80 Jahre Novemberpogrome: Tagebucheintrag Pfarrer Klaus Lohmann

Predigt in der Pogromnacht für die Juden im Jahre 1938

Lohmann, Klaus, Vikar Ausbildungsamt der Bekennenden Kirche Johannes Schlingensiepen
1936, Pfarrer; Bestand: AEKR 8SL 046 (Bildarchiv), 80088_08

In Gedenken an die Pogrome erinnern wir an Pfarrer Klaus Lohmann, der den folgenden Tagebucheintrag taggenau genau vor 80 Jahren am 14. November 1938 bezogen auf die Ausschreitungen und Synagogenbrände der Pogromnacht des 9./10. November 1938 verfasste:

Tagebucheintrag von Pfarrer Klaus Lohmann, nach der Pogromnacht am 9./10 November 1938, Notiz unter dem Datum: Montag, 14.11.1938; aus Bestand: AEKR 7NL 091 (Nachlass Pfr. Klaus Lohmann)

„Morgens telefoniert mich die Stapo an: ich solle erscheinen! Verhör wegen meiner gestrigen Predigt. Ich habe gestern gesagt, dass ‚alle Völker‘ sich vor Gott verantworten müssen, Russland u. auch Deutschland. Weiter, dass auch die Juden Christi Brüder u. somit unsere Brüder sein können! – Ich werde laufen gelassen – für wie lange? – Frauenhilfe, Andacht über Offbg 1, 1-3. Abds [Abends] Gemeindeversammlung in meiner Wohnung. Ich spreche fast anderthalb Stunden zur Lage, u. ich glaube, die Leute verstehen, dass wir weiter den Weg der BK gehen müssen.“

Klaus Lohmann, Montag, den 14. November 1938.

Anlass des Verhörs war diese Predigt, die er als maschinenschriftliches Manuskript bei der Gestapo einreichen musste: Weiterlesen