April Challenge #Archive30 – Tag 28: Outreach

Analoge Öffentlichkeitsarbeit des Archivs der Evangelischen Kirche im Rheinland

Das Thema ist „Outreach“ – „Reichweite“, der Begriff auf der deutschsprachigen Themenliste lautet allerdings „Öffentlichkeitsarbeit“. Bezogen auf das Landeskirchliche Archiv könnte man feststellen, das Archiv habe bis zum Jahr 2000 kaum Öffentlichkeitsarbeit, aber doch eine Reichweite gehabt.

Nur am Rande erwähnen möchte ich die Veranstaltungen für Archivordner und -pfleger in den Gemeinden und Kirchenkreisen, die wohl schon in den 1960er-Jahren durchgeführt wurden, weil hier lediglich ein eng begrenzter Personenkreis angesprochen war. Auch für diesen Personenkreis gedacht war das „Handbüchlein für Archivpfleger und Archivordner“, das in der neuen Reihe „Schriften des Archivs“ als Nummer 1 im Jahr 1978 vorgelegt wurde. An den Kreis der Genalogen richtete sich das „Verzeichnis der Kirchenbücher der Archivstelle Koblenz des Archivs der EKiR“, das Heinz Schüler bereits einige Jahre vorher, 1971, herausgegeben hatte (erweiterte Auflagen 1977 und 1997 – letztere durch Stefan Flesch).

So könnte man die Bildermappe „Dokumente aus der rheinischen Kirchengeschichte“ als den eigentlichen Start der Öffentlichkeitsarbeit des Archivs bezeichnen. Mit der Abbildung von 12 Dokumenten „wird hier 1981 der Versuch unternommen, einige anschauliche Schriftdokumente aus dem Archiv […] der Öffentlichkeit vorzustellen, um so für ein Interesse an der Kirchengeschichte zu werben“ (aus der Vorbemerkung). Über die Auflage und die Verbreitung der Mappe ist mir nichts bekannt. Nach Bänden über kirchliche Kunst (1986, 1991) wird die Reihe der Schriften des Archivs in den 90er-Jahren mit biographischem Schwerpunkt und einigen kirchengeschichtlichen Titeln erweitert. Seit den 2000er-Jahren werden in der Reihe im wesentlichen kirchengeschichtliche Themen und archivische Quellen publiziert; im Sinne der Öffentlichkeitsarbeit sind hervorzuheben die erstmalige Vorlage einer Übersicht über die Geschichte und die Bestände des Archivs und die Geschichte der Landeskirche unter dem Titel „Evangelisch am Rhein„.

Im analogen Zeitalter waren Flyer ein unverzichtbares Instrument, um Informationen weiterzugeben. Merkwürdig, dass unser Archiv erst um 2002 mit einem solchen auf seine Angebote aufmerksam machte. Fast zeitgleich gab es einen Quantensprung, als das Archiv seine eigene Webseite präsentierte, die seitdem ständig ausgebaut wurde und 2011 einen Relaunch erhielt. Hier finden Interessierte alle wichtigen Informationen über das Archiv, eine bestandsübergreifende Suchmaske, ein breites Angebot an Online-Findbüchern und den Zugang zum Online-Katalog der Archivbibliothek. Das Archiv nimmt am Verbundprojekten teil und bietet damit der Öffentlichkeit eine weitere Rechercheoption – zu nennen sind das regionale Archivportal NRW und das Archivportal-D.

Eher zu den herkömmlichen Mitteln der Öffentlichkeitsarbeit zählen Archivausstellungen. Hier trat das Archiv zu seinem 150jährigen Bestehen im Jahr 2003 unter dem Titel „Anvertraute Zeit“ an die Öffentlichkeit. Diese erfolgreiche Wanderausstellung wurde in zahlreichen Orten unserer Landeskirche gezeigt. Es folgten Ausstellungen über Präses Heinrich Held (2006) und vor allem 2010 zum 400. Gedenktag an die erste reformierte Generalsynode 1610 in Duisburg in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum.

In 2014 kommt das Archiv im Web 2.0 an: „Im Archivblog http://blog.archiv.ekir.de nimmt das AEKR seine verwahrten Quellen in den Blick und bietet der interessierten Öffentlichkeit mittels Kommentarfunktion eine Plattform zur aktiven Gesprächsbeteiligung“. Neben dem Blog nutzen wir als Multiplikatoren archivischer Informationsverbreitung weitere Social-Media-Kanäle wie Facebook, Twitter, Instagram und Flickr.

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