteidiger des SS-Obersturmbannführers Adolf Eichmann bei dessen Prozess in Jerusalem, der mit dem Todesurteil und der Hinrichtung Eichmann am 1. Juni 1962 endete. Seine „Affinität zu hochrangigen NS-Tätern“ (so die Rezension der FAZ vom 4.3.2025) hatte Servatius bereits seit dem Nürnberger Militärtribunal 1945/46 auch in zahlreichen weiteren Gerichtsverfahren an den Tag gelegt.

Robert Servatius während des Kreuzverhörs im Prozess gegen den Nazi-Kriegsverbrecher Adolf Eichmann im Beit Ha’Am in Jerusalem am 03.07.1961.

Im Archiv der EKiR findet sich ein Schreiben von Servatius vom 25. September 1962 an Professor Hermann Schlingensiepen in Wuppertal, das die Mentalität dieses Juristen eindrücklich veranschaulicht.

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