Neues Findbuch zum Bestand der Landeskirchenmusikschule jetzt online!

Schüler der Landeskirchenmusikschule in Düsseldorf, Fotograf: Hans Lachmann, Bestand: AEKR, 2LR 007

Auf der Website des Archivs lässt sich fortan das Findbuch zum Bestand 2LR 007 Landeskirchenmusikschule online einsehen.

Die Landeskirchenmusikschule (LKMS) wurde 1949 ins Leben gerufen, um Kirchenmusiker professionell ausbilden zu können. Der Bedarf an qualifizierten Organisten, Chorleitern und Kantoren für den Dienst in evangelischen Gemeinden sollte auch langfristig und vor allem weitgehend selbst gestillt werden. Gab es innerhalb der Rheinischen Kirche vor dem Krieg ca. 25 hauptamtliche Stellen für Kirchenmusiker, so stieg die Anzahl der Stellen bis in die 1970er Jahre an die 300 an!

Die Schule selbst erfreute sich gleich in ihrer Anfangszeit an großer Beliebtheit, sodass sie ihren Standort dank stetig steigender Studentenzahlen mehrmals wechseln musste. Von Düsseldorf-Kaiserswerth ging es 1951 zunächst nach Wuppertal-Elberfeld, um dann 1958 wieder nach Düsseldorf zurück zu kehren. Dort blieb sie auch bis zu ihrer Auflösung im Jahre 1975.

Mit Gerhard Schwarz gewann man einen für seine Improvisationskunst an der Orgel auch international hoch angesehenen Musiker. Er leitete die Schule von 1949 bis 1967. Schwarz sowie ein Kollegium namhafter und versierter Dozenten wie etwa Almut Rössler, Albert Thate, Konrad Ameln, Dieter de la Motte, Hartmut Schmidt, ja sogar Präses Joachim Beckmann garantierten ein kirchenmusikalisches Studium auf höchstem Niveau. Darüber hinaus wurde auch viel Wert auf eine stark praxisbezogene Umsetzung der Ausbildung gelegt. Praktische Erfahrung ist gerade für den Beruf des Kirchenmusikers unerlässlich.

1967 kam Friedemann Gottschick als neuer Direktor an die LKMS. In seine Zeit fiel die Eingliederung des Robert-Schumann-Konservatoriums in den Hochschulverband. Damit gingen Überlegungen einher, letzteres um die Landeskirchenmusikschule zu erweitern. Diesem Schritt stand Schwarz persönlich kritisch gegenüber, da er um den Verlust der Autonomie der Schule fürchtete. Letzten Endes wurde die Ausbildung der A-und B-Kirchenmusiker in die Zuständigkeit des Hochschulbetriebs überführt. Aus der LKMS ging die Kirchenmusikschule hervor, die das Angebot der C-Ausbildung sicherte.

Die LKMS war im kirchenmusikalischen Leben in und um Düsseldorf ein fester Bestandteil und prägte dieses wesentlich mit. Davon zeugen zahlreiche Konzerte, Chorabende oder die vielen weiteren Veranstaltungen und Auftritte der Dozenten und Schüler im In-und Ausland. Im Findbuch können unter ‚8. Presse‘ Rezensionen und Zeitungsartikel darüber eingesehen werden.

Grundsätzlich handelt es sich bei diesem Bestand um einen, der viel Einblick in ein intensives, aktives und vielseitiges Schulleben gibt. Sachakten, Handakten, Schul-und Exkursionsberichte, dienstliche wie private Korrespondenzen dokumentieren sehr gut Entwicklungsphasen, Akteure und Ereignisse der LKMS. Der Bestand 2LR 007 LKMS stellt somit eine wichtige Quelle für die Kirchenmusik innerhalb der Rheinischen Kirche dar.

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