Das FFFZ im Rückblick – eine kleine Chronik

In meinem Beitrag vom 20. Mai berichtete ich bereits, dass unsere Kollegen vor einiger Zeit im ehemaligen FFFZ vor Ort gewesen sind, um noch dort befindliche Akten und Ordner einzusammeln und zu sichern, bevor das Gebäude abgerissen wird. Ein Blick in den Bestand brachte den interessanten Fund einer kleinen Chronik hervor, die sich dem Schaffen und Wirken des ersten Jahrzehnts des Film Funk Fernseh Zentrums, also der Jahre 1993 bis 2003, widmet.

Aufnahme des Eingangs des FFFZ-Gebäudes. Fotograf: Hans Lachmann Ort: Düsseldorf

Ende der 1980er Jahre zeichnete sich deutlich ab, dass das Medienzentrum den Räumlichkeiten des Hauses der Diakonie entwuchs. Wollte man mit den fortschreitenden Entwicklungen in der Medienwelt hinsichtlich Technik, Anforderungen und Möglichkeiten mithalten, so galt es aufzurüsten. Die Notwendigkeit eines Neubaus war gesetzt. Mit dieser Zukunftsperspektive keimte in der Kirchleitung der EKiR auch die Idee des Baus eines zusätzlichen Gästehauses „als Ort der Begegnung und des Dialogs“ bzw. eines „modernen Forums für die Begegnung von Welt und Evangelium“ auf. Nach langen Diskussionen und Ringen um den Standort, die Kosten, die Finanzierung, das Gästehaus und (so die Anekdote) um ein Schwimmbad, legte die Kirchenleitung der Landessynode 1990 schließlich die Vorlage für die Errichtung eines integrierten Medien-und Kommunikationszentrums vor.

Umweltschutzpreis der Landeshauptstadt Düsseldorf 1993. Erster Rang verliehen an FFFZ Tagungshaus der Ev. Kirche Fotograf: Hans Lachmann Datum: 1993

Das Schwimmbad wurde nicht realisiert, an seine Stelle trat eine Kapelle. Das Gästehaus wurde ein Studien-und Tagungshaus und im Sommer 1993 wurde das FFFZ offiziell nach drei Jahren Bauzeit eröffnet.

Sowohl für das Medien-als auch Tagungshaus galt es nun, sich zu behaupten, die „Akzeptanz einer Neugründung zu erarbeiten und seine Positionierung zu entwickeln“.

Bereits 1994 schon sah sich das FFFZ vor neuen Herausforderungen und Umbrüchen gestellt, etwa Änderungen im Personalstellenplan oder die Verlegung von Fortbildungen des Landeskirchenamtes und des Privatfunkbeauftragten ins FFFZ. Einige Jahre später folgte auch der WDR-Beauftragte in eigener Unabhängigkeit ins Haus. Kleine Fernsehredaktionen wurden geschaffen, die schließlich in die kircheneigene EIKON-West GmbH überführt wurden. Der Erfolg des Tagungshauses zeichnete sich in steigenden Nachfragen und dem Wunsch „nach zusätzlichen Raumkapazitäten“ ab.

Die Arbeitsbereiche und Angebote beider Häuser fielen mannigfaltig aus. Im Medienhaus wurden zahlreiche Seminare und Fortbildungen angeboten, Fernseh-, Hörfunk- und CD-Produktionen realisiert oder auch das Studio respektive technische Geräte verliehen. Hier wurde ebenso der Erwerb von Lizenzen abgewickelt als auch neue Medien erworben. Verleih und Mediothek bildeten einen weiteren Schwerpunkt der Medienarbeit. Das Kuratieren von Ausstellungen oder die Ausrichtung des FFFZ Kulturforums rundeten das Portfolio ab.

Die Spannweite an Kooperationspartnern und Kunden war dabei weit und reichte von kirchlichen Institutionen wie etwa der cpa/Evangelische Medien-Akademie (Berlin), der Erzdiözese Köln, der Ev. Frauenhilfe in Deutschland e.V. (Düsseldorf) oder der Zentralstelle Medien der Deutschen Bischofskonferenz (Bonn) bis hin zu öffentlichen Stellen wie dem Berufsverband Hauswirtschaft (Düsseldorf), der Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. (Bonn), dem Hessischen Rundfunk (Frankfurt), der UNICEF (Köln) oder dem ZDF (Landesstudio NRW-Düsseldorf).

Sonderveranstaltungen wie der Burgruinen Filmnacht Kaiserswerth (1993), dem Filmsonntag/Filme von Andrei Tarkowskij (1994), Autorenlesungen, dem TYPO-Gemeindebrief-Preis (1999 und 2001) oder der Bach Nacht in Kooperation mit der Robert Schumann Hochschule wurden auch Raum geboten.

Mit mehr als 20.000 Gästen im Jahr konnte auch das Tagungshaus seine Berechtigung unter Beweis stellen. Das Hotel selber bot 7 Konferenzräume und 43 Hotelzimmer an. 1998 wurden sogar die Kapazitäten des Restaurants erweitert, sodass auch Bankette und Familienfeiern angeboten und abgehalten werden konnten. Die bereits oben erwähnte Kapelle wurde als Predigerstätte der Tersteegengemeinde anerkannt.

Alles in allem fiel die Bilanz für das FFFZ, das sich in 10 Jahren mehr als behaupten konnte, positiv aus. Die Arbeit des Medien-als auch Tagungshauses fand anerkennendes Feedback. Umso trauriger fällt daher der Umstand aus, dass sich das FFFZ am Ende doch nicht hat halten können.

Zum Abschluss ein kleiner Überblick von und über das FFFZ in Bild, Farbe und Ton!

Ein Gedanke zu „Das FFFZ im Rückblick – eine kleine Chronik

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