Der Düsseldorfer Karneval har eine lange Tradition und ist hier kaum wegzudenken. Traurigerweise konnte Pandemiebedingt der Rosenmontagszug zwei Jahre lang nicht stattfinden. Und auch im letzten Jahr wurde er zunächst ins Frühjahr verschoben und schlussendlich auf Grund des Krieges in der Ukraine ersatzlos gestrichen.
Dieses Jahr soll alles wie gewohnt stattfinden und man erwartet einen riesigen Festumzug mit geschmückten Wagen und Kostümen. Wie auch in anderen Bereichen des sozialen Lebens kann man sich vorstellen, dass die Begeisterung und der Zuspruch der Einwohner groß ist und man rechnet mit einer Vielzahl von Teilnehmern.

Ähnliche Gefühle dürften die Düsseldorfer auch 1950 gehabt haben. lange mussten sie warten, bis zum ersten Mal der Rosenmontagszug nach dem Zweiten Weltkrieg wieder stattfinden konnte. Diese 5 Jahre benötigte man hier aber auch zur Vorbereitung des karnevalistischen Treibens. Es galt vor allem Strukturen wiederherzustellen. So hatten die Karnevalsvereine in den ersten 1,5 Jahren gar keinen organisatorischen Zusammenhalt. Mit dem ersten „richtigen“ Hoppeditz wurde 1947/48 die Session wiedereröffnet. Es wurden auch erstmals vereinzelt Veranstaltungen abgehalten, auch wenn es noch keine Umzüge gab. Es zeichnete sich jedoch ab, dass sich die Bevölkerung nach einem fröhlichen und ausgelassenen Ausgleich zum Alltag in der Nachkriegszeit sehnte. Noch verzichtete man angesichts der bestehenden Nöte auf großangelegte Feste anlässlich des Rosenmontags. man ermutigte die Bevölkerung aber dennoch, Karneval im Privaten zu zelebrieren. Nach Diskussionen über die Wirtschaftlichkeit eines Rosenmontagszuges, lehnte die Stadtverwaltung eine Bezuschussung im Jahre 1950 ab. man sah sich daher gezwungen, bei Industrie- Groß und Einzelhandelsunternehmen, Bank und Handwerksbetrieben anzufragen und um eine finanzielle Förderung zu bitten.
So erlebte Düsseldorf dann am 20. Februar 1950 doch noch einen ersten Nachkriegsumzug.

Das Archiv wünscht allen Karnevalisten eine gute Zeit !