Im ersten Teil des Beitrags wurden die Generationen eins bis drei und die Nachkommen von Pfarrer Hermann Johann Graeber (112) vorgestellt. Heute folgen die Nachkommen seines Bruders Wilhelm Heinrich (114), in der Nachkommentafel in gelb eingefärbt:
- 114 Wilhelm Heinrich Graeber
*28.05.1820 Baerl + 09.01.1895 Essen
Studium in Berlin 1838 und Bonn. Ordination in Eickel 17.12.1847
Pfarrer in Elberfeld am Gefängnis 1846/47, Eickel ab 1847, Essen 1853-1893. Superintendent Kirchenkreis An der Ruhr 1884-1890
Vater: Franz Friedrich Graeber, Mutter: Henrietta *Krafft
Verheiratet mit Anna Maria *Röhrig * 1825 + 1871 (Tochter des Kaufmanns Friedrich Wilhelm Röhrig). 8 Kinder (4 Söhne <davon 2 Pfarrer>, 4 Töchter)
Über ihn: Durch Kreuz zur Krone. Worte dankbarer Erinnerung (1895). Veröffentlichte „Hauptstücke der christlichen Lehre für den Konfirmandenunterricht (1869)
(Gruch, Die ev. Pfarrerinnen und Pfarrer, Bd. 2, Nr. 4212)- 1141 Wilhelm Theodor Graeber
*07.04.1849 Eickel + 25.09.1922 Stettin
Studium in Bonn, Halle und Berlin. Kandidat in Mülheim an der Ruhr (ref.). Ordination in Dortmund 05.12.1876
Pfarrer in Dortmund (Gefängnis) 1876/77, in Mülheim an der Ruhr ref. (-Heißen) 1877-1889, Stettin (dt.-ref.) 1889-1919. Superintendent für Pommern dt.-ref. 1889-nach 1900. Dr. theol. h.c. Greifswald 1917
Vater: Wilhelm Heinrich Graeber, Mutter: Anna Maria *Röhrig
Verheiratet mit Johanna Wilhelmine Magdalene *Fröhlich (Tochter des Pfarrers Johann Friedrich Fröhlich, Mutter: (Angabe fehlt)). 4 Kinder (3 Söhne, 1 Tochter)
(Gruch, Die ev. Pfarrerinnen und Pfarrer, Bd. 2, Nr. 4212)- 11411 Wilhelm Rudolf Graeber
*14.03.1891 Stettin + 12.03.1945 Swinemünde
Studium in Halle, Tübingen und Berlin
Pfarrer in Schönhagen (Pommern) ab 1919, Swinemünde (Pommern) 1926-+ 1945
Vater: Wilhelm Theodor Graeber, Mutter: Wilhelmine *Fröhlich.
Verheiratet mit Mathilde *Kerner (Tochter des Baurats Kerner, Mutter: (Angabe fehlt))
(Nicht bei Gruch; Wilhelm Rudolf ist der Einzige ohne rheinische Pfarrstelle) - 11412 Friedrich Wilhelm Graeber
*09.09.1884 Heißen + 26.08.1953 Schwelentrup
Studium in Bonn, Utrecht, Halle und Greifswald. Kandidat im Kirchenkreis Essen 1907-1909 und in Völklingen 1910-1913
Pfarrer in Velbert ab 1913, Essen-Altstadt ab 1927, Beschäftigungsaufträge in Frankfurt am Main (frz.-ref.) ab 1943, Bega (Lippe) 1944-1945. Marinepfarrer 1914-1919. Gründete den Freizeitenverlag Velbert 1925
Vater: Wilhelm Theodor Graeber, Mutter: Wilhelmine *Fröhlich.
Verheiratet mit Margarete *Barth *22.07.1886 Stettin + 30.09.1979 Dörentrup (Tochter des Kaufmanns Otto Bahrt, Mutter: (Angabe fehlt)). 6 Kinder (3 Söhne, 3 Töchter). Der Sohn Helmut Wilhelm (*06.04.1912) ist der 19. Theologe der Familie, er war Vikar, als er am 02.08.1941 im Zweiten Weltkrieg gefallen ist.
