Quecksilber in der Suppe: Ein Ehedrama im Jahr 1601

Crustarius, Johannes (1552-1617) Pfarrer Kgm. Bacharach, Inspektor ( Superintendent ); AEKR 8SL 046 (Bildarchiv) 80034_2

Crustarius, Johannes (1552-1617) Pfarrer Kgm. Bacharach,
Inspektor ( Superintendent ); AEKR 8SL 046 (Bildarchiv) 80034_2

Bei dem grimmig blickenden Herrn auf dem Kupferstich handelt es sich um Johannes Crustarius, von 1587 bis 1617 als reformierter Inspektor oberster Geistlicher im kurpfälzischen Oberamt Bacharach am Mittelrhein.

Er stand dem reformierten Klassikalkonvent vor, der über die Kirchenzucht zu wachen hatte. Klagen über mangelnden Kirchenbesuch und Entheiligung des Sonntags standen dort ebenso auf der Tagesordnung wie Tanzvergnügungen und abergläubische Rückfälle in die katholische Vergangenheit. Im Frühjahr 1601 hatte sich der Konvent mit einem weitaus ernsteren Vergehen zu beschäftigen: Der erst 19-jährige Johannes Rödgen aus Nauheim bei Steeg hatte einen Giftanschlag auf seine Ehefrau verübt. Weiterlesen

„Die Kohlenschaufel an den Kopf geworfen…“ Aus der Geschichte der Hugenotten im Rheinland

Ludwig XIV., König von Frankreich, AEKR 8SL 046 (Bildarchiv), 019_0022

Ludwig XIV., König von Frankreich, AEKR 8SL 046 (Bildarchiv), 019_0022

Die Hugenotten, Angehörige des reformierten Glaubens, wurden nach der Aufhebung des Edikts von Nantes 1685 durch den „Sonnenkönig“ Ludwig XIV. aus Frankreich vertrieben. Verschiedene deutsche Landesherren, unter ihnen Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg, luden sie zur Ansiedlung ein.

Einen hohen Stellenwert maßen die französischen Gemeinden der Ausübung der Kirchenzucht zu, um die „discipline“ zu wahren und kein Ärgernis in einem fremden Umfeld zu bilden. Zu einem peinlichen Vorfall kam es aber 1697 in Duisburg.
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