Rheinische Pfarrer gegen die Hungersnot im „Jahr ohne Sommer“ 1816

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Wikipedia: Steckrübe/Kohlrübe aufgeschnitten, CC BY-SA 3.0

Frühe Amtsblätter sind bekanntlich eine Fundgrube für die Regionalgeschichte. So forderte genau heute vor 200 Jahren die königlich-preußische Regierung zu Düsseldorf in ihrem Amtsblatt dazu auf, wohltätige Vereine gegen die „Fruchttheuerung“ in der Provinz zu gründen. Hintergrund waren die verbreiteten Missernten in Westeuropa 1816, bedingt durch den Ascheregen, der im Vorjahr bei der Explosion des indonesischen Vulkans Tambora entstanden war. Der preußische General Carl von Clausewitz notierte hierzu anlässlich einer Inspektionsreise durch das Rheinland: „Verfallene Gestalten, Menschen kaum ähnlich“ hätten auf Äckern „halb verfaulte Kartoffeln“ gesucht.

Ausdrücklich sprach die Düsseldorfer Regierung die Geistlichen an, „die wir auffordern, dass sie durch die Kraft ihrer Lehre den Sinn der Wohlthätigkeit und des Mitleides stets lebendig erhalten und auf diese Art die Bemühungen der Vereine unterstützen.“ Einige evangelische Pfarrer engagierten sich hierbei stark. Weiterlesen