Über ihn u.a.: M. Heering, in: Protestantische Profile im Ruhrgebiet (2009), S. 368-369,
https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Projekte/Widerstandskarte/
Veröffentlichungen siehe bei Gruch
(Gruch, Die ev. Pfarrerinnen und Pfarrer, Bd. 2, Nr. 4199)
- 11411 Wilhelm Rudolf Graeber
- 1142 Martin Immanuel Graeber
*07.11.1850 Eickel + 20.07.1904 Wengen (Schweiz)
Studium in Halle, Berlin und Bonn. Kandidat in Frömern (Westfalen). Ordination 27.04.1879
Pfarrer in Kairo dt.-ev. ab 1879, Düsseldorf (Gefängnis) ab 1886, Witten Diakonissenhaus 1890-+ 1904. Felddiakon 1870
Vater: Wilhelm Heinrich Graeber, Mutter: Anna Maria *Röhrig
Verheiratet mit Luise Lina Ida *Vietor *1862 Bremen + 1947 (Tochter des Kaufmanns Gottfried Vietor, Mutter: (Angabe fehlt)). 4 Kinder (2 Söhne, 2 Töchter)
Über ihn u.a.: G.K. Schäfer, in: Protestantische Profile im Ruhrgebiet (2009), S. 269-270, Veröffentlichungen siehe bei Gruch.
(Gruch, Die ev. Pfarrerinnen und Pfarrer, Bd. 2, Nr. 4208)- 11421 Martin Wilhelm Graeber
*23.11.1884 Kairo + 01.03.1959 Wuppertal-Barmen
Studium in Halle, Tübingen, Berlin und Bonn. Lic. theol. Bonn 1929. Kandidat in Alexandria (Ägypten) Seemannsmission 1912-1914. Ordination Bremen 11.02.1912
Pfarrer in Bremen St. Stephani ab 1914, Arolsen Diakonissenhaus Vorsteher ab 1921, Wupperfeld luth. 1929-1954
Vater: Martin Immanuel Graeber, Mutter: Luise Lina Ida *Vietor
Verheiratet mit Margareta Maria Luise *Glaser *20.06.1891 Haan + 30.09.1979 Bonn-Bad Godesberg (Tochter des Pfarrers Karl Glaser, Mutter: Frieda *Trappenberg). 4 Kinder (2 Söhne, 2 Töchter)
Veröffentlichungen siehe bei Gruch
(Gruch, Die ev. Pfarrerinnen und Pfarrer, Bd. 2, Nr. 4209)- 114211 Hans-Martin Graeber
*20.07.1918 Bremen + 05.10.2015 Kempen
Militärdienst 1937-1948, Studium in Halle, Bonn, Heidelberg und Basel. Kandidat in Lintfort 1954-1956. Ordination Lintfort 05.12.1954
Pfarrer in Elberfeld luth. ab 1956, wird Elberfeld Auferstehungskgm. ab 1963, Hückeswagen ab 1965, Grefrath-Oedt 1968-1983
Vater: Martin Wilhem Graeber, Mutter: Margareta *Glaser
Verheiratet mit Maria Pongs 21.06.1925 + 27.03.2009. 5 Kinder
(Gruch, Die ev. Pfarrerinnen und Pfarrer, Bd. 2, Nr. 4202)
- 114211 Hans-Martin Graeber
- 11422 Johannes (Hans) Friedrich Graeber
*03.12.1887 Düsseldorf + 02.02.1959 Neuwied
Militärdienst 1915-1919, Studium in Halle, Tübingen, Utrecht, Berlin und Bonn. Kandidat Aachen Präsidialvikar 1920-1922. Ordination Aachen 20.06.1920
Pfarrer in Anhausen 1922-1957. Superintendent Kirchenkreis Wied 1939 und 1946-1956
Vater: Martin Immanuel Graeber, Mutter: Luise Lina Ida *Vietor
Verheiratet mit Luise Elisabeth *Lange *24.06.1892 Rheydt + 11.10.1990 Neuwied (Tochter des Pfarrers Karl Lange, Mutter: Elisabeth *Maaßen). 3 Kinder
Über ihn u.a.: Martin Graber, Johannes Graeber (ca. 2004). Veröffentlichungen siehe bei Gruch
(Gruch, Die ev. Pfarrerinnen und Pfarrer, Bd. 2, Nr. 4201)- 114221 Karl Martin Graeber
*10.11.1927 Anhausen
Militärdienst 1943-1944, Studium in Bonn, Göttingen und Basel. Kandidat in Hochemmerich 1946-1957. Ordination Anhausen 29.04.1956
Pfarrer in Hochemmerich ab 1957, wird Rheinhausen Christuskgm. ab 1964, Niederbieber-Segendorf 1965-1989
Vater: Johannes (Hans) Graeber, Mutter: Luise Elisabeth *Lange
Verheiratet mit Gisela Ulrich * 10.01.1923 Eichen
(Gruch, Die ev. Pfarrerinnen und Pfarrer, Bd. 2, Nr. 4210)
- 114221 Karl Martin Graeber
- 11421 Martin Wilhelm Graeber
- 1141 Wilhelm Theodor Graeber
Es folgt ein dritter Teil mit verschiedenen Überlegungen und Auswertungen dieser Biografien.
