Vergessene Weihnachtslieder

Bald nun ist Weihnachtszeit! Ob beim Weihnachtsbasteln und Dekorieren oder beim Backen für den Weihnachtsmann kommt die richtige Weihnachtsstimmung erst auf, wenn die musikalische Begleitung stimmt. Die Klassiker „Oh Tannenbaum“, „Stille Nacht“ und „Kling Glöckchen kling“ dürfen natürlich nicht fehlen.

Hrsg.: Wichern, Caroline Erschienen: Hamburg: Agentur des Rauhen Hauses, [ca. 1900], 47 S.
„Weihnacht, Weihnacht kehret wieder“ von Caroline Wichern

Aber kennt man noch „Warum willst du draußen stehen“ von Paul Gerhardt oder „Es war mal im Dezember“ (schlesisches Lied)? In der Sammlung von Caroline Wichern „Alte und neue Weihnachtslieder: Für Schule und Haus gesammelt und zum Teil neu bearbeitet“, Hamburg: Agentur des Rauhen Hauses, [ca. 1900] finden sich 60 Lieder wieder, die zum Teil auf das 16., 17. und 18. Jahrhundert datiert sind.

Als älteste Tochter von neun Kindern des evangelischen Theologen und Sozialreformers Johann Hinrich Wichern (1808-1881), der als Begründer der Inneren Mission gilt, wurde Caroline Wichern (1836-1906) musikalisch und gesangspädagogisch ausgebildet. Sie schrieb und veröffentlichte Lieder. Unmittelbar nach dem Tod ihres Vaters nahm Wichern den Ruf am Ellerslie-College in Manchester, einer Ausbildungsstätte für Kindergärtnerinnen, an. Sie arbeitete dort bis 1895 als Gesangslehrerin.

Caroline Wichern ist nicht nur Herausgeberin der Sammlung, es findet sich auch ein von ihr komponiertes Lied darin „Weihnacht, Weihnacht kehret wieder“.

Klavierbegabte wird es freuen, dass Elisabeth Friederichs, die Nichte von Caroline Wichern, 1913 eine passende Klavierausgabe veröffentlichte: „Alte und neue Weihnachtslieder gesammelt von Caroline Wichern. Klavierausgabe von Elisabeth Friederichs“, Fischers Musik-Bibliothek, 1913.

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Der Satan spielt nicht mit – die Rolling Stones in Düsseldorf

Pressekonferenz mit den Rolling Stones, Mick Jagger, Düsseldorf, 11.09.1965, Fotograf: Hans Lachmann, Schachtel Nr. 142: Beat, aus Bestand: AEKR 8SL 046 (Bildarchiv),7_002503

Musik spielt für die Kirche zweifelsohne eine große Rolle – nicht nur im Gottesdienst. Daher begleitete die evangelische Kirche alles, was sich in den sechziger Jahren an neuer Musik in der Jugendscene entwickelte, mit Argwohn. Dies insbesondere dann, wenn sie mit einem spirituellen Touch daherkam. Die Amtskirche befürchtete, dass Rockmusik von Bands wie den Rolling Stones, Beatles,  Black Sabbath, The Who, ACDC u.a. die Jugendlichen noch weiter von dem christlichen Glauben entfremdet, und diskutierte, ob es opportun sei, die schädlichen Begleiterscheinungen dieser Musik öffentlich herauszustellen – etwa ihre „umstürzlerischen Züge“ und ihren „Okkultismus“, vor allem ihre „satanistischen Liedtexte“. Diashow ⇩
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