„Ausländer“ und „Asylsuchende“ – Fotografien des Fotografen Hans Lachmann

Demonstration jezidischer Flüchtlinge, Düsseldorf, Rheinuferstraße, Foto: Hans Lachmann, Schachtel Nr. 61: Ausländer, AEKR 8SL 071;

Dass entgegen den populistischen Einflüsterungen Immigranten und Asylsuchende keine homogene Masse bilden, die lediglich einwandern, um den Sozialstaat ausplündern, zeigen die Fotos des Fotografen Hans Lachmann in aller Deutlichkeit. So vielfältig die Herkunftsländer der ausländischen Mitbürger sind, so vielfältig sind die Lebensweisen, die er in Bildern eingefangen hat: Italiener, Griechen, Türken, Russen, Eritreaner, Jesiden, Vietnamesen, Chilenen, Araber, Israelis, US-Amerikaner.

Junge Israelis aus Haifa und christliche Araber aus Nazareth tanzen miteinander,  Foto: Hans Lachmann, Schachtel Nr. 60: Ausländer, AEKR 8SL 071;

Seine Fotografien zeigen die beengten und verwahrlosten, bisweilen menschenunwürdigen Wohnungen, in denen italienische, griechische und türkische Gastarbeiter der 60ziger Jahre in Deutschland mehr hausten als lebten, die Tätigkeiten, die sie ausübten, etwa im Bergbau, die beengte Unterbringung von Flüchtlingen in Heimen, in denen sie zu mehreren Personen in einem möbelierten Zimmer mit äußerst dürftiger Ausstattung untergebracht waren, ihre Proteste gegen die drohende Abschiebung, ihre Bemühungen um Integration, und auch die vielfältige Unterstützung, die ihnen von Teilen der Bevölkerung entgegengebracht wurde – etwa in Form von Freizeiten, Nähstuben, Kleiderkammern, Hausaufgabenbetreuung. Und er hielt im Bild fest, wie Araber und Israelis – körperbetont – gemeinsam tanzten.

Ein kleine Auswahl von Fotos aus der Sammlung von Hans Lachmann finden Sie im Folgenden.

  • Griechische Gastarbeiterfamilie in Düsseldorf, verkommene Unterkunft, Foto: Hans Lachmann, Schachtel Nr. 67: Außenseiter, AEKR 8SL 071;

Beiträge von der Archivpflegetagung 2017 online

Bei der diesjährigen Tagung für KirchenarchivpflegerInnen stand die „Archivische Nutzung“ im Mittelpunkt (s. Flyer). Der recht hohen Nachfrage zufolge, können Sie die Beiträge der Tagung nun online nachlesen:

Unser Dank gebührt dem Team des LVR für die gute organisatorische Unterstützung der Tagung.

„Man muss auch jönne könne“: Das Rheinische Grundgesetz in seiner Anwendung für die archivische Praxis

Beim 27. Norddeutschen Kirchenarchivtag in Hofgeismar hatte das Archiv der EKiR die Gelegenheit, aus seiner aktuellen Arbeit zu berichten (Vortragstext und Präsentation).

Man muss auch gönnen können: Scherzhaft formuliert, geht es doch um einen ernsthaften archivfachlichen Hintergrund: Der Wegfall obsolet gewordener Restriktionen im Benutzungsmanagement, die kostenfreie Onlinestellung von Fotobeständen, das aktive Ansteuern von Crowdsourcing-Projekten auch für Kirchenbücher sind freilich Positionen, die sich -vorsichtig formuliert- noch keiner breiten Mehrheit im Bereich der kirchlichen Archive erfreuen.

Man wird sehen, wohin die Entwicklung führt. Inmitten des digitalen Medienwandels und im Sinne einer professionellen Dienstleistungs- und Serviceorientierung gilt schließlich für uns alle. die wir im Archivbereich tätig sind, Artikel 5 des Rheinischen Grundgesetzes: „Et bliev nix wie et wor.“