Am 24. Januar besuchte das kirchengeschichtliche Forschungskolloquium der Evangelisch-Theologischen Fakultät Bonn unter Leitung der Professoren Martin Keßler und Wolfram Kinzig das Archiv der EKiR. Ein anschaulicher Bericht zur Exkursion ist nun im Blog der ETF Bonn abrufbar.
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Die Macht des Schweigens – Präses Heinrich Held und die Berufung von Dozent Ernst Fuchs auf den Lehrstuhl für Neues Testament an der Universität Bonn
Dozent Ernst Fuchs war chancenlos. Er ahnte es lange Zeit noch nicht einmal, weil er der Bekennenden Kirche angehörte, und Heinrich Held, den späteren ersten Nachkriegspräses der Evangelischen Kirche im Rheinland, kannte er aus den Tagen, als die Bekennende Kirche sich gegen die Deutschen Christen wehrte. Er wollte daher zunächst nicht wahrhaben, dass dieser ehemalige Mitstreiter vehement seine Berufung auf den Bonner Lehrstuhl für Neues Testament hintertrieb. Pikant: Eine Kirchenleitung, die die Barmer Theologische Erklärung als ihre Bekenntnisgrundlage betrachtet, verweigert einem Mitglied der Bekennenden Kirche, dem die Nationalsozialisten 1933 die Lehrbefugnis entzogen hatten, die Wiederbeilegung der „venia legendi“. Es ging allerdings noch um ein Weiteres. Plakativ ausgedrückt: Die Freiheit der theologischen Wissenschaft in Bonn endet an der theologischen Einstellung des Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. Weiterlesen