Friedrich Wilhelm (Fritz) Stasch wurde am 4. Januar 1909 in Essen geboren. Nach dem Studium der Evangelischen Theologie in Bonn, Tübingen und Marburg leistete er 1933-34 zunächst das Vikariat in der Kirchengemeinde Königswinter ab. Früh engagierte er sich bei der Bruderschaft der Hilfsprediger und Vikare innerhalb der Rheinischen Pfarrbruderschaft. Bei einem Jugendarbeiter-Schulungskurs für Lehrvikare in Hainstein/Eisenach im September 1934 eskalierte der Konflikt vieler Vikare mit der offiziellen Reichskirche. Auch Stasch wurde daraufhin als Disziplinarmaßnahme vom Rheinischen Konsistorium entlassen und unterstellte sich fortan der Bekennenden Kirche.
Bis zu seinem zweiten Examen im September 1935 fungierte Stasch als Hilfsprediger in Oberkassel bei Bonn bei Pfarrer Edgar Boué. Anschließend wurde er für zwei Jahre als Hilfsprediger bei Pfarrer Johannes Schlingensiepen in Unterbarmen eingesetzt. Im November 1937 wurde er zum Pfarrer in Marienberghausen gewählt. Nach dem Dienstantritt im März 1938 heiratete er am 13. Juni 1938 Aenneliese Stasch geb. Trey (1912-2003), die als Tochter eines Missionars in der damaligen Kolonie Deutsch-Südwest-Afrika geboren wurde. Sie hatten drei Kinder.
Ende Oktober 1939 erfolgte die Einberufung zur Wehrmacht. Seit 1941 war Stasch im Rahmen der 117. Jägerdivision im Feldeinsatz auf dem Balkan und in Griechenland. Im Raum Belgrad-Mokriluk gilt er seit dem 16. Oktober 1944 als vermisst.
Der Nachlass wurde 2020 von der Familie an das Archiv der EKiR gegeben.
Friedhelm Stasch, das jüngste der drei Kinder, erwarb sich großes Verdienst mit
der sorgfältigen Vorordnung des Nachlasses seines Vaters. Schwerpunkte der Überlieferung liegen auf der dichten Korrespondenz zwischen den Ehepartnern (auch und gerade während der Kriegsjahre) und den zahlreichen autobiografischen Dokumenten von Friedrich Wilhelm Stasch: Studienzeit, Vikariat und Hilfsdienst, die ersten Berufsjahre als Gemeindepfarrer sowie seine Zeit in der Wehrmacht werden intensiv reflektiert.
Angereichert werden die Schriftzeugnisse durch vielfältiges Fotomaterial. In der Summe veranschaulichen sie das Leben eines jungen BK-Theologen unter den Vorzeichen des NS-Regimes. Dabei schließt Staschs frühe, konsequente und mutige Opposition gegen die Reichskirche keineswegs aus, dass er sich zumindest bis 1934 bei der SA engagierte und später im Krieg als ein durchaus motivierter Soldat bis zum Rang des Hauptmanns avancierte. Diese tatsächlichen oder vermeintlichen Spannungsverhältnisse begegnen freilich bei vielen Vertretern seiner Generation