Nördlich von Essen gab es bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts hinein eine fast rein katholische Bevölkerung. Durch die Ausweitung des Steinkohlenbergbaus und der Industrialisierung wuchs die evangelische Bevölkerung rasant, u.a. durch Zuzug ostpreußischer Arbeiter. In der Kommunalgemeinde Borbeck wurde 1856 die Evangelische Kirchengemeinde Borbeck selbständig. In den abseitigen Gemeindeteil nördlich der sog. Köln-Mindener Eisenbahn – in der Gemarkung Vogelheim gelegen – wurde ab 1896 ein Hilfsprediger entsandt. Ab 1897 war das Pastor Hans Conrad, der diesen Gemeindeteil für die nächsten Jahre prägen sollte. 1899 wurde hier ein Betsaal gebaut, in dem auch die Gottesdienste abgehalten wurden. Errichtet hatte dieses Gebäude der Ev. Kirchbauverein Vogelheim. Aus finanziellen Gründen konnte erst 1903 eine eigene Pfarrstelle für den Bezirk Vogelheim errichtet werden, die dritte Pfarrstelle der Kirchengemeinde Borbeck. Hans Conrad amtierte hier bis 1907. Sein Nachfolger wurde für die nächsten 38 Jahre bis 1945 Wilhelm Viebahn. Nach langwierigen Bemühungen und einer Abstimmung in einer Gemeindeversammlung des Bezirkes wurde die Kirchengemeinde mit dem Namen „Vogelheim“ zum 01. April 1928 selbständig. Den Namen „Kirchengemeinde Essen-Bergeborbeck“ erhielt die Gemeinde gegen den Willen des Konsistoriums der Rheinprovinz zum 01. Januar 1934; der zu den „Deutschen Christen'“ gehörende Pfarrer Viebahn hatte den zeitweiligen „Bischof des Gaues Köln-Aachen“, Oberheid, zu einer Intervention veranlassen können.
WeiterlesenDie drei Leben des Gebäudes der evangelischen Kirche in Essen-Bergeborbeck
Antworten