Deutscher Ev. Kirchentag in Dortmund 1963 – „Alltags-Kirchentag“ oder „Glaubensparade“?

Präeses Ernst Wilm
Hans Lachmann, Schachtel Nr. 278: DEKT Dortmund

Der westfälische Präses Ernst Wilm forderte in einem vorab geführten Interview des Magazins „Der Spiegel“: „Es soll ein Alltags-Kirchentag werden mitten im Alltag der Welt.“ Der Alltag in Dortmund werde bestimmt von Zechen und Gruben, metallverarbeiten Fabriken, und auch Verwaltungen, Banken und Versicherungen. Die Interviewer wiesen darauf hin, dass nicht alltägliche 21 Sonderzüge, 5000 Posaunen, 600 Versammlungen mit Kundgebungen und Aufmärschen und prominente Entertainer das Stadtbild bestimmen werden. Wilm entgegnete: „Es ist doch so, dass der Christ sonntags in den Gottesdienst geht und montags auf dem Bildschirm den Frankenfeld sieht.“ Peter Frankenfeld moderierte sehr erfolgreich Spielshows im Fernsehen. Das evangelische Sonntagsblatt „Der Weg“ kommentierte: „Auch Quizmaster und Schlagersänger können gute Christen sein, dass sie sich mit Freuden einer evangelischen Großveranstaltung zur Verfügung stellten und sie zu einem Erfolg ohnegleichen führten.“ Weiterlesen