Integriertes Pestmanagement zwischen Theorie und Praxis

Abb. 1: Schädlingsbild

Unter integrierter Schädlingsbekämpfung bzw. Integrated Pest Management (IPM) werden die Maßnahmen zur Erfassung und Bekämpfung eines Schädlingsbefalls in einer Institution zusammengefasst. Als zentraler Aspekt der Bestandserhaltung hat sich die Schädlingsbekämpfung zunehmend zu einem eigenen Wissens- und Forschungsbereich entwickelt, dessen Ergebnisse und Empfehlungen in der „DIN EN 16790 Erhaltung des kulturellen Erbes – Integrierte Schädlingsbekämpfung zum Schutz des kulturellen Erbes“ eingegangen sind. Als Archiv verfolgen wir die Entwicklung mit großem Interesse und versuchen so gut wie möglich, die Empfehlungen umzusetzen. Wie so häufig stehen der Theorie praktische Begebenheiten entgegen, weswegen ein Austausch zwischen den einzelnen kulturschützenden Institutionen in diesem Fall nicht nur wünschenswert, sondern unbedingt notwendig erscheint. Denn für Archive, Museen und Bibliotheken geht es beim IPM vordergründig um Insektenbefall, da Mäuse oder Ratten in den Magazinen keine Nahrung finden. Und genau das ist das Problem: Insekten, die sich von Papier oder Bestandteilen von Schriftstücken wie Klebemittel oder Tinte ernähren. Wie üblich bei einem Insektenbefall liegt zunächst das Problem darin, den Befall zu erkennen. Anders als Mäuse, die deutliche Spuren etwa am Boden hinterlassen, kommt man den Insekten meist nur durch Sichtung der Exponate, in unserem Fall, der Archivalien, auf die Schliche.

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