„Dann ist der Mord an uns allen freigegeben“ – aufrüttelnde Predigt des Bischofs Clemens August von Galen gegen das Euthanasieprogramm der Nazis.
Unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten hat die Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) in Kooperation mit der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und der Stiftung Topographie des Terrors eine Wanderausstellung konzipiert.
Es geht um den Mord und die Zwangssterilisation an Kranken sowie behinderten Menschen im Nationalsozialismus und die Frage der Auseinandersetzung mit dem Geschehen von 1945 bis heute. Mit Fotos und Dokumenten zahlreicher Archive werden die Aktionen der Euthanasie im Dritten Reich reflektiert, die Akteure der Verbrechen aufzeigt sowie an die Opfer gedacht.
Eines dieser Dokumente ist eine Predigtabschrift des Bischofs Clemens August von Galen (6 Seiten) aus dem Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland:
– Bestand : AEKR 6HA 004 (Kirchenkampfakten Beckmann), B30. (PDF/ 600 KB)
Hier wendet sich am 3. August 1941 der Bischofs Clemens August von Galen aus Münster an an die Öffentlichkeit und protestiert gegen den „Mord“ an den sogenannten „lebensunwerten“ und „unproduktiven Volksgenossen“. Diese Predigt wurde in zahllosen Abschriften heimlich verbreitet und leistete einen Beitrag zur Einstellung der „Aktion T4“. Nicht aber die Fortsetzung weiterer Morde an Patienten.
Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 06.3.2015 im Landtag in Düsseldorf und wird im Anschluss 17.4.- 22.6.2015 zum Landschaftsverband Rheinland nach Köln wechseln.
Weitere Informationen:
- Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN)
- Die fünf Ausstellungskapitel im Überblick (PDF/206 KB)
- Landtag erinnert an die Verfolgung Kranker und Behinderter in der NS-Zeit
- LVR-Landeshaus Köln
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