Fahrscheine: Archivwürdig? Was macht man damit?

Was soll mit diesen Fahrscheinen geschehen?

In einem Sammelsurium, einer Art „Restekiste“ des geräumten Pfarrhauses in Horn fand sich ein Umschlag mit verschiedenen Pappfahrkarten, auch Billets genannt. Diese Fahrscheine gab es an einzelnen kleineren Bahnhöfen noch bis 1982. Diese Art der Fahrscheine wurde von dem Engländer Edmondson aus den ursprünglichen Zettelfahrscheinen entwickelt (Wikipedia: Edmondsonsche Fahrkarte). Die Fahrscheine wurden auf einem festen Karton gedruckt, mit Seriennummern versehen und die Entwertung konnte durch eine einfache Lochung oder eine Stempelung mit Datum entwertet werden. Durch ihr kleines Format von 30,5 x 57 mm konnten diese im Porte­mon­naie gut mitgenommen werden. Jetzt stellt sich die Frage, was macht man mit einem solchen Fund. In den Unterlagen fand sich kein Hinweis, warum der Pfarrer diese Fahrscheine aufgehoben hat. Hat er mit diesen Fahrscheinen selber Fahrten unternommen oder war es seine Frau oder ein Gemeindeglied?  Für mich als Archivar stellte sich die Frage: „Was soll mit diesen Fahrscheinen geschehen“? Sollen diese bei den Akten verbleiben oder nicht? Wie ich feststellen konnte, fanden sich keine Unterlagen, die Auskunft über die Verwendung der Fahrkarten gaben. Also bleibt normalerweise nur die Kassation oder aber die kostenlose Abgabe an einen Sammler oder ein Museum, das sich mit Eisenbahngeschichte beschäftigt.

Bericht von der Archivpflegetagung 2016

Einer guten Resonanz erfreute sich am Dienstag unsere Fortbildungsveranstaltung zum Thema archivische Bewertung in der Abtei Brauweiler. 60 Teilnehmende informierten sich über die geltenden rechtlichen Vorgaben bei der Aktenaussonderung und brachten eigene Erfahrungsberichte ein.

Auf reges Interesse stieß insbesondere die Podiumsdiskussion mit zwei Vertretern professioneller Archivdienstleister. Es ist zu hoffen, dass die ein oder andere Kirchengemeinde hier die Anregung gewann, auch ihre Altregistratur sachgerecht ordnen zu lassen. Unser Dank gebührt dem Team des LVR für die gute organisatorische Unterstützung der Tagung.

Die Präsentationen zu den beiden Vorträgen des Vormittags finden Sie hier.

Kein Platz mehr im Keller? Fortbildungsveranstaltung zur archivischen Bewertung

Die Entscheidung darüber, welches Schriftgut dauerhaft übernommen wird und welches Schriftgut nach dem Ablauf gewisser Fristen ausgesondert und vernichtet („kassiert“) werden kann, zählt zu den anspruchsvollsten Aufgaben in der Archiv- und Registraturarbeit.

Diesem Thema widmet sich unsere diesjährige Archivpflegetagung „Kein Platz mehr im Keller“ am 8. November 2016 in Brauweiler. Programm und Anmeldeinformationen finden Sie unter dem Link www.archiv-ekir.de/images/pdf/AEKiR_Archivpflegetagung2016.pdf.