Gelegentlich des diesjährigen Urlaubsaufenthaltes ( August 2023) auf Usedom erwarb ich in einer Buchhandlung „Die Kriegsmarine auf Usedom und Wollin“ von Martin Husen, erschienen im GRIN-Verlag (ISBN: 9783346224446).
Auf S. 279 (718) findet sich eine Abbildung von Marinepfarrer W. Graeber – ohne Kopfbedeckung und nähere Angaben zu seiner Person. Auf dem Kragenspiegel seine Uniformjacke ist ein gesticktes Kreuz zu erkennen (Original: Handgestickter Kragenspiegel der Kriegsmarine auf tief dunkelblauem Samt). Die personellen obigen Daten unter 11411 zu Wilhelm Rudolf Graeber [Das Pfarrergeschlecht Graeber: sechs Generationen, 18 Pfarrer (Teil 2)] sind sehr interessant. Am Todestag von Marinepfarrer W. Graeber erfolgte ein Luftangriff auf Swinemünde mit 661 Bomben-Flugzeugen laut dem Autor D. Martin Husen.
Sehr geehrter Herr Dr. Schulz,
vielen Dank für Ihre interessanten ergänzenden Angaben zu Pfarrer W. Graeber.
Ulrich Dühr
Guten Tag Herr Dühr
ich bewohne in Essen-Werden das Haus Kanonenberg 1, dessen Erbauer ein Pfarrer Graeber gewesen ist.
Dieses Haus soll im Widerstand eine Rolle gespielt haben. Wo kann ich nähere infos dazu bekommen. Der Vorname des Pfarrers Graeber ist in den Bauakten nicht zu finden. Der Bauantrag wurde 1921 gestellt.
liebe Grüße
Dieter Michael
Hallo Herr Michel,
Pfarrer Adolf Graeber ist bereits 1922 aus gesundheitlichen Gründen als Pfarrer in Werden in den Ruhestand versetzt worden. 1924-1928 amtierte er als Gefängnispfarrer in Werden; 1927 wird seine Anschrift im Verzeichnis der Gemeinden und Pfarrer mit Steinhäuserweg angegeben. 1929 ist er verstorben. In der Personalakte ist tatsächlich ein Schreiben an seine Witwe Ella Graeber 1957 an die Adresse Kaninenberg [!] 1 gerichtet. Weitere Informationen über das Gebäude besitzen wir nicht. In einem ausführlichen Aufsatz über Kirchenkampf und Widerstand in Essen von H. J. Maßner (Beiträge zur Geschichte von Stadt und Stift Essen, H. 96, 1981, S. 99 ff) wird werden mehrfach erwähnt, nicht jedoch das Gebäude Kanonenberg 1, soweit ich festellen konnte.
Mit freundlichen Grüßen
Ulrich Dühr
Guten Tag Herr Dühr,
danke für die info.
liebe Grüße
Dieter Michael